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Symbolbild mit Händen, um Gemeinsamkeit zu verdeutlichen

Zusammen packen wir’s: Die Partner der Plattform Sustainable Switzerland verfolgen konkrete Ziele auf ganz unterschiedlichen Feldern der Nachhaltigkeit. Bild: Adobe Stock

Best Practices

Unsere zentralen ESG-Themen I

Die Partner der Schweizer Nachhaltigkeitsplattform erläutern, welche Handlungsfelder für sie aktuell im Vordergrund stehen.

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Environment, Social, Governance (ESG) – diese drei Begriffe stehen für die grossen Ziele und Herausforderungen unserer Zeit: den Schutz der Umwelt und des Klimas, die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und die Gewährleistung einer soliden, nachhaltigen Unternehmensführung. Um diese Ziele zu erreichen, darüber besteht weitgehend Einigkeit, ist eine grundlegende Transformation unserer Wirtschaft erforderlich. Dieser Prozess hat längst schon begonnen, wenn auch nicht überall gleich schnell und gleich dynamisch.

ESG-Themen wie CO₂-Reduktion, nachhaltige Lieferketten und faire Arbeitsbedingungen gewinnen im Zuge dieser Entwicklung zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig steigen die regulatorischen Anforderungen, die Unternehmen zu mehr Transparenz und messbaren Nachhaltigkeitszielen verpflichten. Dazu zählen gesetzliche Vorgaben wie die EU-Taxonomie und die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), aber auch verschiedene weitere Gesetze und Richtlinien auf nationaler und internationaler Ebene. Trotz des damit verbundenen Aufwands können Unternehmen daraus wertvolle Vorteile im Wettbewerb ziehen – unter anderem Kosteneinsparungen oder eine höhere Energie- und Ressourceneffizienz.

Wir haben nachgefragt: Welche Nachhaltigkeitsthemen sind für Unternehmen und Organisationen derzeit besonders relevant – in der Schweiz und darüber hinaus? Die Partner der Nachhaltigkeitsplattform Sustainable Switzerland geben Auskunft – aus ihrer jeweils eigenen Sicht. Hier ihre Statements:

Dekarbonisierung der Stromversorgung

Google hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 weltweit und rund um die Uhr (24/7) mit kohlenstofffreier Energie (CFE) zu arbeiten. Dies stellt die bisher ehrgeizigste Phase unserer Energiebestrebungen dar, aufbauend auf Erfolgen wie der 100 Prozent jährlichen Deckung des Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien (seit 2017).

Während die jährliche Deckung bedeutet, dass stundenweise immer noch auf Kohlenstoffquellen zurückgegriffen werden muss, zielt 24/7 CFE darauf ab, jede Stunde des Verbrauchs an jedem Standort und in jedem Netz durch regionale CFE-Quellen zu decken. Dadurch sollen die mit der Stromnutzung verbundenen Kohlenstoffemissionen vollständig eliminiert werden.

Die Umsetzung ist herausfordernd, unter anderem wegen der Variabilität erneuerbarer Energien, begrenzter regionaler Ressourcen, unzureichender Politik und Märkte sowie der Kosten für Zukunftstechnologien. Googles Roadmap zur Erreichung dieses Ziels konzentriert sich auf:

  • Entwicklung neuer Beschaffungsmodelle
  • Förderung technologischer Innovationen (inklusive Speicher, Lastmanagement)
  • Aktives Eintreten für förderliche öffentliche Politik

Das Ziel ist nicht nur die eigene Dekarbonisierung, sondern die Beschleunigung der Energiewende für alle. Dies erfordert die enge Zusammenarbeit mit Regierungen, Industrie und Versorgungsunternehmen. Langfristig soll jede:r Zugang zu bezahlbarer, sauberer Energie erhalten.

Google<em>ESG</em>Portraits.png

Dennis Tietz Strategic Partnerships Manager & Sustainability Lead, Google Schweiz

Soziale Dimension der Digitalisierung

Umweltthemen wie Klima, Kreislaufwirtschaft und Biodiversität sind trotz geopolitischer Lage nach wie vor von höchster Aktualität. Gleichzeitig haben Datentransparenz und nachhaltige Lieferketten an Bedeutung gewonnen. In dieser sich ständig weiterentwickelnden Welt rückt durch die rasante Digitalisierung auch die soziale Dimension zunehmend in den Fokus. Als ICT-Unternehmen wollen wir Menschen befähigen, sich in der digitalen Welt kompetent und sicher zu bewegen. Ein zentrales Thema ist die digitale Inklusion: Wir fördern gezielt die Medienkompetenz der Schweizer Bevölkerung und setzen uns gegen digitale Ausgrenzung ein. Mit Bildungsangeboten, Ratgebern, technischen Hilfen und unserer Plattform Swisscom Campus unterstützen wir jährlich rund 2 Millionen Menschen. Zudem spielt aus ESG-Sicht Transparenz innerhalb der Lieferkette eine zunehmend grössere Rolle.

Auch im Umweltbereich verfolgen wir ambitionierte Ziele: Bis 2035 wollen wir Netto-Null erreichen und unsere Kundinnen und Kunden bei der Umsetzung ihrer Klimaziele unterstützen – etwa mit energieeffizienter IT, smarten Netzen, kreislauffähigen Produkten, und digitalen Lösungen für mehr CO₂-Einsparung. Mit datengetriebener Nachhaltigkeit und modernen Tools vereinfachen wir das Nachhaltigkeitsmanagement. Unsere Carbon-Management-Software ermöglicht faktenbasierte Entscheidungen und legt die Grundlage für wirksame Reduktionsmassnahmen – im Einklang mit dem SBTi-Standard.

