
Wir müssen die Art und Weise ändern, wie wir Geschäfte machen. Foto: Getty Images
Digitale Innovationen: Treiber für Nachhaltigkeit und Wachstum
Nachhaltigkeit ist heute ein fester Bestandteil fast jeder Unternehmensstrategie. Dabei geht es nicht mehr nur um ökologische Aspekte, sondern auch um Menschenrechte, langlebige Produkte oder ein nachhaltiges Personalmanagement. Damit sind grosse Herausforderungen verbunden mit Zukunftschancen.
- Sophie Zellweger, Sustainable Switzerland Editorial Team
Noch vor wenigen Jahren galt Nachhaltigkeit als ein nettes Extra. Doch das war einmal. Investoren, Gesetzgeber, Kunden und die eigenen Mitarbeitenden setzen Unternehmen immer stärker unter Druck, das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich und ernsthaft anzugehen. Regelungen des Gesetzgebers wie beispielsweise das sogenannte EU-Lieferkettengesetz, das die EU-Kommission im Februar als Vorschlag vorgelegt hat, haben den Druck noch weiter erhöht. Unternehmen stehen zunehmend in der Pflicht, Informationen zur Nachhaltigkeit offenzulegen.
Auch für Verbraucherinnen wird das Thema immer wichtiger: Sie wollen nachhaltiger leben und konsumieren. Nachdem es in den letzten Jahren vorerst hauptsächlich um gesunde Ernährung und eine eigene Lebensweise ging, soll nun der gesamte Konsum mit dem Umweltschutz, dem Tierwohl und gerechten Arbeitsbedingungen in Einklang gebracht werden. Man sorgt sich um den Bestand der Welt und die Lebensbedingungen künftiger Generationen. Das bedeutet im Klartext: Nachhaltigkeit ist zum Musthave für die meisten Unternehmen geworden.
Nachhaltigkeit erhöht die Wettbewerbsfähigkeit
Ein stärkeres Engagement in Sachen Nachhaltigkeit ist nicht nur notwendig, sondern bringt auch Vorteile mit sich: Ein geringerer Energie- und Ressourcenverbrauch senkt die Kosten von Unternehmen signifikant. Die dafür eingesetzten Technologien schaffen zudem ein enormes Potenzial für Innovationen. Mit Idealismus hat das aktive Bekenntnis zu mehr Nachhaltigkeit denn auch wenig zu tun. Es geht auch darum, das eigene Unternehmen wettbewerbsfähiger und widerstandsfähiger zu machen. Dass das funktioniert, belegen mittlerweile viele Studien: Nachhaltige Unternehmen meistern Krisen besser und managen ihre Risiken langfristiger.
Dieser Effekt ist deshalb so gross, weil Nachhaltigkeit ein Querschnittsthema ist, das sich auf viele Abteilungen eines Unternehmens auswirkt. Im Vordergrund stehen Fragen wie: Mit welchem Ressourceneinsatz und unter welchen Arbeitsbedingungen werden die Produkte hergestellt? Wie wird Abfall vermieden, recycelt und wiederverwendet? Auf welchen Wegen gelangen die Produkte zu den Kunden?
Wer die Nachhaltigkeit in der eigenen Organisation und Wertschöpfungskette verbessern will, braucht Antworten auf diese Fragen. Und erforderlich sind dafür Informationen aus allen Bereichen – von der Fertigung über das Qualitätsmanagement bis hin zu Logistik und Vertrieb.
Revolution im Zahnpastaregal
Eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie beginnt bereits in der Forschung und Entwicklung. Es gibt mittlerweile immer mehr Produktvarianten, die neu und gleichzeitig weniger umweltbelastend sind. Ein Beispiel dafür sind die nachhaltigen Zahnpastatuben von Colgate. Die Verpackungsingenieure haben aus High-Density-Polyethylen (HDPE) eine Zahnpastatube hergestellt, die sich nicht nur gut zusammendrücken lässt, sondern auch vollständig abbaubar ist.
