Die Abnehmspritzen, die Covid-Impfung, Immuntherapien gegen Krebs sind nur einzelne Beispiele für medizinische Innovationen, die auf Forschung beruhen, die mit Geldern der amerikanischen Gesundheitsbehörde NIH gefördert wurde. Zwischen 2010 und 2019 wurde laut einer Studie die Entwicklung von 354 der 356 in den USA neu zugelassenen Medikamente vom NIH finanziell unterstützt.
Rund 40 Prozent dieser Gelder sollen laut dem Vorschlag der Regierung ab dem kommenden Jahr nicht mehr fliessen, insgesamt 18 Milliarden US-Dollar. Ausserdem soll die Gesundheitsbehörde komplett umstrukturiert werden, und aus den jetzt 27 Instituten sollen 5 werden.
Die vorgeschlagenen Kürzungen betreffen nicht alle Bereiche gleichermassen. Dem Institut für Minderheiten und gesundheitliche Ungleichheit sollen sämtliche Gelder entzogen werden. Auch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit zu erforschen, sei keine Priorität der Regierung mehr, heisst es im Budgetvorschlag. Schon jetzt hat die Regierung viele Studien in diesen Bereichen gestoppt.
Zusätzlich zu solch gezielten Kürzungen dürfte es allerdings auch Massnahmen geben, die alle Forschungsprojekte treffen. So hat die Regierung bereits im Februar angeordnet, dass künftig deutlich weniger Geld für sogenannte «indirekte Kosten» bereitstehen soll. Diese Gelder finanzieren unter anderem Gebäude, Laborutensilien, Geräte, Versuchstieranlagen und administrative Tätigkeiten – Dinge, ohne die die Forschung nicht möglich ist.
Die NIH ist der mit Abstand grösste öffentliche Geldgeber für medizinische Forschung weltweit.