Nachhaltigkeit erfordert Zusammenarbeit – auch mit externen Partnern –, da nur so schneller, effizienter und mit höherem Impact Lösungen angeboten werden können, die Kundenbedürfnisse erfüllen. Wir sehen das als Chance, mit Nachhaltigkeit neue Businessmodelle voranzutreiben. Deshalb setzen wir auf Transparenz, Dialog und Wirkung.

Swisscom<em>ESG</em>Portraits.png Saskia Günther Head of Sustainability, Swisscom

Wirksamer Schutz vor Naturgefahren

Genossenschaftliche Verankerung heisst für die Mobiliar: Wir übernehmen Verantwortung. Gegenüber Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden – und der Gesellschaft insgesamt. Wir setzen uns für Prävention und Resilienz ein, zum Beispiel mit dem Schutz vor Naturgefahren.

Seit 20 Jahren engagieren wir uns intensiv für den Hochwasserschutz und haben in dieser Zeit rund 170 Projekte in der ganzen Schweiz mit insgesamt 46 Millionen Franken unterstützt. Wo Gefahren nicht mit baulichen Massnahmen eingedämmt werden können, kommen mobile Hochwasserschutzsysteme zum Einsatz. 23 Feuerwehrstützpunkte haben wir mit solchen Systemen ausgerüstet.

Die Massnahmen wirken: Jeder in die Hochwasserprävention investierte Franken vermeidet schon heute bis zu sechs Franken an Schäden. Angesichts steigender Niederschläge und zunehmender Hochwassergefahren ist dieses Engagement wichtiger denn je.

Mit unserem Schwammstadt-Engagement gehen wir noch einen Schritt weiter. Wir fördern die Resilienz von dicht besiedelten Orten: Flächen werden entsiegelt. So kann Wasser vor Ort gespeichert und von Pflanzen genutzt werden oder verdunsten. Das führt zu weniger Oberflächenabfluss, weniger Hitze, weniger Schäden und mehr Lebensqualität. Ein aktuelles Beispiel ist die Bluefactory in Fribourg – ein Projekt für die künftige Stadtentwicklung mit einem Fokus auf dezentrales Wassermanagement. Ein neues Quartier entsteht, das Parkanlage, Kulturleben, Unternehmen und Forschungsinstitute integriert und Menschen, die dort leben und arbeiten, verbindet.

Mobiliar<em>ESG</em>Portraits.png Belinda Walther Weger Leiterin Public Affairs & Nachhaltigkeit, die Mobiliar

Forschung und Lehre für eine bessere Zukunft

Die EPFL ist überzeugt, dass Spitzenforschung notwendig ist, um die globalen Herausforderungen zu bewältigen, denen die Menschheit gegenübersteht. Ob es darum geht, physikalische Phänomene besser zu verstehen, kohlenstoffarme Energieformen zu entwickeln oder neue Formen des friedlichen Zusammenlebens zu konzipieren: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unserer Hochschule setzen sich unermüdlich für eine bessere Zukunft der Gesellschaft ein. Um ihre Überzeugungen in konkrete Massnahmen umzusetzen, hat die EPFL Solutions4Sustainability finanziert: eine Initiative, die 26 Labore mit 7 Projekten zusammenbringt. Diese Projekte zielen darauf ab, Demonstratoren auf unserem Campus zu entwickeln, um unsere Energieabhängigkeit und unsere CO₂-Emissionen zu reduzieren.

Parallel dazu ist die EPFL bestrebt, ihre Umweltbelastung zu verringern und gleichzeitig die hohe Qualität ihrer Forschung aufrechtzuerhalten. Wir entwickeln insbesondere einen CO₂-Rechner, mit dem sich die Treibhausgasemissionen auf Laborebene schätzen und letztlich reduzieren lassen. Die Hochschule stellt daher die Entwicklung mittel- und langfristiger nachhaltiger Lösungen in den Mittelpunkt ihrer Strategie und hat sich verpflichtet, bei ihrer eigenen Tätigkeit die Grundsätze der Inklusion, der Chancengleichheit sowie der sozialen und ökologischen Verantwortung zu beachten.

Bereits in den ersten Semestern vermitteln wir unseren Studierenden ein gemeinsames und systemisches Verständnis für Nachhaltigkeitsfragen in einem Kurs über die Grundlagen der Nachhaltigkeit für alle Studienanfänger im Bachelorstudium. Wir haben uns ausserdem verpflichtet, einen speziellen Kurs mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit in jeden Bachelor- und Masterstudiengang der EPFL aufzunehmen.

EPFL<em>ESG</em>Portraits.png Agnès Le Tiec Leiterin der Abteilung Nachhaltigkeit, EPFL

Deklaration: Dieser Inhalt wurde vom Sustainable Switzerland Editorial Team in Zusammenarbeit mit unseren Partnern erstellt.

Dieser Artikel behandelt folgende SDGs

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, vereinbart von den UN-Mitgliedsstaaten in der Agenda 2030. Sie decken Themen wie Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Bildung, Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser, erneuerbare Energie, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, Klimaschutz und den Schutz der Ozeane und der Biodiversität ab.

8 - Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
13 - Massnahmen zum Klimaschutz
17 - Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

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