Ohne Flug: In weniger als zehn Stunden am Meer
Es ist Ferienzeit, und alles drängt ans Meer. Diese fünf Orte an der Küste erreicht man ohne Flugzeug in weniger als zehn Stunden. Ideal auch für ein verlängertes Wochenende.
Bild: PD
Es ist Ferienzeit, und alles drängt ans Meer. Diese fünf Orte an der Küste erreicht man ohne Flugzeug in weniger als zehn Stunden. Ideal auch für ein verlängertes Wochenende.
4 Min. • • Patrizia Messmer, «NZZ Bellevue»
Vermutlich ist das Meer für uns Schweizer ein solcher Sehnsuchtsort, weil wir selber keines haben. Und nach zwei Jahren Abstinenz ist die Sehnsucht wohl noch etwas grösser dieses Jahr. Darum hier eine Sammlung der schnellsten Wege an die Küste, die sich sogar auch nur für ein verlängertes Wochenende lohnen:
Genua, Italien
Das Ligurische Meer ist geografisch der Schweiz am nächsten. Mit dem Zug ist man von Zürich aus in gerade einmal fünf Stunden in Genua, mit dem Auto in knapp sechs Stunden. Die Hafenstadt ist zwar nicht unbedingt so pittoresk wie Portofino oder Cinque Terre, die berühmten anderen Orte an der ligurischen Küste, verfügt mit ihrer nicht mehr ganz taufrischen Fassade aber über eine ganz eigene Poesie. Die Hafenpromenade ist jetzt vielleicht nicht der entspannteste Ort zum Sonnenbaden, und im Hafenbecken schwimmt man besser nicht. Aber in den äusseren Stadtvierteln finden sich ein paar kiesige Strandabschnitte, die für ein Wochenende am Meer durchaus genügen, zum Beispiel der Strand im Viertel Boccadasse oder die Spiaggia di Vernazzola sowie die Spiaggia di Vernazzola im Stadtteil Sturla.
Montpellier, Frankreich
Die Universitätsstadt Montpellier ist vermutlich nicht der Ferienort Nummer eins an der französischen Mittelmeerküste. Aber Montpellier ist nah: sieben Stunden mit dem Zug und nur etwas länger mit dem Auto. Und schön: Die Altstadt ist sehr lebendig und hübsch mit den gelbgrauen, von Palmen gesäumten Kalksteingebäuden. Der weisse Sandstrand in Palavas-les-Flots ist nur gerade 10 Kilometer ausserhalb der Altstadt und mit der Tramlinie 3 und dem Strandshuttle vom Stadtzentrum in gut einer halben Stunde zu erreichen. Wer nicht an den Hausstrand von Montpellier möchte, hat im Umland diverse Strände in gut erreichbarer Distanz zur Auswahl wie la Plage de l’Espiguette. Der breite, scheinbar unendliche Sandstrand am Rande der Camargue ist von Montpellier aus mit dem Bus in etwa einer halben Stunde zu erreichen; und im angrenzenden Naturpark gibt es sogar Flamingos und Wildpferde zu entdecken.
Knokke-Heist, Belgien
Nicht nur das Mittelmeer ist von der Schweiz aus in weniger als zehn Stunden zu erreichen, sondern auch die Nordsee. Das belgische Knokke-Heist zum Beispiel an der Nordseeküste liegt mit dem Auto nur etwa achteinhalb Stunden entfernt. Mit dem Zug ist man mit Umsteigen in Paris und Brüssel in knapp neun Stunden da. Das flämische Städtchen ist mit seinen Villen, Luxusgeschäften und feinen Restaurants der wohl mondänste Badeort Belgiens, aber gleichzeitig auch sehr naturnah. Direkt hinter der Stadt beginnt das Naturschutzgebiet Het Zwin, das sich bis über die Grenze zu den Niederlanden erstreckt. Der 12 Kilometer lange weisse Sandstrand tut sein Übriges, auch wenn die Wassertemperatur der Nordsee selbst im Hochsommer meist unter 20 Grad liegt. Für kurze Abkühlung, lange Strandspaziergänge und zum Sonnenbaden reicht das aber allemal.
Triest, Italien
Im östlichsten Zipfel Italiens wartet die Adriastadt Triest nicht nur mit dem Titel «Kleines Wien am Meer» auf, sondern auch mit Badestränden direkt im Stadtzentrum: In Triest kann man quasi Sightseeing vom Meer aus machen, denn die Altstadt mit den imposanten Palazzi aus der Zeit der Habsburger ist unmittelbar ans Meer gebaut. Mit dem Auto oder Zug ist man in etwas mehr als acht Stunden am Strand. Der bekannteste Stadtstrand ist La Lanterna, der Kiesstrand direkt hinter dem Jachthafen ist durch eine lange Mauer bis ins Meer hinein in einen Frauen- und Männerteil abgetrennt. Ebenfalls fast im Stadtzentrum ist die historische Badeanstalt Ausonia mit 1500 m2 Liegefläche auf Terrassen und einem Kiesstrand verteilt.
Saint-Nazaire, Frankreich
Wer in Saint-Nazaire nach dem Weg zum Strand fragt, bekommt ziemlich sicher zur Antwort: «Welchem?» Neben den Schiffswerften und Airbus-Werken ist die Hafenstadt Saint-Nazaire nämlich auch die Stadt der 20 Strände. Von breiten, weissen Sandstränden mit diverser Infrastruktur direkt am Rande des Stadtzentrums bis zu kleinen, einsamen Buchten etwas ausserhalb bietet die Hafenstadt mit industriellem Charme für alle Strandtypen etwas. Mit der schnellsten Verbindung ist man mit dem Zug in achteinhalb Stunden dort, mit dem Auto dauert es etwas länger. Der schnellste Weg an den Strand führt zur Plage de Saint-Nazaire direkt bei der geselligen Place du Commando. Der berühmteste ist aber wohl der Strand des Monsieur Hulot, der war nämlich Kulisse für den Film «Die Ferien des Monsieur Hulot» von Jacques Tati. Etwas ausserhalb der Stadt entlang des Küstenpfades nach Pornichet.
Patrizia Messmer, «NZZ Bellevue» (09.06.2022)
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Dieser Artikel behandelt folgende SDGs
Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, vereinbart von den UN-Mitgliedsstaaten in der Agenda 2030. Sie decken Themen wie Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Bildung, Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser, erneuerbare Energie, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, Klimaschutz und den Schutz der Ozeane und der Biodiversität ab.
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