Logo image
Skigebiet in China

Bild: Getty

Top Story

Wie der Schweizer Tourismus vom Klimawandel profitieren könnte

Der Klimawandel könnte in den kommenden Jahren dazu führen, dass tiefer gelegene Alpenorte in Europa ihren Skibetrieb einstellen müssen. Für Tourist:innen könnten sie jedoch in den Sommern zu hitzefreien Oasen werden.

3

Teilen
Link kopieren LinkedIn
Hören
Logo image

Wie der Schweizer Tourismus vom Klimawandel profitieren könnte

Teilen
Link kopieren LinkedIn
Hören

2 Min.  •   • 

Schneemangel macht den Skigebieten in den Alpen seit Jahren zu schaffen. Einige mussten wegen Schneemangels schliessen, wie La Sambuy (1'850 m.ü.M.) in Frankreich, das im September den Betrieb einstellte.

Da der Wintertourismus vielerorts nicht mehr rentabel ist, haben sich die tiefer gelegenen Schweizer Skigebiete vermehrt auf den Sommermarkt konzentriert. Der Sattel-Hochstuckli (1'200 m.ü.M.) im Kanton Schwyz betreibt einen Erlebnispark mit Rodelbahn, Hängebrücke und Drehgondelbahn.

Viele andere Skigebiete gehen in die gleiche Richtung und bieten Seilparks, Wander-, Bike- oder Trottinettwege an.

Wetterflüchtige

Diese Skigebiete könnten nun im Sommer zusätzlichen Schub erhalten. Das kühlere Klima in den Schweizer Alpen könnte «Wetterflüchtige» anlocken, die der unerbittlichen Hitze entgehen wollen, die in den letzten Sommern in den südeuropäischen Destinationen herrschte und wohl noch zunehmen wird.

«In den nächsten Jahrzehnten wird der Markt für die Flucht vor der Sommerhitze enorm wachsen. Die Schweiz wird von dieser Marktverschiebung profitieren», sagt Daniel Scott, Professor für Umweltmanagement an der Universität Waterloo in Kanada.

Es gibt bereits Anzeichen für eine Verlagerung hin zu Reisezielen, an denen die Temperaturen weniger stark ansteigen als bis zu 40°C.

«Die baltischen Staaten versuchen, sich als alternative Küstenziele zu vermarkten», sagt Scott. «Die chinesische Regierung baut eine Kette von Ferienorten in den Bergen, um Touristen anzuziehen, die der Hitze in Grossstädten wie Peking entfliehen wollen.»

Wenn Touristen darüber nachdenken, wo sie ihren nächsten Sommerurlaub verbringen sollen, könnten sie sich dann eher für luftige Schweizer Wanderwege und kühle Bergseen als für das warme Wasser des Mittelmeers begeistern?

Julie Hunt, «SWI swissinfo.ch» (29.10.2023)

Hier publiziert Sustainable Switzerland kuratierte Inhalte von SWI swissinfo.ch.

Dieser Artikel behandelt folgende SDGs

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, vereinbart von den UN-Mitgliedsstaaten in der Agenda 2030. Sie decken Themen wie Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Bildung, Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser, erneuerbare Energie, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, Klimaschutz und den Schutz der Ozeane und der Biodiversität ab.

13 - Massnahmen zum Klimaschutz

Werbung

Beliebteste Artikel

Empfohlene Artikel für Sie

Eine Touristin aus China lässt sich von ihrem Begleiter auf dem Pilatus fotografieren
Klima & Energie

Schweizer Touristik setzt auf nachhaltige Konzepte

Ist Tourismus aus den Rudern gelaufen?
Produktion & Konsum

Ist Tourismus aus den Rudern gelaufen?

Zum Glück hat die Schweiz Einfluss auf zwei bis drei Prozent der globalen Emissionen
Klima & Energie

Zum Glück hat die Schweiz Einfluss auf zwei bis drei Prozent der globalen Emissionen

Ähnliche Artikel

Brienzer Felssturz
Klima & Energie

Haben wir den Kampf gegen den Klimawandel schon verloren? In der Schweizer Politik tobt ein Richtungsstreit

pasja1000 / Pixabay
Klima & Energie

Die weiteren Aussichten: Hitzewellen und Hochwasser

https://pixabay.com/photos/fish-underwater-corals-sea-ocean-378286/
Klima & Energie

Die Weltmeere sind so warm wie nie – und Klimawissenschafter verstehen nicht, warum