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Die gestrandeten Grindwale am Strand von Ólafsfjörður.

Die gestrandeten Grindwale am Strand von Ólafsfjörður. Bild: X (ehemals Twitter)

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Wunder von Ólafsfjörður: Dutzende gestrandete Wale gerettet

Überraschend glückliches Ende einer Rettungsaktion im Norden Islands: Über 60 Grindwale, die in einem Fjord festsassen, wurden erfolgreich ins offene Meer zurückgeführt. Selbst Experten glaubten zunächst nicht an ihr Überleben.

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Wunder von Ólafsfjörður: Dutzende gestrandete Wale gerettet

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In Ólafsfjörður an der Nordküste Islands sind Ende Juni mehr als 60 Grindwale gestrandet. Dank des schnellen Einsatzes lokaler Behörden, freiwilliger Helfer und spezialisierter Rettungsteams gelang es, alle Tiere innerhalb weniger Stunden ins offene Meer zurückzubringen.

Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie die Tiere im schwarzen Sand verzweifelt zappelten, unfähig, sich aus eigener Kraft aus der misslichen Lage zu befreien. Binnen kurzer Zeit alarmierten Anwohner und Behörden das zuständige Rettungsteam. Auch freiwillige Helfer aus der Region eilten an den Strand.

Warum die Wale in die flachen Gewässer des Fjords gerieten, ist bislang unklar. Laut ersten Einschätzungen könnte die Gruppe auf der Jagd nach Makrelen in die seichten Gewässer des Fjords geraten sein und die Orientierung verloren haben. Die Wanderungsrouten von Makrelen haben sich infolge steigender Meerestemperaturen verändert – ein Umstand, der Strandungen von Meeressäugern begünstigen kann.

Anders als in vielen ähnlichen Fällen verlief der Rettungseinsatz diesmal jedoch erfolgreich. Unterstützt von der auflaufenden Flut gelang es den Helfern, die Tiere innerhalb weniger Stunden aus ihrer Lage zu befreien.

«Als ich 60 bis 70 Wale am Ufer sah, dachte ich, es sei unwahrscheinlich, dass wir sie alle retten können.»

Lára Stefánsdóttir

Regionalleiterin des Rettungsteams

«Es lief unglaublich gut. Ich war wirklich überrascht», sagte die Regionalleiterin des Rettungsteams von Tindur, Lára Stefánsdóttir, gegenüber Medienvertretern. «Als ich ankam und 60 bis 70 Wale am Ufer sah, dachte ich, es sei unwahrscheinlich, dass wir sie alle retten können. Aber die Leute waren schnell zur Stelle und fanden einen Weg, die Tiere ins Wasser zurückzuziehen.»

Anschliessend wurden die Wale mit Booten weiter in den Fjord hinausgetrieben. «Ich hatte es nicht erwartet, aber jedes einzelne Tier hat es zurück ins Freie geschafft», so Stefánsdóttir weiter. Der Gesundheitszustand der Tiere nach der Rückkehr ins Meer bleibt allerdings unklar. «Aber sie sind alle weggeschwommen», sagte die Einsatzleiterin.

Walstrandungen bleiben in Island ein wiederkehrendes Phänomen. Erst vor wenigen Wochen war ein Orka in der Nähe von Reykjavík gestrandet – gleich zweimal innerhalb einer Woche. Das Tier musste schliesslich eingeschläfert werden, da es Experten zufolge zu geschwächt war, um eine Rückkehr ins offene Meer zu überleben. «Selbst wenn wir ein Tier ins Meer zurückbringen, gibt es keine Garantie, dass es überlebt», erklärte damals die leitende Tierärztin des zuständigen Rettungsteams gegenüber der Zeitung «Reykjavík Grapevine». «Eine Strandung ist für Meeressäuger extrem belastend.»

Die Ursache für die Strandung des Orkas wird weiterhin untersucht. Auch im Fall der Grindwale in Ólafsfjörður bleiben die genauen Gründe zunächst offen.

Dieser Artikel behandelt folgende SDGs

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, vereinbart von den UN-Mitgliedsstaaten in der Agenda 2030. Sie decken Themen wie Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Bildung, Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser, erneuerbare Energie, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, Klimaschutz und den Schutz der Ozeane und der Biodiversität ab.

13 - Massnahmen zum Klimaschutz
14 - Leben unter Wasser
17 - Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

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