In der Gruppe der natürlichen Materialien forscht das Unternehmen zum Beispiel an neuartigen Holzschäumen. Holzschaum besteht zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen und ist so fest, dass auf synthetische Klebstoffe komplett verzichtet werden kann. Für Sitzbezüge werden wiederum synthetische Textilvarianten eingesetzt, die aus 100 Prozent recyceltem Material bestehen und im Laufe ihres Lebenszyklus immer wieder einem Kreislauf zugeführt und mehrfach verwendet werden können.
Mit diesen und vielen weiteren innovativen Massnahmen möchte die BMW Group das allgemeine Bewusstsein für nachhaltige Materialien schärfen und gibt gleichzeitig transparent Einblick in ihre Strategie für eine nachhaltige Zukunft in der Fahrzeugherstellung. Bis zum Jahr 2030 sollen durch die verschiedenen Massnahmen die CO2-Emissionen über den Lebenszyklus sämtlicher BMW Group-Produkte um mehr als 40 Prozent sinken.
Aus geborgenen Fischernetzen werden Fussmatten
Was dies in der industriellen Praxis, aber auch im richtigen Leben auf den Strassen bedeutet, lässt sich wiederum am BMW iX heute schon gut aufzeigen: Der Hochvoltspeicher des Elektrofahrzeug weist einen Sekundäranteil von bis zu 50 Prozent bei Nickel aus, bei der Verwendung von Aluminium im Gehäuse liegt der Sekundäranteil bei bis zu 30 Prozent. Insgesamt konnte bei Hochvoltspeichern bereits jetzt eine Recycling-Effizienz von über 90 Prozent erreicht werden. Als Ausgangsstoff für die Bodenverkleidungen sowie die Fussmatten des BMW iX dienen wiederum Fischernetze, die aus dem Meer geborgen wurden, sowie andere wiederverwertete Stoffe.
Zu den vielen interessanten Aspekten des Trends zur Kreislaufwirtschaft zählen eine ganze Reihe weiterer Rohstoffe im Automobilbau. So verwendet die BMW Group als erster Hersteller in ihren europäischen Werken Mattlacke, die nicht aus Erdöl, sondern aus Biomasse hergestellt werden. Auch bei den Autoreifen gehört das Unternehmen zu den Pionieren und setzt als erstes Pirelli-Reifen mit FSC-zertifiziertem Naturkautschuk und Rayon ein. Schliesslich wurde mit der Firma Salzgitter AG eine Vereinbarung für die Lieferung von CO2-arm hergestelltem Stahl ab 2026 getroffen. Damit kann eine Einsparung von rund 400’000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr erreicht werden.