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Lernende und Studierende durchlaufen am Firmenstandort in Indien ein eigenes Mentoring-Programm. Foto: PD

Gesellschaft Wirtschaft Partner Inhalt: economiesuisse

Fördern, ausbilden, Türen öffnen

Geht es um Nachhaltigkeit, ist meist nur von CO₂ und Biodiversität die Rede. Nachhaltigkeit hat jedoch auch eine soziale Komponente – eine, die bei Huber+Suhner grossgeschrieben wird. Das Unternehmen erleichtert an seinen Standorten in Schwellenländern jungen Talenten den Berufseinstieg.

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Huber+Suhner entwickelt Produkte und Lösungen im Bereich der elektrischen und optischen Verbindungstechnik, dank denen Netzwerke in aller Welt sicher und zuverlässig funktionieren. Höchste Qualität ist in diesem Geschäftsfeld unabdingbar – bei den Produkten, aber auch bei den Mitarbeitenden. Für den qualifizierten Nachwuchs sorgt das Unternehmen gerne selbst.

«Junge Menschen erhalten bei uns seit Jahrzehnten die Gelegenheit, in die Berufswelt einzutauchen und dabei ein internationales Industrieunternehmen von innen kennenzulernen», sagt Patricia Stolz, Chief Human Resources Officer bei Huber+Suhner. «Unsere vielfältigen Lehrberufe von Polymechanik über Automation bis hin zur Logistik zeigen eindrücklich, dass die Berufsbildung facettenreich und attraktiv ist.» Es ist daher kein Zufall, dass 2023 bereits zum zweiten Mal in Folge ein Lernender des Unternehmens mit dem «Pestalozzi Stiftepriis» ausgezeichnet wurde: ein Preis, den alljährlich nur die besten Lehrabsolventinnen und -absolventen der Branchen Gebäudehülle, Metallbau, Metallverarbeitung und Haustechnik erhalten. «Eine solide Berufsbildung ist das Fundament für die Fachkräfte von morgen und ihre berufliche Zukunft», betont Patricia Stolz. «Die praxisorientierte Ausbildung, die wir bieten, eröffnet zahlreiche Möglichkeiten und bereitet die Jugendlichen gezielt auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vor.»

Natürlich ist es angesichts der hiesigen Ausbildungsstandards verhältnismässig einfach, in der Schweiz Spitzenleistungen zu fordern, um Qualitätsprodukte herstellen zu können. Doch Huber+Suhner mit Standorten in Herisau und Pfäffikon ZH ist auf dem internationalen Parkett tätig und betreibt auch Niederlassungen in Ländern, in denen die Situation am Arbeits- und Ausbildungsmarkt ganz anders ist als in der Schweiz. Umso stärker folgt das Unternehmen dort seiner Ausbildungsphilosophie, junge Berufstalente zu fördern – und sie auf ihrem Weg in die Arbeitswelt zu begleiten.

Die Hälfte aller Studierenden bewirbt sich

«Hier am Standort Petaling Jaya betreiben wir seit 2019 ein Praktikantenprogramm », sagt Sarita Beram Shah, Head of Human Resources bei Huber+Suhner in Malaysia und Singapur. «Es ging uns dabei vor allem darum, soziale Verantwortung zu übernehmen.» Das Unternehmen schloss sich für das Projekt mit der Universität Malaya in Kuala Lumpur zusammen, der ältesten Hochschule des Landes. Gemeinsam wurde ein Programm entwickelt, bei dem jeweils maximal zwei Praktikantinnen oder Praktikanten während eines Semesters – rund zehn Wochen lang – Einblick in die Berufswelt bei Huber+Suhner erhalten. Die Bewerberinnen und Bewerber kommen aus den Abteilungen Maschinenbau oder Elektroingenieurwesen der Universität. Das Konzept eines Praktikums ist in Malaysia nicht sehr verbreitet. Entsprechend begehrt ist das Praktikum bei Huber+ Suhner. «Wir erhalten jedes Jahr rund hundert Bewerbungen», sagt Sarita Beram Shah. «Das entspricht etwa der Hälfte aller Studierenden der Universität, die für unser Programm infrage kommen.»

Überraschend: Das Ingenieurwesen in Malaysia ist nicht so männlich dominiert, wie man annehmen könnte; die Frauenquote an der Fakultät der Universität liegt bei rund 50 Prozent. «Tendenz steigend », berichtet Sarita Beram Shah.

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«Wir wollen mit unserem Ausbildungsprogramm auch Frauen für technische Berufe begeistern und ihnen Türen in die Arbeitswelt öffnen.»

Soft Skills und praktische Erfahrung

Das Internship-Programm findet bei Huber+Suhner Malaysia jeweils im dritten Jahr des vierjährigen Studiums statt und ist Teil des Curriculums der Studierenden: Sie erhalten Noten für ihre Leistungen und müssen im Anschluss an das Praktikum einen Bericht verfassen. Doch wie findet das Unternehmen die passenden Talente? Dass die akademischen Leistungen herausragend sein müssen, erstaunt nicht. «Dann werfen wir einen Blick auf die Aktivitäten ausserhalb des Curriculums, um zu sehen, welche Interessen die Personen haben», sagt Sarita Beram Shah. Die vorhandenen Soft Skills werden dann im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs ermittelt.

