Frühzeitig planen
Johann rät zur frühzeitigen Planung, nicht zuletzt wegen aktuell sehr hohen Kundennachfrage. Für die Auslegung werden Verbrauchs- und Produktionsprofile simuliert und aufeinander abgestimmt, um die passende Grösse der zu installierenden Anlage zu bestimmen. «Wer den Stromspeicher direkt mitinstallieren möchte, orientiert sich als Faustregel am Verhältnis 1:1 zwischen der Kapazität des Speichers, gemessen in Kilowattstunden (kWh), zur maximalen Leistung der Produktionsanlage (kWpeak)», sagt er. Die ideale Speichergrösse kann nach einem Jahr Betrieb, basierend auf den erhobenen Produktions- und Verbrauchsdaten, bestimmt werden.
Eigenheimbesitzende müssten indessen realistisch sein, so Johann. Je nach Verbrauch und Wetter decke ein Speicher heute den Bedarf von ein bis zwei Tagen Strom. Für eine längere Stromspeicherung, zum Beispiel vom Sommer in den Winter, existieren zwar Lösungen – etwa Systeme, die mit überschüssigem Strom lokal Wasserstoff erzeugen – doch diese Systeme sind noch sehr teuer und die Umsetzung aufwändig.
«Lokale Stromgewinnung sollte das Ziel sein»
Auch muss Eike Johann den Wunsch nach einer schnellen Umsetzung dämpfen. «Die Nachfrage nach Speichermöglichkeiten und Solaranlagen hat nochmals kräftig angezogen», sagt er. Dies führe zu Lieferengpässen beim Material. Zudem seien die Kapazitäten im Hinblick auf Beratung und Installation komplett ausgelastet. Die Kundschaft muss daher zurzeit leider von der Anfrage bis zur Umsetzung bis zu zehn Monate auf die eigene lokale Stromgewinnung warten.
Umso mehr lohne es sich, ein Selbstversorgungsprojekt schon jetzt zu planen. «Gebäude mit dezentralen Energiesystemen, sprich: lokaler Energiegewinnung und Energieverbrauch, sind ein wesentlicher Baustein beim Klimaschutzes und müssen das langfristige Ziel sein», betont Johann. Umso besser, wenn dies auch die eigene Stromsicherheit erhöht.