Fünf Tipps für mehr Nachhaltigkeit
- Nachhaltige Firmenstrategie aufbauen
- Nachhaltigkeitsdaten in Geschäftsprozesse integrieren
- CO2-Fussabdruck reduzieren
- Kreislaufwirtschaft aktiv mitgestalten
- Personalmanagement zur Priorität machen
Da Informationen aus vielen verschiedenen Bereichen erforderlich sind, bedeutet Nachhaltigkeit vor allem Datenintegration. Es geht darum, die erforderlichen Daten verwertbar und vergleichbar zu machen, um sie dann in einen Kontext setzen zu können. Damit wird die IT zu einem zentralen Element einer Nachhaltigkeitsstrategie, weil sie die relevanten Informationen verfügbar macht. Eine wichtige Rolle spielen dabei digitale Innovationen. Sie sind eine Voraussetzung, um die Fortschritte im Nachhaltigkeitsbestreben zu messen und auf dem Radar zu behalten.
- Auto-ID- und Rückverfolgbarkeitstechnologien: Mit ihnen können Rohstoffe, Komponenten und hergestellte Produkte nachverfolgt werden. So wird die Versorgung sichergestellt und Produkte können als «ethisch korrekt bezogen» authentifiziert werden.
- Blockchain: Die Blockchain-Technologie ist vielen vor allem als digitale Architektur hinter Kryptowährungen bekannt. Doch Blockchains sind im Wesentlichen verteilte digitale Register («Ledger»), die alle Daten – von Transaktionen bis hin zu persönlichen Identitäten – verifizieren und authentifizieren. Daher entwickelt sich die Blockchain-Technologie zu einem Schlüsselfaktor für die verbesserte Transparenz von Lieferketten.
- Künstliche Intelligenz (KI): Die selbstlernenden Algorithmen von KI-Technologien können die Genauigkeit von Prognosen verbessern und dadurch die Entscheidungsfindung im Unternehmen unterstützen. In Verbindung mit intelligenten Sensoren kann KI die Nachhaltigkeit der Lieferkette verbessern, beispielsweise durch die Überwachung von Fertigungsanlagen.
- Internet der Dinge (Internet of Things, IoT): Das IoT umfasst Milliarden von physischen Geräten auf der ganzen Welt, die mit dem Internet verbunden sind. Sie sammeln Daten über intelligente Sensoren und tauschen diese aus. Unternehmen können diese Daten anschliessend nutzen, um die Nachhaltigkeit zu verbessern, etwa beim Energieverbrauch oder im Management von Lieferketten.
«Wir müssen unsere Wirtschaft neu denken»
Wenn es um das Thema Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung geht, ist SAP in vielen Bereichen weltweit führend. Michael Locher-Tjoa, Managing Director von SAP Schweiz, hat eine klare Vorstellung, wie Unternehmen die enormen gesellschaftlichen Herausforderungen lösen können: «Wir müssen die Art und Weise ändern, wie wir Geschäfte machen. Wir müssen unser Wirtschaften neu denken und grundlegend anders gestalten. So wird Nachhaltigkeit zum grossen Innovationstreiber.»
Dabei gibt es bei der Herangehensweise unterschiedliche Reifegrade. Es gibt immer noch diejenigen, die einfach nur die bestehenden Vorschriften einhalten oder rechtliche Risiken vermeiden. Auf der nächsten Reifestufe sehen Unternehmen den Business Case. Weniger Energieverbrauch bedeutet weniger Kosten. Weniger Verschwendung von Ressourcen wie Energie und Wasser, aber auch menschlicher Arbeitskraft bedeutet weniger Kosten. Höhere Mitarbeiterbindung bedeutet höhere Produktivität und Rentabilität. Auf der dritten Ebene sehen diese Unternehmen Nachhaltigkeit als Innovationstreiber. Diese Unternehmen hinterfragen ihre Geschäftsmodelle, wie sie Produkte entwickeln und herstellen und wie sie damit positive ökonomische, ökologische und soziale Wirkung erzeugen. Sie sind die Vorreiter.
Zentral ist eine ganzheitliche Sichtweise. Rein kaufmännisch geprägte Governance-Prinzipien reichen nicht mehr. Unternehmen müssen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche und ökologische Aspekte ganzheitlich berücksichtigen und ihre Produkte für eine Kreislaufwirtschaft gestalten. Sie haben dadurch einen Vorteil auf dem Markt, weil Konsumentinnen und Konsumenten nachhaltigere Produkte und Dienstleistungen honorieren. Für Schweiz-Chef Michael Locher-Tjoa ist klar: «Nur die Unternehmen, die Nachhaltigkeit in ihre Kerngeschäftsstrategie verankern, werden langfristig erfolgreich sein.»
Deklaration: Dieser Inhalt wurde vom Sustainable Switzerland Editorial Team im Auftrag von SAP erstellt.
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