Worauf müssen Unternehmen achten?
Die Schutzfunktion ist eine der wichtigsten Aspekte einer Verpackung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die ökologischen Auswirkungen der Verpackung meist weniger als 10 % des verpackten Produktes ausmachen. Eine nicht recycelbare, aber optimierte Kunststoffverpackung kann daher ökologisch vorteilhaft sein, wenn sie Produktverluste verhindert. Andererseits gibt es auch Produkte, die aus ökologischer Sicht idealerweise gar nicht verpackt werden sollten. Das wird oft übersehen.
Wie sollen Unternehmen vorgehen, die eine Umstellung auf nachhaltigere Verpackungen planen?
In einem ersten Schritt sollte sich ein Unternehmen Gedanken zu seinem Produkt machen. «Wie soll mein Produkt konsumiert werden?», wäre so häufig die bessere Frage als «Wie optimiere ich meine Verpackung?». Denn so wird auch die Frage aufgeworfen, ob eine Verpackung überhaupt notwendig ist.
Und wenn eine Verpackung notwendig ist?
Dann müssen Überlegungen zu sämtlichen, voneinander abhängigen Faktoren und Funktionen folgen: Schutz, Lagerung, Transport, Kommunikation, Verbrauch, etc. Zusammenhänge und Trade-Offs zwischen den Faktoren sind dabei extrem wichtig.
Müssen in diesen Prozess auch Konsumentinnen und Konsumenten miteinbezogen werden?
Grundsätzlich nein. Die Verantwortung für ökologische Verpackungen liegt bei den Herstellern, nicht bei den Konsumierenden.
Verbrauchende spielen gar keine Rolle?
Ich sage «grundsätzlich» nicht wichtig, denn klar wird da jede Marketingabteilung widersprechen. Das ökologisch verpackte Produkt sollte ja noch immer gekauft werden.
Wie kann das gelingen?
Eine offene und transparente Kommunikation ist eine Möglichkeit, Konsumierende in die Umstellung einer Verpackung miteinzubeziehen. Diese Sensibilisierung kann auf zahlreichen Kommunikationskanälen laufen und dabei helfen, langfristige Verhaltensänderungen zu fördern.
Es ist also wichtig, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, um nachhaltige Verpackungen zu fördern?
Ja, die Sensibilisierung ist von sehr grosser Bedeutung. Je transparenter und umfassender die Konsumierenden informiert werden, desto eher werden die richtigen Entscheidungen getroffen. Zentral dabei ist natürlich, dass die Informationen auf wissenschaftlichen Fakten basieren.