An einem Flughafen wie jenem in Bern-Belp, rund zehn Kilometer vom Zentrum der Schweizer Hauptstadt entfernt, trifft man Fluggäste, Aviatikfans und Mitarbeitende in der Regel im und ums Terminal herum. Die Reisenden gehen durch die Sicherheitskontrolle, lesen in der Abflughalle die Zeitung oder kaufen beim Kiosk kurz vor dem Boarding noch ein «Täfeli». Wer nicht selbst davonfliegt, hat vom kleinen Aussichtssturm oder dem Café gleich nebenan die startenden und landenden Maschinen gut im Blick.
Eher nicht erwarten würde man Menschen auf dem Flughafengebäude. Und doch stehen sie bei strahlendem Sonnenschein auf dem Dach des Terminals und begutachten ihr gemeinsames Werk. «Sie», das sind: Margarita Aleksieva, Leiterin der Geschäftseinheit Wind & Solar bei BKW Energy, Frédéric Palli, Leiter Elektro & Erneuerbare Energien bei BKW Building Solutions, und Urs Ryf, Geschäftsführer und Delegierter des Verwaltungsrats der Flughafen Bern AG. Und ihr «gemeinsames Werk» sind zwei Solaranlagen auf dem Dach des Flughafens Bern, die im April 2023 in Betrieb gegangen sind. Sie haben eine Leistung von 362 Kilowatt-Peak und produzieren pro Jahr ungefähr 345 Megawattstunden grünen Strom. Damit decken sie rund die Hälfte des aktuellen jährlichen Strombedarfs des Flughafens Bern. Sobald auch die schweizweit grösste Freiflächen-Solaranlage BelpmoosSolar gleich nebenan fertiggestellt ist, wird der Flughafen einen Eigenversorgungsgrad von hundert Prozent erreichen.
Eine Premiere auf dem Flughafendach
Auf den ersten Blick sehen die Solarpanels auf dem Flughafengebäude aus wie alle anderen auch. Und doch sind die beiden Photovoltaik-Dachanlagen für das Energie- und Infrastrukturunternehmen BKW und für den Flughafen Bern etwas Besonderes: «Zum ersten Mal haben zwei Bereiche der BKW – BKW Energy und BKW Building Solutions – eine Photovoltaikanlage unter dem neuen konzernübergreifenden Geschäftsmodell umgesetzt», sagt Margarita Aleksieva stolz. Es handelt sich um eine Art «Rundumlösung für erneuerbare Energien» für Gewerbe- und Industriekunden. Das ganze funktioniert so: Die Unternehmen im Netzwerk der BKW Building Solutions planen, installieren und warten Stromproduktionsanlagen wie jene auf dem Terminaldach des Flughafens Bern. BKW Energy betreibt sie und vermarktet den überschüssigen Strom, den der Kunde – also hier der Flughafen – nicht selbst braucht.