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Waldbrand

Bild: Pixabay

Klima & Energie

Waldbrände in der Schweiz: Warum es brennt und wo am häufigsten

Nicht nur in Griechenland brennen die Wälder auch die Schweiz bleibt vor Waldbränden nicht verschont. So musste erst kürzlich ein Dorf im Wallis evakuiert werden. Doch was sind mögliche Ursachen von Waldbränden? Welche Rolle spielt der Klimawandel? Wie werden Waldbrände gelöscht und warum können sie trotzdem einen positiven Effekt für die Natur haben?

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Die häufigste Ursache für Waldbrände

Voraussetzung für einen Waldbrand ist eine sehr trockene Vegetation. Nach Angaben des WWF ist der Mensch für über 90% der Waldbrände Hauptverursacher. Meist durch Brandstiftung oder unachtsames Verhalten wie zum Beispiel das Wegwerfen von Zigaretten, ein Lagerfeuer am Waldrand oder ein heisser Motor eines Fahrzeuges entfachen leicht einen Brand. Nur ungefähr 4% der Waldbrände haben natürliche Ursachen zur Folge wie zum Beispiel ein Blitzeinschlag.

Trägt der Klimawandel zu Waldbränden bei?

Der Klimawandel trägt zu Waldbränden bei, genau so wie das Verhalten der Menschen. Assoziiert wird der Klimawandel meist mit höheren Temperaturen, nur weil es aber wärmer wird fängt ein Wald nicht an zu brennen. Auch bei 40 Grad nicht. Der Klimawandel hat aber insofern einen Einfluss, als dass er laut dem Sonderbericht des Weltklimarats IPCC die Verteilung von Niederschlägen verändert. Das bedeutet, dass es teilweise lokale Starkregen gibt und dazwischen längere Dürreperioden. Aber auch wenn die Niederschläge gleich blieben, würden Dürren zunehmen. Denn die Bodenfeuchte verdunstet bei höherer Temperatur schneller, was wiederum zu Trockenheit führt. Darum haben auch steigende Temperaturen einen Einfluss auf Waldbrände.

Wie werden Waldbrände gelöscht?

Waldbrandbekämpfung bedeutet schwerstarbeit. Denn Waldbrände können grossflächig sein und verschiedene Faktoren beeinflussen die Herangehensweise ein Feuer zu löschen, wie zum Beispiel Windverhältnisse, Hangausrichtung und -neigung oder die Beschaffenheit der Vegetation. Der Einfluss dieser verschiedenen Faktoren können es schwierig machen ein Waldbrand unter Kontrolle zu bekommen. Zum Löschen von Feuer werden neben gewöhnlichen Feuerlöschmassnahmen wie Brandklatschen, Löschfahrzeuge, Materialien, die das Feuer abdecken oder auch Personen vor Ort, auch Helikopter und Flugzeuge, die Wasser tanken können, eingesetzt.

Positive Auswirkungen eines Waldbrandes

Die Auswirkung eines Waldbrands wird oft negativ wahrgenommen, denn Waldbrände vernichten nicht nur Pflanzen und Tiere, auch Siedlungen und Verkehrswege sind nach einem Brand einer erhöhten Gefahr von Erosionen und Steinschlägen ausgesetzt.

Trotzdem sind Waldbrände nicht nur negativ. Vor allem natürliche Wälder sind hin und wieder auf solche Brände angewiesen. Denn laut der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) verändern Waldbrände die Lebensbedingungen und begünstigen die Ansiedlung vieler Arten, da das Feuer Krankheitserreger und chemische Substanzen vernichtet, die sich im Boden angereichert haben. Nach dem Brand bietet die lichtere Waldstruktur, der vegetationslose Boden sowie das kurzfristig reiche Nährstoffangebot der Asche eine gute Lebensbedingung für viele Pflanzen, von denen ebenso Tiere und Insekten profitieren.

So sieht es in der Schweiz aus

Laut dem WSL brennen die Wälder am häufigsten auf der Alpensüdseite im Tessin und in den südlicheren Tälern des Bündnerlands. Die meisten Brände entfachen im Frühjahr, da es dort dann am trockensten ist und Föhn herrscht. Ausserdem bieten Bäume ohne Blätter dem Boden keinen Schutz vor der Sonne. Weniger Brände gibt es in den zentralalpinen Tälern, wobei auch hier die Zahl der Waldbrände pro Jahr laut dem WSL gestiegen sind. Kleinere Waldbrände, wenn in den letzten Jahren auch vermehrt, gibt es in der Nordwestschweiz.

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