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Die Schweizer Bevölkerung ernährt sich laut dem Bundesrat unausgewogen.

Die Schweizer Bevölkerung ernährt sich laut dem Bundesrat unausgewogen. Bild: Adobe Stock

Klima & Energie

Wie wir leben, was uns bewegt

Die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, ist auch für die Schweiz eine grosse Herausforderung. Es geht dabei um ganz unterschiedliche Aufgabenbereiche und Themenfelder – soziale, wirtschaftliche und ökologische.

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Gesundheit und Ernährung

2 200 000

In der Schweiz sind nach Angaben des Bundesrats rund 2,2 Millionen Menschen von einer nichtübertragbaren Krankheit betroffen, Tendenz steigend. Eine ausgewogene Ernährung sowie Bewegung und Normalgewicht trügen massgeblich zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Krebs bei, heisst es. «Die Schweizer Bevölkerung ernährt sich jedoch unausgewogen: Auf dem Speiseplan stehen zu viel Süsses, Salziges und Fettiges und zu wenig Früchte, Gemüse und Hülsenfrüchte.» Und das hat Folgen: Untersuchungen zufolge sind rund 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen und 43 Prozent der Erwachsenen in der Schweiz übergewichtig oder fettleibig. Gleichzeitig belastet unsere Ernährungsweise die Umwelt, insbesondere durch weggeworfene Lebensmittel, den sogenannten Food Waste. Die Schweiz produziert davon jährlich rund 2,8 Millionen Tonnen. Die jüngst vom Eidgenössischen Departement des Innern veröffentlichte «Schweizer Ernährungsstrategie 2025−2032» legt daher den Fokus auf Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit. Sie setzt auf ein erweitertes Wissen der Bevölkerung über Ernährung und fördert ein gesundes Lebensmittelangebot sowie die Forschung im Bereich Ernährung und Lebensmittel.

Pflegekräfte dringend gesucht

70 000

Die Gesundheitsbranche ist eine der stabilsten und gleichzeitig dynamischsten Wirtschaftszweige in der Schweiz. Der demografische Wandel, die wachsende Bevölkerung und der technologische Fortschritt lassen den Bedarf an qualifizierten Fachkräften stetig weiter ansteigen. Laut einer Studie von Swiss Healthcare Research wird der Personalbedarf im Gesundheitswesen in diesem Jahr um etwa 20 Prozent steigen, was rund 70000 zusätzliche Stellen bedeutet. Nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit fehlen allein in der Pflege derzeit etwa 65 000 Fachpersonen. Der Bedarf an Spitex-Personal werde voraussichtlich um 25 Prozent steigen.

Stromrechnung Haushalte

1305

Die durchschnittliche Stromrechnung eines Privathaushaltes wird 2025 insgesamt 1305 Schweizer Franken betragen. Sie liegt damit laut Statista um mehr als 140 Franken niedriger als im Vorjahr. Zugrunde gelegt wird ein Jahresverbrauch von 4500 Kilowattstunden. Die leicht sinkenden Preise sind unter anderem auf die Stabilisierung der Preise auf dem Stromgrosshandelsmarkt zurückzuführen. Nach Angaben des Dachverbands der Schweizer Stromwirtschaft (VSE) verbrauchen Haushalte hierzulande etwa ein Drittel des Stroms. Mit fast 55 Prozent Verbrauchsanteil sind Industrie, Gewerbe- und Dienstleistungsunternehmen die Hauptstromnutzer.

Weniger Emissionen

-26%

Der Ausstoss von Treibhausgasen ist in der Schweiz zurückgegangen. Er belief sich 2023 auf 40,8 Millionen Tonnen CO2- Äquivalente, rund 1 Million Tonnen weniger als 2022. Insgesamt lagen die Emissionen 26 Prozent tiefer als im Jahr 1990. Dies geht aus dem im April 2025 veröffentlichten jährlichen Treibhausgasinventar des Bundesamts für Umwelt hervor. Gegenüber 2022 am stärksten gesunken ist der Treibhausgasausstoss im Industriesektor, gefolgt vom Gebäudesektor. Beide Bereiche tragen aktuell jeweils 22,2 Prozent zum totalen Treibhausgasausstoss bei. Die Emissionen des Verkehrs und der Landwirtschaft sind gegenüber 2022 gleich geblieben. Der Verkehrsektor trägt derzeit 33,6 Prozent zum gesamten Treibhausgasausstoss bei.

Rekord bei der Windenergie

170 000 000

Mit einer Produktion von 170 Millionen Kilowattstunden im Jahr 2024 hat die Windenergie in der Schweiz einen neuen Rekord erreicht, wie die Schweizerische Vereinigung zur Förderung der Windenergie (Suisse Eole) meldet. Damit kann der Stromverbrauch von rund 45 000 Haushalten gedeckt werden. Zwei Drittel der Windstromproduktion werden in den Wintermonaten generiert. Mit einem Anteil der Windenergie von 0,3 Prozent am gesamten Stromverbrauch im Jahr 2024 liegt die Schweiz noch weit hinter den Nachbarländern zurück: Der Anteil der Onshore-Windenergie (Land) am Strommix liegt in Deutschland bei über 26 Prozent, in Frankreich bei 9 Prozent und in Österreich bei 13 Prozent.

