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Die Lieferketten geraten immer mehr in den Fokus: Sie verursachen viel mehr Treibhausgasemissionen als die Produktionsprozesse in den Betrieben. Foto: Adobe Stock

Produktion & Konsum Partner Inhalt: Swisscom

Klimaschutz in der Lieferkette

Von der Beschaffung bis zum Transport: Die meisten Emissionen entstehen in den globalen Lieferketten. Zusammen mit ihren Partnern und anderen internationalen Telekommunikationsfirmen will Swisscom den CO₂-Ausstoss hier massiv auf Netto-Null reduzieren.

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Klimaschutz in der Lieferkette

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CO₂-Management, Dekarbonisierung und Klimabilanz sind Begriffe, die inzwischen so selbstverständlich zum Geschäftsleben gehören wie Homeoffice oder Teams-Meeting. In Zeiten fortschreitender Erderwärmung und steigender Energiekosten haben immer mehr Unternehmen verstanden: Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Auch Schweizer Unternehmen bekommen den Handlungsbedarf deutlich zu spüren – nicht zuletzt durch verschärfte regulatorische Vorgaben und die gestiegenen Erwartungen von Anlegern und Konsumenten. Viele Firmen haben deshalb begonnen, die eigenen Abläufe und Services zu optimieren, ja ihre gesamte Wertschöpfungskette auf ein neues, nachhaltigeres Level zu heben.

Zu den Vorreitern zählt Swisscom schon seit Jahren. Gleich mehrfach wurde der Telekommunikationskonzern als besonders nachhaltiges Unternehmen ausgezeichnet, so von der Nachrichtenagentur Reuters oder dem «Time Magazine», das Swisscom zu den Top 500 Sustainable Companies 2024 rechnet. Im Ecovadis Sustainability Rating Global Supply Chains 2024 erzielte das Unternehmen im Bereich Sustainable Procurement exzellente 90 von 100 Punkten.

Mit dem bisher Erreichten mag man sich aber nicht zufriedengeben: Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie «Verantwortung übernehmen heisst vorangehen – jetzt statt irgendwann» hat sich Swisscom dazu verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2035 nach den strengen, wissenschaftsbasierten Kriterien der internationalen Science Based Targets initiative (SBTi) auf Netto-Null herunterzufahren – und so einen wesentlichen Beitrag zu den Schweizer Klimazielen zu leisten.

Emissionen gesenkt

In den Fokus rücken dabei nicht nur die Produktionsprozesse, sondern auch die globalen Lieferketten – von der Rohstoffbeschaffung bis hin zum Transport und der Distribution. Die hier entstehenden Emissionen sind im Schnitt 26 Mal höher als der betriebliche CO₂-Ausstoss einer Firma, wie eine im Juni veröffentlichte Untersuchung der Boston Consulting Group und der Nichtregierungsorganisation Carbon Disclosure Project (CDP) ergeben hat. Ausgewertet wurden die Daten von rund 23 000 Unternehmen weltweit.

Als eines der ersten Unternehmen überhaupt hat Swisscom die Relevanz der Erfassung und Reduktion von CO₂-Emissionen erkannt – und entsprechend vor über 25 Jahren Massnahmen eingeleitet. Mit Erfolg: «Seit 1990 ist es uns gelungen, unsere direkten Emissionen (Scope 1 und 2) um 88 Prozent zu verringern», berichtet Oliver Oberli, Head of Sustainable Procurement bei Swisscom. «Bis 2025 sollen diese um insgesamt 90 Prozent gesenkt werden.» Für die nicht vermeidbaren Restemissionen leistet Swisscom einen Klimabeitrag, indem das Unternehmen in ausgewählte Klimaschutzprojekte investiert.

«Swisscom gehört zu den glaubwürdigen Vorreitern im Klimaschutz.»

Die globalen Lieferketten, der komplexeste Teil des CO₂-Fussabdrucks, verursachen rund 70 Prozent des CO₂-Austosses von Swisscom. Um auch diese Emissionen nachhaltig zu senken, hat das Unternehmen unter anderem eigene Carbon-Reduction-Programme für Lieferanten implementiert: Basierend auf der Klimamaturität der Lieferanten werden regelmässig Schulungen durchgeführt und gemeinsam messbare CO₂-Absenkungsmassnahmen erarbeitet.

«Swisscom gehört bereits seit Jahrzehnten zu den glaubwürdigen Vorreitern im Klimaschutz», bestätigt Holger Hoffmann-Riem, Umweltwissenschaftler und SBTi-Projektleiter bei der Schweizer Initiative Go for Impact. «Swisscom gehört ausserdem zu den wenigen Unternehmen, die über ihr Kerngeschäft hinaus fortlaufend weitere Angebote entwickeln, um ihre Kunden bei Emissions- reduktionen zu unterstützen.»