«Die Arbeitswelt ist völlig anders als die Universitätswelt», sagt die Personalmanagerin. «Teil des Programms ist es deshalb, die jungen Menschen darauf vorzubereiten und besonders ihre Soft Skills weiterzuentwickeln.» Ein weiteres Ziel ist es, den Studierenden praktische Arbeitserfahrungen zu vermitteln – solche bekommen sie für gewöhnlich nicht ohne Weiteres. Während der zehn Wochen des dicht strukturierten Programms bei Huber+Suhner werden die Studierenden von einer Mentorin und und einem Mentor angeleitet und unterstützt. Ein wöchentliches Gespräch gibt Aufschluss, ob man auf dem richtigen Weg ist.

Beeindruckend für die Studierenden ist jeweils, dass sie vom ersten Tag an Teil des Unternehmens und seiner Kultur sind. «Alles in allem ist das Praktikumsprogramm ein Gewinn für alle Beteiligten», bilanziert Sarita Beram Shah. «Für die jungen Menschen, weil es sie auf ihrem beruflichen Weg weiterbringt, und für Huber+Suhner, weil es hilft, das Unternehmen am Standort Malaysia zu positionieren und weiterzuentwickeln.»

Erkennen, wo die Stärken liegen

Auch bei Huber+Suhner in Gurgaon unweit der indischen Hauptstadt Neu- Delhi wird seit 2009 ein Mentoring-Programm umgesetzt. «Das Unternehmen ist seit 2004 in Indien ansässig», sagt die HR-Chefin in Indien, Rashmi Singh. «Uns war es von Beginn an wichtig, die Fähigkeiten neuer Mitarbeitenden durch gezielte Massnahmen weiter zu fördern.» Dieser Ansatz wurde in der Folge immer wichtiger, da seit 2016 dank neu hinzugekommener Projekte stetig neues Personal benötigt wurde.

Das Mentoring wird während bis zu zwölf Monaten sowohl neuen Lernenden als auch Studierenden diverser Stufen, die ein Praktikum absolvieren, angeboten – ein riesiges Unterfangen. Weshalb dieser Aufwand? «Zum ersten fühlen sich die neuen Mitarbeitenden zu Beginn im Unternehmen nicht so verloren, wenn sie einen Mentor oder eine Mentorin an ihrer Seite haben», erklärt Rashmi Singh. «Zum zweiten können wir dank des Programms besser einschätzen, wo die Stärken und Schwächen unserer Mitarbeitenden liegen, wo sie gefördert werden müssen und welches Potenzial sie besitzen.» Denn für das Unternehmen ist klar: Wer bei Huber+ Suhner anfängt, soll auch möglichst lange bleiben und sich gemäss seinen Möglichkeiten und Talenten umfassend entwickeln.

Begehrte Ausbildungen

Das Engagement von Huber+Suhner für ihre Mitarbeitenden trägt zum guten Ruf des Unternehmens in der Region bei. Seit 2016 konnte die Firma zum Beispiel mehr als 100 Lernende ausbilden. «Die Menschen bemühen sich sehr darum, bei uns arbeiten zu dürfen», sagt Rashmi Singh. «Das zeigt sich auch daran, dass wir immer wieder neue Mitarbeitende gewinnen, die von unserem bestehenden Personal empfohlen wurden.»

Bei Huber+Suhner beobachtet man auch sehr genau das Geschehen an den Universitäten, um junge Talente mit Potenzial früh genug zu entdecken. Anders als in Malaysia sind gerade die technischen Berufe in Indien immer noch vorwiegend Männern vorbehalten. «Wir wollten deshalb ein Zeichen setzen, Frauen für technische Berufe begeistern und ihnen einige Türen in die Arbeitswelt öffnen», erzählt Rashmi Singh. «Als wir 2018 unser neues Ausbildungsprogramm starteten, stellten wir bewusst ausschliesslich Frauen ein, 23 an der Zahl.»

Alles in allem ist Rashmi Singh sehr zufrieden mit dem Mentoring-Programm am Standort Indien: «Wir können der Gesellschaft etwas geben. Unsere Mentorinnen und Mentoren lernen immer wieder neue Menschen kennen und können an ihren eigenen Soft Skills arbeiten. Wir als Unternehmen wiederum haben uns über die Jahre ein grosses Netzwerk aufgebaut, auf das wir bei Bedarf zugreifen können.» Es ist offensichtlich: Das Mentoring- Programm ist eine finanzielle und zeitliche Investition, die sich lohnt.

Deklaration: Dieser Inhalt wurde vom Sustainable Switzerland Editorial Team im Auftrag von economiesuisse erstellt.

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