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eine Schneiderin im Atelier von Revario bei der Arbeit

Revario produziert seine Produkte ausschliesslich auf Bestellung, um Überproduktion zu vermeiden. Bild: zvg

Sustainable Start-up

«Sportbekleidung – fair, lokal und nachhaltig»: Revario setzt auf Swiss Made

Junge Schweizer Unternehmerinnen und Unternehmer gestalten den Wandel – mit kreativen Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft. In der Serie «Sustainable Startups» porträtieren wir innovative Geschäftsideen, beleuchten ihren nachhaltigen Impact und geben Einblick in die Visionen der Gründerinnen und Gründer.

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«Sportbekleidung – fair, lokal und nachhaltig»: Revario setzt auf Swiss Made

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Die Geschäftsidee

«Revario ist eine Swiss Made Outdoor-Sportkleidermarke. Wir produzieren unsere gesamte Kleidung im freiburgischen Marly mit unseren Schweizer Schneiderinnen und Schneidern und verwenden ausschliesslich Materialien aus einem Umkreis von maximal 600 km.»

Die Gründerinnen und Gründer

Michael Ingram, Maschinenbauingenieur und leidenschaftlicher Trailrunner. Geboren 1986 im Kanton Waadt.

«Revario ist die einzige Schweizer Sportmarke, die sämtliche Kleidungsstücke vollständig in der Schweiz herstellt.»

Michael Ingram

Gründer von Revario

Nachhaltiger Impact

«Die Textilindustrie gehört weltweit zu den umweltschädlichsten Branchen. Probleme wie Ultra-Fast-Fashion, intransparente Produktionsketten, ethisch fragwürdige Arbeitsbedingungen und massive Umweltbelastung verschärfen sich stetig. Mit Revario wollen wir zeigen, dass es auch anders geht: transparent, lokal produziert und mit dem kleinstmöglichen ökologischen Fussabdruck.»

Innovation und Alleinstellungsmerkmal

«Soweit wir wissen, ist Revario die einzige Schweizer Sportmarke, die sämtliche Kleidungsstücke vollständig in der Schweiz herstellt. Darüber hinaus gehören wir zu den wenigen Marken mit einem eigenen Atelier. Durch unsere vertikale Integration haben wir die gesamte Produktionskette – von der Stoffrolle bis zum Versand – selbst in der Hand. Wir verwenden ausschliesslich nachhaltige sowie recycelte Materialien und fertigen nur auf Bestellung, um Überproduktion zu vermeiden. Zusätzlich bieten wir einen kostenlosen Reparaturservice an. Unsere Produktion erfolgt so lokal wie möglich – in der Schweiz, für die Schweiz.»

«Wir wollen eine Vorbildfunktion in der Sportmodebranche einnehmen und andere Hersteller zum Umdenken animieren.»

Michael Ingram

Gründer von Revario

Zielgruppe und Marktpotenzial

«Unsere Zielgruppe sind Sportlerinnen, Naturliebhaber sowie Schweizerinnen und Schweizer generell, die Wert auf Nachhaltigkeit, Swiss Made und Transparenz legen. Wir sprechen Menschen an, die bewusst konsumieren und sich mit unseren Werten identifizieren – sei es im privaten oder beruflichen Umfeld.

Das Marktpotenzial ist vielversprechend: Der Schweizer B2C-Markt für Outdoor-Sportbekleidung wird auf rund 95 Millionen Franken geschätzt, der B2B-Markt für massgeschneiderte Outdoor-Bekleidung auf etwa 100 Millionen Franken.

Ein klarer Trend, den wir als Chance sehen, ist das wachsende Bedürfnis nach Transparenz und Herkunft – ähnlich wie es bereits in der Lebensmittelbranche zu beobachten ist. Konsumentinnen und Konsumenten sind zunehmend bereit, für Swiss Made mehr zu bezahlen oder längere Lieferzeiten in Kauf zu nehmen, wenn dafür Qualität, Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen gewährleistet sind. Dies bestärkt uns in unserem Ansatz: Wir wollen zeigen, was in einem Atelier wirklich passiert, und verständlich erklären, wie ein Kleidungsstück entsteht. Das steigende Interesse an Fair Fashion und lokaler Produktion kommt uns dabei deutlich entgegen.»

Erfolge und Meilensteine

«Unser bislang grösster Erfolg ist der Aufbau eines eigenen Ateliers in der Schweiz, in dem wir jährlich über 25'000 Kleidungsstücke fertigen und acht Schweizer Schneiderinnen und Schneider beschäftigen.»

Die Schweizer Sportmodemarke Revario beschäftigt in seinem Atelier im freiburgischen Marly acht Schneiderinnen und Schneider. Bild: zvg

Herausforderungen

«Zu unseren grössten Herausforderungen zählen die Rekrutierung von qualifiziertem Fachpersonal in der Textilbranche sowie das Management der Produktionskosten unserer lokalen Fertigung in der Schweiz.»

Vision und Ausblick

«Heute geniessen wir in der französischsprachigen Schweiz bereits an grosser Bekanntheit. Unser nächstes Ziel – bevor wir international expandieren – ist es, die Deutschschweiz zu erobern und eine bekannte Marke auf dem Schweizer Markt zu werden. Wir wollen eine Vorbildfunktion in der Sportmodebranche einnehmen und andere Hersteller zum Umdenken animieren.»

Partnerschaften

«Wir produzieren unter anderem Kleidung für Schweizer Unternehmen, NGOs und Behörden wie Polizei und Feuerwehr. Ausserdem setzen wir uns das Ziel, schon bald als B Corp zertifiziert zu werden.»

Dieser Artikel behandelt folgende SDGs

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, vereinbart von den UN-Mitgliedsstaaten in der Agenda 2030. Sie decken Themen wie Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Bildung, Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser, erneuerbare Energie, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, Klimaschutz und den Schutz der Ozeane und der Biodiversität ab.

8 - Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
12 - Verantwortungvoller Konsum und Produktion
13 - Massnahmen zum Klimaschutz

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