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Klima & Energie Partner Inhalt: economiesuisse

Ressourceneinsatz auf dem Prüfstand

Um die Materialkomponenten und Energieflüsse im Betrieb zu erfassen, hat die Bruker BioSpin gemeinsam mit der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) den Firmenstandort in Fällanden unter die Lupe genommen. Eine Sisyphusarbeit, die nicht nur der Umwelt nutzt, sondern sich auch betriebswirtschaftlich lohnt.

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Ressourceneinsatz auf dem Prüfstand

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Kupfer, Helium, Chromstahl oder Supraleiterdrähte aus Niob-Titan. Auch wenn die Magnete, die Bruker BioSpin für Kunden aus Forschung und Wissenschaft herstellt, immer kleinere Dimensionen annehmen, so steckt in ihnen doch eine Fülle an wertvollen Materialien. Man sieht es nur nicht auf den ersten Blick. «Allein der Draht, der bei einem kleinen Magneten aufgewickelt wird, ist zwischen fünf und zehn Kilometer lang», erklärt Didier Bitschnau, seit 2018 Projektleiter Facility Management bei Bruker BioSpin in Fällanden, einer Gemeinde im Kanton Zürich. Bei einem grossen Magneten kann die Spule sogar aus bis zu 100 Kilometern Draht bestehen. Da lohnt es sich erst recht, genauer hinzusehen.

In enger Zusammenarbeit mit Almut Sanchen, Projektleiterin Ressourceneffizienz bei der EnAW, hat das Bruker Projektteam alle Komponenten des Magnetsystems durchleuchtet und buchstäblich auf die Waage gelegt. «Das war teilweise eine echte Sisyphusarbeit», sagt der Projektleiter. Aber sie hat sich gelohnt. «Was vor ein paar Monaten noch ein blinder Fleck war, ist heute systematisch erfasst.»

Für Bruker BioSpin, einen der führenden Hersteller analytischer Messgeräte weltweit, gehört nachhaltiges Wirtschaften zur Unternehmensphilosophie. Man legt grossen Wert aufs Energiesparen und einen möglichst umweltschonenden Einsatz von Ressourcen. Das Management war sich darum schnell einig, die Expertise der EnAW auf diesem Gebiet zu nutzen und die Ressourceneffizienz am Standort Fällanden mit seinen rund 700 Mitarbeitenden systematisch zu überprüfen. Schon bei ihrem ersten Treffen gingen Projektleiter Herr Bitschnau und sein Kollege Pascal Marcher, Head of Facility Management, zusammen mit den EnAW-Fachleuten Almut Sanchen und Thomas Bürki mit offenen Augen durch den Betrieb. Was sie besonders interessierte: Wie können Material und Energie sparsamer eingesetzt werden? In welchen Bereichen besteht Handlungsbedarf? Wie lassen sich Prozesse optimieren, um den ökologischen Fussabdruck zu verringern?

Exakte Daten gefragt

So viel steht fest: Ressourcen zu schonen ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch unternehmerisch ein Gebot der Stunde. Das beginnt bei Bruker BioSpin schon mit den Erwartungen der Kunden, unter ihnen renommierte Wissenschaftseinrichtungen wie die ETH Zürich, die Bruker-Magnete zu Forschungszwecken einsetzen. Die wollen immer detaillierter wissen, wie gross der Fussabdruck der Magnetsysteme ist und wie viel CO₂ in ihren Geräten steckt. Gefragt sind nicht ungefähre Angaben, sondern exakte Daten. Zudem sind in den Magnetsystemen verschiedene Ressourcen verbaut, die endlich und derzeit schwer verfügbar sind. Geopolitik spielt ebenfalls eine zentrale Rolle bei der Beschaffung der ohnehin teuren Materialien. «Bestimmte Rohstoffe bekommen wir wegen des Krieges in der Ukraine derzeit nicht.» Nicht zuletzt, deshalb ist der Weg zur Ressourceneffizienz auch betriebswirtschaftlich relevant. «Als Unternehmen sind wir natürlich auch daran interessiert, Kosten zu sparen. Hier bietet die Ressourceneffizienz ein grosses Potenzial», so der Projektleiter. Ausserdem geht es natürlich darum, klimapolitische Vorschriften zu erfüllen: «Es werden weitere Vorgaben kommen, auch im Bereich der Ressourceneffizienz», ist der Projektleiter überzeugt. Da sei es ein Ansporn, diesen Vorgaben einen Schritt voraus zu sein und der Politik zu zeigen: «Schaut her, wir werden immer besser».

Diese Vorteile sieht auch das Executive Management Team der Bruker BioSpin, die das Projekt aus voller Überzeugung unterstützt. «Mein Lieblingsbeispiel hier ist, dass wir eine Ölheizung hatten und diese durch eine Wärmepumpe ersetzt haben. Dadurch sparen wir über 400 Tonnen CO₂ pro Jahr», sagt der Projektleiter. «Genau so ist es auch bei der Ressourceneffizienz: eine Anfangsinvestition, die sich langfristig auszahlt.» Die Ziele sind dabei klar definiert: «Den Ressourcenverbrauch des Unternehmens senken, möglichen Versorgungsengpässen und Umweltbelastungen entgegenwirken und den Übergang von der Linear- zur Kreislaufwirtschaft vollziehen», resümiert EnAW-Projektleiterin Sanchen. Als ersten Meilenstein hat man gemeinsam die Hauptkomponenten eines mittelgrossen Magnetsystems erfasst, und zwar bis zur letzten Schraube.

