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Mit neuen Gesetzen, die Anfang dieses Jahres in Kraft getreten sind, soll die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz nachhaltig gestärkt werden. Ziel ist es, Materialkreisläufe zu schliessen, den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung zu reduzieren sowie umweltschonende Bauweisen zu fördern. Auch Produkte und Verpackungen unterliegen nun strengeren Vorgaben, im Einklang mit europäischen Standards. Laut dem Bundesamt für Umwelt ist die Schweiz trotz Effizienzgewinnen noch weit entfernt von einer nachhaltigen Ressourcennutzung. So werden hierzulande pro Jahr 163 Millionen Tonnen an neuen Materialien verbraucht, das sind 19 Tonnen pro Kopf – mehr als der europäische Durchschnitt (17,8 Tonnen pro Person) und mehr als das Doppelte des geschätzten nachhaltigen Verbrauchs (8 Tonnen pro Person). Anders als im noch immer vorherrschenden linearen Wirtschaftssystem mit seinen Abfall- und Umweltproblemen wird in der Kreislaufwirtschaft, auch «Circular Economy» genannt, die Nutzungs- und Lebensdauer von Produkten erhöht, indem sie geteilt, wiederverwendet, repariert und wiederaufbereitet werden (s. Interview Seite 22).