«Es lief unglaublich gut. Ich war wirklich überrascht», sagte die Regionalleiterin des Rettungsteams von Tindur, Lára Stefánsdóttir, gegenüber Medienvertretern. «Als ich ankam und 60 bis 70 Wale am Ufer sah, dachte ich, es sei unwahrscheinlich, dass wir sie alle retten können. Aber die Leute waren schnell zur Stelle und fanden einen Weg, die Tiere ins Wasser zurückzuziehen.»
Anschliessend wurden die Wale mit Booten weiter in den Fjord hinausgetrieben. «Ich hatte es nicht erwartet, aber jedes einzelne Tier hat es zurück ins Freie geschafft», so Stefánsdóttir weiter. Der Gesundheitszustand der Tiere nach der Rückkehr ins Meer bleibt allerdings unklar. «Aber sie sind alle weggeschwommen», sagte die Einsatzleiterin.
Walstrandungen bleiben in Island ein wiederkehrendes Phänomen. Erst vor wenigen Wochen war ein Orka in der Nähe von Reykjavík gestrandet – gleich zweimal innerhalb einer Woche. Das Tier musste schliesslich eingeschläfert werden, da es Experten zufolge zu geschwächt war, um eine Rückkehr ins offene Meer zu überleben. «Selbst wenn wir ein Tier ins Meer zurückbringen, gibt es keine Garantie, dass es überlebt», erklärte damals die leitende Tierärztin des zuständigen Rettungsteams gegenüber der Zeitung «Reykjavík Grapevine». «Eine Strandung ist für Meeressäuger extrem belastend.»
Die Ursache für die Strandung des Orkas wird weiterhin untersucht. Auch im Fall der Grindwale in Ólafsfjörður bleiben die genauen Gründe zunächst offen.