Quelle: Suisse Eole

Windenergie: klimafreundlich und unerschöpflich

Eine moderne Anlage produziert Haushaltsstrom für bis zu 10 000 Personen, un das 30 Jahre lang.

Ladestationen für E-Autos

15 819

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist ein zentraler Aspekt der Elektromobilität. Die Schweiz hat hier in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht. Laut Bundesamt für Energie gab es im März 2025 insgesamt 15819 öffentlich zugängliche Ladepunkte an 7232 Standorten im Land. Spitzenreiter ist der Kanton Zürich mit 2299 Ladepunkten, gefolgt von den Kantonen Bern (1534) und Waadt (1452). Besonders entlang der Hauptverkehrsachsen wurden Schnellladestationen ausgebaut, um auch bequeme Langstreckenfahrten zu ermöglichen. Zum Vergleich: In Deutschland sind mehr als 145000 Ladepunkte verfügbar, und auch Österreich treibt den Ausbau mit 25236 Ladepunkten (Stand Oktober 2024) intensiv voran.

Frauen in Leitungspositionen

28,4%

Über die ganze Schweiz hinweg besetzten Frauen per Anfang Februar dieses Jahres 28,4 Prozent aller im Handelsregister eingetragenen Führungspositionen. Damit hat sich die Frauenquote im Management zwischen 2014 und 2024 um 2,9 Prozentpunkte erhöht, wie aus einer jüngst veröffentlichten Auswertung des Wirtschaftsauskunftsdiensts Crif hervorgeht. Die meisten Managerinnen gibt es demnach in den Kantonen Aargau und Basel-Land, wo knapp ein Drittel der Führungskräfte weiblich sind. Schlusslicht ist mit 25,5 Prozent der Kanton Fribourg.

Stärkung der Kreislaufwirtschaft

163 000 000

Mit neuen Gesetzen, die Anfang dieses Jahres in Kraft getreten sind, soll die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz nachhaltig gestärkt werden. Ziel ist es, Materialkreisläufe zu schliessen, den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung zu reduzieren sowie umweltschonende Bauweisen zu fördern. Auch Produkte und Verpackungen unterliegen nun strengeren Vorgaben, im Einklang mit europäischen Standards. Laut dem Bundesamt für Umwelt ist die Schweiz trotz Effizienzgewinnen noch weit entfernt von einer nachhaltigen Ressourcennutzung. So werden hierzulande pro Jahr 163 Millionen Tonnen an neuen Materialien verbraucht, das sind 19 Tonnen pro Kopf – mehr als der europäische Durchschnitt (17,8 Tonnen pro Person) und mehr als das Doppelte des geschätzten nachhaltigen Verbrauchs (8 Tonnen pro Person). Anders als im noch immer vorherrschenden linearen Wirtschaftssystem mit seinen Abfall- und Umweltproblemen wird in der Kreislaufwirtschaft, auch «Circular Economy» genannt, die Nutzungs- und Lebensdauer von Produkten erhöht, indem sie geteilt, wiederverwendet, repariert und wiederaufbereitet werden (s. Interview Seite 22).

Modelle der Kreislaufwirtschaft

Weniger Rohstoffe, weniger Abfall, weniger Emissionen

Gender-Gap beim CO2-Ausstoss

26%

Männer verursachen durchschnittlich 26 Prozent mehr CO2-Emissionen als Frauen. Das hat eine neue Studie der London School of Economics and Political Science ergeben. Untersucht wurde das Konsum- und Mobilitätsverhalten von 15 000 Menschen in Frankreich. Selbst unter Berücksichtigung des Alters, Bildungsstands und Einkommens verzeichnen Männer ein Emissionsplus von 18 Prozent. Laut Studie sind der Konsum von rotem Fleisch und längere Fahrten mit dem Auto – beides Güter mit hohem Schadstoffausstoss, die oft mit der männlichen Identität in Verbindung gebracht werden – für die meisten Unterschiede im CO2-Fussabdruck verantwortlich.

Geschwächte Wälder

1/3

Der Schweizer Wald steht unter Druck wie noch nie. Extremereignisse wie Hitze, Trockenheit, Stürme, Waldbrände, der Befall durch Schadorganismen und anhaltend hohe Stickstoffeinträge haben ihm so stark zugesetzt. dass sein Gesamtzustand heute als geschwächt gilt. Regional wird er sogar als «kritisch» eingestuft. Dies zeigt der Waldbericht 2025 des Bundesamts für Umwelt. Fast ein Drittel der Schweizer Landesfläche ist heute bewaldet. Das entspricht rund 1,3 Millionen Hektaren. Der Anteil von Schutzgebieten an der Waldfläche ist den Angaben zufolge in den letzten zehn Jahren von 5 Prozent auf 7 Prozent gestiegen.

Quelle: Bafu

Bewaldung in der Schweiz

Waldanteil in den schweizerischen Forstregionen.

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