Die Stossrichtung der Energiestrategie 2050 ist klar: Neben dem schrittweisen Atomausstieg möchte die Schweiz die erneuerbaren Energien ausbauen und die Energieeffizienz steigern. Was so simpel klingt, ist oftmals eine grosse technische und finanzielle Herausforderung – auch für den öffentlichen Verkehr. ÖV-Betriebe elektrifizieren zwar zunehmend ihre Anlagen und Fahrzeugflotten, doch sehen sie sich durch die drohende Energieknappheit auch mit steigenden, zuweilen sogar rekordhohen Energiekosten konfrontiert. Das Schlüsselwort dabei lautet Energieeffizienz, denn jede Kilowattstunde, die gespart wird, muss nicht produziert werden.
Angesichts dieser Herausforderungen hat sich die Standseilbahn Sierre- Montana (SMC) im Rahmen einer vollständigen Erneuerung 2022 gleich zwei Lösungen zu Nutze gemacht: Solarenergie und innovative Antriebstechnologie. Sierre und Crans-Montana zählen zu den Schweizer Ortschaften mit den meisten Sonnentagen jährlich. Die Energie der Sonne zu nutzen liegt also denkbar nahe. Die Bahn, die die beiden Ortschaften verbindet, überwindet eine Höhendifferenz von 930 Metern und ist mit 4,2 Kilometern die längste im offenen Gelände geführte Standseilbahn Europas.
Fokus auf Energieeffizienz
Bei der Erneuerung der Bahn wurden nicht nur die Gleise ausgewechselt und neue Wagen angeschafft, auch eine Photovoltaikanlage wurde auf der umgebauten Bergstation installiert und ein Energiespeichersystem integriert. «Es war klar, dass mit der Erneuerung auch die Energieeffizienz unserer Bahn gesteigert werden musste», so Patrick Cretton, Direktor der SMC. Genau das setzte die auf Seilbahn-Steuerungsanlagen spezialisierte Firma Frey Stans mit der Technologiepartnerin ABB um. Die Idee: dank cleverer Technik sowohl Brems- als auch Solarenergie zwischenspeichern und damit den Strombezug aus dem Netz deutlich reduzieren.