Lieferantencheck

In einem ersten Analyseschritt wird bei den Absenkungsmassnahmen ermittelt, wo sich die Emissions-Hotspots in der Lieferkette befinden, welche Zulieferer in Bezug auf Nachhaltigkeit allgemein, aber insbesondere auch auf CO₂-Emissionen und Energieeffizienz Vorreiter und welche Nachzügler sind. Swisscom legt Wert darauf, seine Zulieferer in diese Prozesse einzubinden, um sie dann auch beim Umsetzen nachhaltiger Aktivitäten zu unterstützen. Alles folgt einem Plan. «Wir treffen mit unseren wichtigsten Partnern und Lieferanten konkrete Vereinbarungen. Nur so lassen sich die von uns gesteckten Klimaziele erreichen», so Oliver Oberli. Er verweist darauf, dass Swisscom von ihren Partnern Waren und Dienstleistungen im Wert von über 3,4 Milliarden Franken pro Jahr bezieht. Da schaut man bei der Auswahl der Lieferanten natürlich genauer hin. Dank der Kooperation mit Carbon Disclosure Project verfügt das Unternehmen heute über die Emissionsdaten seiner wichtigsten Lieferanten weltweit. Das CDP erhebt mittels standardisierter Methoden Daten zum CO₂-Ausstoss, zu Klimarisiken, Reduktionszielen und Strategien.

ESG-Verhaltenskodex

«Bei der Lieferantenselektion achten wir stark auf das Umweltengagement eines Partners», betont Oliver Oberli. Ihre zentralen Grundsätze hat Swisscom in einem detaillierten «ESG Verhaltenskodex Beschaffung» festgehalten. Dieser bildet die verbindliche Basis für die Beziehungen zu den Lieferanten. Oberli: «Mit dem Kodex legen wir verbindliche Regeln fest – für uns und unser Verhalten als einer der grössten Einkäufer der Schweiz, aber auch für unsere Lieferpartner, an die wir hohe Ansprüche in Sachen Wirtschaftlichkeit, Innovation, aber auch in sozialen und ökologischen Belangen stellen.»

Die Zusammenarbeit geht so weit, dass Swisscom mit ihren Zulieferern auch kreislauffähige Produkte entwickelt. Ein Beispiel ist die 2023 auf den Markt gebrachte TV-Box 5. «Sie besteht zu 65 Prozent aus rezykliertem Kunststoff und ist unsere bisher kleinste und energiesparendste TV-Box», erläutert Oliver Oberli. Das Gerät verbraucht 35 Prozent weniger Strom als das Vorgängermodell. Mit Aktivierung des Deep-Standby-Modus durch die Kunden kann der Jahresverbrauch nochmals halbiert werden. Ausserdem ist das Volumen im Vergleich nur noch halb so gross wie beim Vorgängermodell, was den Materialaufwand merklich reduziert.

Ein weiteres Plus: Zusammen mit dem ebenfalls nachhaltig engagierten Hersteller wurde eine Verpackungslösung gefunden, die komplett aus recyceltem Karton besteht und ganz ohne Plastik auskommt. So geht Kreislaufwirtschaft.

Bei Swisscom ist man davon überzeugt, dass die Eindämmung des Klimawandels auch internationale Kooperationen erfordert. Aus diesem Grund ist das Unternehmen Gründungsmitglied der Joint Alliance für Corporate Social Responsibility (CSR). Getreu dem Motto «Cooperation beyond Competition» überprüft, bewertet und implementiert der gemeinnützige Verband (kurz JAC) CSR-Massnahmen, um eine langfristige Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette der ICT-Branche zu erzielen.

Im Rahmen des Branchennetzwerks hat Swisscom gemeinsam mit 27 weiteren Telekommunikationsunternehmen inzwischen mehr als 900 Audits bei Lieferanten in 55 Ländern und diverse Carbon-Reduction-Programme durchgeführt. Um im Rennen zu Netto-Null keine Zeit zu verlieren, teilen sich die Telekomunternehmen die Lieferanten, mit welchen sie die Dekarbonisierung vorwärtstreiben, auf. Mit durchschlagendem Ergebnis: «Durch diesen Ansatz konnten wir seit 2018 rund 36 Prozent unserer Lieferkettenemissionen reduzieren», sagt Swisscom-Manager Oberli. Dabei soll es nicht bleiben. Das grosse Ziel lautet auch hier: Netto-Null.

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Oliver Oberli, Head of Sustainable Procurement bei Swisscom

Deklaration: Dieser Inhalt wurde vom Sustainable Switzerland Editorial Team im Auftrag von Swisscom erstellt.

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