Wie die Analyse ergab, setzt Bruker für die Produktion eines mittelgrossen Magnetsystems 700 Kilogramm Material ein. Den grössten ökologischen Fussabdruck hinterlässt überraschenderweise aber ein anderer Bereich: die Elektronik der hochkomplexen Systeme. Ermittelt wurde auch, dass 15.5 Prozent der eingekauften Materialien heute schon aus dem Recycling stammen und 34.8 Prozent der Abfälle wiederverwertet werden.

Seit 2001 begleiten Beraterinnen und -Berater der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) Unternehmen aus allen Branchen dabei, ihre Energie- und Ressourceneffizienz schrittweise zu steigern und dabei auf erneuerbare Energien zu setzen.

  • Praxisorientiert auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft: Die EnAW-Fachleute unterstützen Firmen dabei, ressourcensenkende Potenziale in Unternehmen zu identifizieren, Reduktionsziele und konkrete Massnahmen zu formulieren.
  • Umfassender Umweltscan: Mithilfe einer detaillierten Daten- und Prozessanalyse gelangen Unternehmen zu einem vertieften Verständnis von Energie- und Materialflüssen in ihrem Betrieb und in der Lieferkette. Sie erhalten zudem exakte Informationen über die Umweltauswirkungen der ganzen Wertschöpfungskette (Scope 3).
  • Praxisorientierte Umsetzung von Klimazielen: Die systematische Herangehensweise legt vorhandene Potenziale mit der grössten Hebelwirkung auf die Ressourceneffizienz offen. Die Unternehmen erfahren, welche Prozess- und Produktverbesserungen möglich sind, und setzen sie mit gezielten Massnahmen um.
  • Verkleinerter Umweltfussabdruck: Der systematische und sparsame Einsatz von Ressourcen reduziert die Umweltbelastung, die von der Wirtschaftsaktivität des jeweiligen Unternehmens ausgeht.
  • Kosten und Risiken minimieren: Wer weniger Material- und Energieressourcen verbraucht, wird seine Kosten und Risiken nachhaltig minimieren. In einer Welt mit schwindenden Ressourcen kann eine Reduktion des Ressourcenverbrauchs entscheidend für die wirtschaftliche Situation und die Wettbewerbsstärke eines Unternehmens sein.
  • Langfristige Synergieeffekte: Mit ihrem Angebot „Ressourceneffizienz“ knüpft die EnAW an bewährte Methoden für den wirtschaftlichen Klimaschutz an. Berücksichtigt werden gängige Normen und Regulierungen.

Kreisläufe schliessen

Es sind vor allem teure Materialen, die sich belastend auf die Umwelt auswirken. Beispiel Helium: «Das ist ein schwieriger Stoff, weil es sich um ein Abfallprodukt handelt», erklärt der Projektleiter. Hier ist Bruker bereits dabei, die Kreisläufe so gut wie möglich zu schliessen. «Wir versuchen immer mehr, das Helium zurückzugewinnen und in Richtung Kreislaufwirtschaft zu gehen. Das ist ein wesentlicher Grund, warum wir uns für das Ressourceneffizienzprojekt entschieden haben.»

Aus den Ergebnissen ihrer umfangreichen Analyse leitet das Projektteam konkrete Ziele und Massnahmen ab. Eine von ihnen betrifft den Einkauf der Materialien: «Hier kann Bruker den Recyclinganteil in Ausgangsstoffen weiter erhöhen und grosses Potenzial ausschöpfen», sagt Almut Sanchen. Kostensenkende Ressourceneinsparungen durch Veränderungen im Design, aber auch die Anpassung des Mobilitätsmanagement im Unternehmen und stetige Betriebsoptimierungen stehen ebenfalls auf der Massnahmenliste. Demnächst soll das Effizienzprogramm auf andere Bruker-Standorte ausgeweitet werden. Fällanden ist erst der Anfang.

Bruker Biospin

Die Bruker BioSpin gehört zur Bruker Corporation, einer internationalen Unternehmensgruppe im Bereich der instrumentellen Analytik. Das Unternehmen produziert anspruchsvolle Geräte samt zugehöriger Software, die auf der Magnetresonanztechnologie (MRT) basieren und in der Biotechnologie, Genforschung, Lebensmittelanalyse sowie in der Entwicklung von Medikamenten eingesetzt werden. Weltweit zählt das Unternehmen 25 Standorte und über 70 Vertretungen in 60 Ländern.

Weitere Informationen

Deklaration: Dieser Inhalt wurde vom Sustainable Switzerland Editorial Team im Auftrag von economiesuisse erstellt.

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