Not ausnutzen
Am Anfang jeder Ausbeutung steht die Not. «Wo soziale, emotionale und wirtschaftliche Schwachstellen vorhanden sind, können skrupellose Personen dies ausnutzen», erläutert Tarakeshwar. Meist ködern die Täter ihre Opfer mit falschen Versprechen. «Läuft ein Teenager aus seiner Pflegefamilie davon, kann es geschehen, dass ihm jemand eine Unterkunft bietet, um ihn später zu Drogenhandel und Prostitution zu zwingen. Dieses Muster beobachten wir derzeit in Grossbritannien», sagt Tarakeshwar. Meist bauen die Täter dann ihre Macht schrittweise aus, indem sie ihren Opfern die Reisepässe abnehmen und ihnen Schulden aufbürden.
Die Drahtzieher moderner Sklaverei finden immer wieder neue Wege zur Ausbeutung. «Die gesetzlichen Rahmenbedingungen müssen Schritt halten, denn sie sind ein wichtiger Faktor, um hier einen Riegel vorzuschieben», sagt Tarakeshwar: «Unsere Partnerorganisationen wie Justice & Care betreiben deshalb häufig Lobbyarbeit und stehen im Austausch mit Politik und Behörden.»
Die UBS Optimus Foundation engagiert sich seit fast zehn Jahren im Kampf gegen den Menschenhandel. «Wir wollen nicht bloss die Opfer retten, sondern auch bei den Ursachen der modernen Sklaverei ansetzen», sagt Sarah Veilex, die bei der Stiftung Kinderschutzprogramme leitet. Die UBS Optimus Foundation verfolgt eine mehrgleisige Strategie, die sich auf klare Daten und Erkenntnisse stützt: Menschen für gefährliche Situationen sensibilisieren, Gefährdete und Überlebende unterstützen, das Strafrechtssystem stärken und engagierte Partner zusammenbringen. «Es braucht das Miteinander, um Fortschritte zu erzielen.»
Wirksame Ansätze
UBS Optimus Foundation arbeitet mit ausgewählten Nichtregierungsorganisationen zusammen, beispielsweise mit der eingangs erwähnten Justice & Care aus Grossbritannien und Jan Sahas aus Indien.
Justice & Care entsendet unter anderem Fachleute zu Polizeiteams, schult diese und arbeitet mit ihnen zusammen, um Menschen in Sklaverei aufzuspüren, kriminelle Netzwerke vor Gericht zu bringen und Überlebenden des Menschenhandels zu helfen. Insgesamt gelang es Justice & Care bisher, mehr als 5200 Personen zu befreien, über 1650 Strafverfolgungen einzuleiten und unzählige Menschen zu schulen.
Jan Sahas ist in 13 indischen Bundesstaaten aktiv. Die Organisation kämpft vor allem gegen die Ausbeutung von Frauen, die im indischen Kastensystem auf der untersten Stufe stehen. Speziell ist, dass sich der Gründer und CEO Ashif Shaikh auch als UBS Global Visionary engagiert. In dieser Rolle steht er zusammen mit anderen Unternehmerpersönlichkeiten als Botschafter dafür ein, innovative Lösungen für die dringlichsten Probleme unseres Planeten zu suchen. Als Global Visionary erhält er und seine Organisation von der UBS zusätzliche Visibilität, Zugang zu philanthropisch engagierten Kunden und konkrete Unterstützung wie z.B. Coaching und Expertenwissen.
Schon mit wenigen Massnahmen lässt sich der Schutz von Kindern wesentlich verbessern. Nach Angaben der UBS Optimus Foundation reichen bereits Beträge ab 15 Franken für die Prävention von sexueller Ausbeutung eines Kindes. Was bringt die Zusammenarbeit mit der UBS Optimus Foundation? Der ganzheitliche Ansatz bietet die Gewähr, dass jede Spende eine nachhaltige Wirkung erzielt. Damit schutzbedürftige Menschen nicht mehr in die Fänge von Menschenhändlern geraten.