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Acht Ideen, um die Welt zu retten – made in Switzerland

Bild: Yuri_B (Pixabay)

Klima & Energie

Acht Ideen, um die Welt zu retten – made in Switzerland

Zehn führende Schweizer Think Tanks setzten sich zusammen, um Lösungsvorschläge für die Zukunft zu erarbeiten. Von radikal zu notwendig – hier sind sie.

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Im Arbeitspapier «Klimakrise» veröffentlichte ein Kollektiv von Schweizer Foresight-Organisationen Anfang Mai 20 Ansätze, wie wir die Treibhausgasemissionen schneller reduzieren können. Das sei der einzige Weg, um den Klimawandel zu bremsen, so die federführende Stiftung Mercator. Dabei zentral: Brauchen wir mehr staatliche Regulierungen oder doch mehr Eigenverantwortung? Werden neue Technologien und geschlossene Materialkreisläufe unseren Konsum nachhaltig machen? Oder werden wir ganz anders konsumieren müssen? Nachstehend einige zentrale Lösungsansätze:

Wie müssen sich die Rahmenbedingungen verändern?

Die doppelte Energiewende | Foraus

Der Verkehr ist eines der Sorgenkinder unserer Klimapolitik. Elektromotoren gelten hier als Lösung und werden in absehbarer Zeit die Verbrenner ablösen. Doch damit wird die Elektromobilität den Stromsektor auf den Kopf stellen. Deshalb muss jetzt an einer soliden Ladeinfrastruktur gearbeitet werden, am besten in Zusammenarbeit mit europäischen Partnern.

Verbindliche CO2-Ziele setzen | Strategic Foresight Hub ETH Zürich

Die Schweiz braucht klare Ziele: Um die CO2-Emissionen bis 2050 auf Netto-Null zu bringen, müssen sie global bis 2030 halbiert werden. Schwierig für uns Schweizer:innen, denn wir gehören zu den 15 grössten Pro-Kopf-Emittenten der Erde. Gerade unser Konsum im Ausland rechnet sich mit rund 14 Tonnen CO2 pro Person jährlich, im Inland beläuft es sich auf 4,4 Tonnen. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Schweizer Finanzmarkt, der 28 Prozent des weltweiten Vermögens verwaltet und entsprechend investiert. Deswegen braucht es genaue und verbindliche Ziele.

Abschied von imperialer Lebensweise | Denknetz

Nachhaltige Entwicklung steht mit der kapitalistischer Profitlogik im Konflikt. Deshalb benötigt es eine tiefgreifende sozial-ökologische Neuausrichtung der Gesellschaft. Das bedeutet zum Beispiel den Ausbau der sozialen Infrastruktur, bezahlbaren Wohnraum, eine gemeinwohlorientierte Regulierung des Finanzplatzes oder etwa verkürzte Arbeitszeiten.

Fleischfreie Schweiz 2050 | Gottlieb Duttweiler Institute

Unseren heutigen Fleischkonsum können wir uns nicht mehr leisten, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen. Die Frage ist nicht ob, sondern wann wir aus der konventionellen Fleischproduktion aussteigen. Alternativen gibt es zur Genüge: Pflanzenbasierte Ernährung, Fleischersatzprodukte, zelluläre Landwirtschaft oder etwa Precision-Fermentation.

Was können wir konkret unternehmen?

Dekarbonisierung der Luftfahrt | Reatch

Obwohl Fliegen schlecht für die Umwelt ist, wird die Anzahl Flüge in den kommenden Jahrzehnten weiter steigen. Der ökologische Fussabdruck im Luftverkehr kann aber gesenkt werden mit synthetischem Solartreibstoff. Diese Lösung wäre sinnvoller als die Besteuerung von Kerosin, und gleichzeitig würde so ein ähnlicher (und erfolgreicher) Förderansatz verfolgt werden wie bei der Photovoltaik Thematik.

International Verantwortung wahrnehmen | Institut Neue Schweiz INES

Eine neue Schweiz könnte in ihrer Rolle als zentrale Drehscheibe des Rohstoffhandels mehr Verantwortung wahrnehmen. Dadurch würde sie punkto weltweiter Steuergerechtigkeit eine Vorbildrolle einnehmen. Gleichzeitig könnte sie Gemeinschaften sozioökologischer gestalten durch transnationale Solidaritätsmodelle oder etwa Zeitwohlstand generieren durch die Reduktion der Arbeitszeit. Nur wer genügen Zeit hat, kann sich sozial engagieren oder etwa nachhaltiger reisen.

Zukunftsfähige Technologien lokal diskutieren | TA-SWISS

Bei neuen Technologien müssen lokal betroffene Menschen inklusiv und demokratisch mitentscheiden können. Sonst kommt es oft zu Fehlinvestitionen. Um die Meinungsbildung zu fördern, bewertet TA-SWISS Chancen und Risiken neuer Technologien umfassend. So können wichtige Informationen sachlich und ausgewogen vermittelt werden.

Internationale Kooperationen pflegen | Avenir Suisse

Im internationalen Vergleich gehört die Schweiz immer noch zu den Vorreitern in Sachen Klimaschutz. Genau deswegen ist eine Kooperation auf der multilateralen Ebene zielführend: Im Wissensaustausch etwa mit der Europäischen Union oder bilateralen Klimaabkommen mit Drittländern sieht Avenir Suisse, wie wir den Risiken des Klimawandels begegnen können und lernen, sie als Chancen zu nutzen.

Zum Arbeitspapier «Klimakrise»

Download: Arbeitspapier «Klimakrise»*

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