Silodenken überwinden
Serafeim plädiert dafür, übers ganze Unternehmen hinweg verbindliche Nachhaltigkeitskriterien aufzustellen, an denen Mitarbeitende und alle Verantwortlichen auf den diversen Managementebenen gemessen werden. Das Denken in Silos, also eine Mentalität, die im Unternehmen dazu führt, dass Abteilungen oder Einzelpersonen nur ihr eigenes Tun im Blick haben, verhindere dagegen, dass ein Mehrwert für die Gesellschaft und die Umwelt entstehe. Ökonomie und Ökologie sind für den Wissenschaftler keine Gegensätze, sondern gehen Hand in Hand.
Nachhaltiges Banking führt Menschen zusammen und trägt dazu bei, die Welt ein Stück besser zu machen. Gleichzeitig ist es eine strategische Wachstumschance und ein Innovationsmotor und hilft Kundinnen und Kunden, ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. UBS will hierzu in der Schweiz einen wichtigen Beitrag leisten. Denn um Netto-Null bis 2050 zu erreichen, sind jährlich global mindestens 3,5 Billionen US-Dollar an zusätzlichen Investitionen bis 2030 erforderlich. Dazu muss Nachhaltigkeit auch im Banking in grossem Masse und Tempo wachsen. Der Schweizer Finanzplatz ist bereits heute ein wichtiger Akteur, und das Angebot von Schweizer Banken wächst stetig.
Bei UBS in der Schweiz ist Nachhaltigkeit eine der zentralen Initiativen. Das gesamte Managementteam steht hinter gemeinsamen Zielen und bricht diese für ihre jeweiligen Bereiche herunter. Damit bleibt es nicht bei einer isolierten Initiative. Denn Teil des Erfolgs ist das Engagement im Kundengeschäft und das Einbringen der Kundenbedürfnisse in die Weiterentwicklung von konkreten Lösungen. Die Koordination läuft dabei im sogenannten «Center of Excellence Sustainability» zusammen. Das Center besteht aus einem Expertennetzwerk, das interdisziplinär und agil zusammenarbeitet, um die Nachhaltigkeitsstrategie der Bank quer durch alle Geschäftseinheiten von UBS im Schweizer Heimmarkt und im engen Austausch mit den Fronteinheiten umzusetzen. Zugleich fungiert das Center als Bindeglied zwischen dem Nachhaltigkeitsteam auf Gruppenebene, den Markteinheiten und der Produktentwicklung. Da zwischen Unternehmen, Umwelt und Gesellschaft verschiedene komplexe Wechselwirkungen bestehen, hat sich diese Organisationsform als ebenso effektiv wie effizient erwiesen. «Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil unseres Geschäfts, ein Teil unserer DNA. Darum treiben wir das Thema in der Schweiz, basierend auf Kundenbedürfnissen und Innovation auf allen Ebenen, voran», sagt Sabine Magri, operationelle Leiterin (COO) des Schweiz-Geschäfts der Universalbank.
Das Schweizer Kompetenz-Center bringt sich ganz konkret im Betriebsalltag ein. So entwickelt es den konkreten Plan zur schrittweisen Absenkung der CO2-Emissionen im Kreditportfolio, damit UBS Schweiz ihren Beitrag zum Netto-Null-Ziel leisten kann. Ausserdem unterstützt das Center bei der Entwicklung von nachhaltigen Produkten und der Erarbeitung von Lösungen, damit Kundinnen und Kunden ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele erreichen. Die Vergabe von sogenannten Sustainability Linked Loans ist hier ein Beispiel. Dabei wird bei Krediten ein Teil des Zinssatzes an Nachhaltigkeitsziele geknüpft: Erreicht das Unternehmen die Ziele, profitiert es von tieferen Zinsen.
Transparenz als Erfolgsfaktor
Um glaubwürdig zu sein, ist es zentral, transparent anhand messbarer Kriterien und einer fundierten Datenanalyse zu kommunizieren, inwieweit das Unternehmen auf Zielkurs ist. «Aussagekräftige Daten sind eine zentrale Voraussetzung für Transparenz und damit zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele», sagt Sabine Magri und fügt an: «Das Center of Exellence Sustainability von UBS Schweiz arbeitet dazu unternehmensweit eng mit den verschiedenen Teams zum Thema zusammen.»
Aber eines ist klar: «Es braucht Kooperationen, um Veränderungen nachhaltig voranzutreiben», betont Sabine Magri. Aus diesem Grund wolle UBS das Ökosystem erweitern und dem Nachhaltigkeitsgedanken auch über Partnerschaften zum Durchbruch verhelfen. Ein Beispiel für eine fruchtbare Kooperation im Immobiliensektor ist jene mit der Zürcher Beratungsfirma «pom+», die in den Bereichen Immobilien und Organisationsplanung tätig ist. Gemeinsam wurde ein Service entwickelt, welcher es Besitzerinnen und Besitzern von Renditeliegenschaften ermöglicht, den CO2-Ausstoss und die Energieintensität ihrer Liegenschaft zu berechnen. Das Tool generiert mit wenigen Klicks einen massgeschneiderten Report, der aufzeigt, wie mit den richtigen Investitionen der CO2-Ausstoss reduziert, das Energiepotenzial ausgeschöpft und die Kosten optimiert werden können.