Soft Skills und praktische Erfahrung
Das Internship-Programm findet bei Huber+Suhner Malaysia jeweils im dritten Jahr des vierjährigen Studiums statt und ist Teil des Curriculums der Studierenden: Sie erhalten Noten für ihre Leistungen und müssen im Anschluss an das Praktikum einen Bericht verfassen. Doch wie findet das Unternehmen die passenden Talente? Dass die akademischen Leistungen herausragend sein müssen, erstaunt nicht. «Dann werfen wir einen Blick auf die Aktivitäten ausserhalb des Curriculums, um zu sehen, welche Interessen die Personen haben», sagt Sarita Beram Shah. Die vorhandenen Soft Skills werden dann im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs ermittelt.
«Die Arbeitswelt ist völlig anders als die Universitätswelt», sagt die Personalmanagerin. «Teil des Programms ist es deshalb, die jungen Menschen darauf vorzubereiten und besonders ihre Soft Skills weiterzuentwickeln.» Ein weiteres Ziel ist es, den Studierenden praktische Arbeitserfahrungen zu vermitteln – solche bekommen sie für gewöhnlich nicht ohne Weiteres. Während der zehn Wochen des dicht strukturierten Programms bei Huber+Suhner werden die Studierenden von einer Mentorin und und einem Mentor angeleitet und unterstützt. Ein wöchentliches Gespräch gibt Aufschluss, ob man auf dem richtigen Weg ist.
Beeindruckend für die Studierenden ist jeweils, dass sie vom ersten Tag an Teil des Unternehmens und seiner Kultur sind. «Alles in allem ist das Praktikumsprogramm ein Gewinn für alle Beteiligten», bilanziert Sarita Beram Shah. «Für die jungen Menschen, weil es sie auf ihrem beruflichen Weg weiterbringt, und für Huber+Suhner, weil es hilft, das Unternehmen am Standort Malaysia zu positionieren und weiterzuentwickeln.»
Erkennen, wo die Stärken liegen
Auch bei Huber+Suhner in Gurgaon unweit der indischen Hauptstadt Neu- Delhi wird seit 2009 ein Mentoring-Programm umgesetzt. «Das Unternehmen ist seit 2004 in Indien ansässig», sagt die HR-Chefin in Indien, Rashmi Singh. «Uns war es von Beginn an wichtig, die Fähigkeiten neuer Mitarbeitenden durch gezielte Massnahmen weiter zu fördern.» Dieser Ansatz wurde in der Folge immer wichtiger, da seit 2016 dank neu hinzugekommener Projekte stetig neues Personal benötigt wurde.
Das Mentoring wird während bis zu zwölf Monaten sowohl neuen Lernenden als auch Studierenden diverser Stufen, die ein Praktikum absolvieren, angeboten – ein riesiges Unterfangen. Weshalb dieser Aufwand? «Zum ersten fühlen sich die neuen Mitarbeitenden zu Beginn im Unternehmen nicht so verloren, wenn sie einen Mentor oder eine Mentorin an ihrer Seite haben», erklärt Rashmi Singh. «Zum zweiten können wir dank des Programms besser einschätzen, wo die Stärken und Schwächen unserer Mitarbeitenden liegen, wo sie gefördert werden müssen und welches Potenzial sie besitzen.» Denn für das Unternehmen ist klar: Wer bei Huber+ Suhner anfängt, soll auch möglichst lange bleiben und sich gemäss seinen Möglichkeiten und Talenten umfassend entwickeln.
Begehrte Ausbildungen
Das Engagement von Huber+Suhner für ihre Mitarbeitenden trägt zum guten Ruf des Unternehmens in der Region bei. Seit 2016 konnte die Firma zum Beispiel mehr als 100 Lernende ausbilden. «Die Menschen bemühen sich sehr darum, bei uns arbeiten zu dürfen», sagt Rashmi Singh. «Das zeigt sich auch daran, dass wir immer wieder neue Mitarbeitende gewinnen, die von unserem bestehenden Personal empfohlen wurden.»
Bei Huber+Suhner beobachtet man auch sehr genau das Geschehen an den Universitäten, um junge Talente mit Potenzial früh genug zu entdecken. Anders als in Malaysia sind gerade die technischen Berufe in Indien immer noch vorwiegend Männern vorbehalten. «Wir wollten deshalb ein Zeichen setzen, Frauen für technische Berufe begeistern und ihnen einige Türen in die Arbeitswelt öffnen», erzählt Rashmi Singh. «Als wir 2018 unser neues Ausbildungsprogramm starteten, stellten wir bewusst ausschliesslich Frauen ein, 23 an der Zahl.»
Alles in allem ist Rashmi Singh sehr zufrieden mit dem Mentoring-Programm am Standort Indien: «Wir können der Gesellschaft etwas geben. Unsere Mentorinnen und Mentoren lernen immer wieder neue Menschen kennen und können an ihren eigenen Soft Skills arbeiten. Wir als Unternehmen wiederum haben uns über die Jahre ein grosses Netzwerk aufgebaut, auf das wir bei Bedarf zugreifen können.» Es ist offensichtlich: Das Mentoring- Programm ist eine finanzielle und zeitliche Investition, die sich lohnt.