Die Bauindustrie steht an vorderster Front, wenn es darum geht, den Materialverbrauch und den CO2-Fussabdruck zu reduzieren. Tatsächlich entfallen auf die Bautätigkeit 71,3% unseres Materialverbrauchs und 28,3% unseres CO2-Fussabdrucks. Um die Vision einer klimaneutralen und ressourceneffizienten Bauwirtschaft im Jahr 2050 zu verwirklichen, sind politische Massnahmen auf verschiedenen Ebenen erforderlich. Nur so werden Anreize für ressourceneffizientes Bauen und Wohnen geschaffen. Folgende sieben Strategien sollen KMUs aber den Weg weisen:
1. Reduzierung des Wohnraumbedarfs für nachhaltiges Bauen:
Die Umstellung auf modulare und anpassbare Wohnungen kann eine Lösung sein, um den Pro-Kopf-Bedarf an Wohnraum zu reduzieren. Dies ermöglicht es KMU, Wohnraum nach den Bedürfnissen ihrer Kunden anzupassen und gleichzeitig die Ressourceneffizienz zu steigern. Essentiell dafür: Architekten und Bauprofis entsprechend zu schulen.
2. Flexibilität in Grundrissen und Bauvorhaben:
Flexible Grundrisse und Bauvorhaben können sich leicht an veränderte Bedürfnisse anpassen. Dies minimiert Umzüge und eröffnet KMUs die Möglichkeit, bestehende Gebäude effizienter zu nutzen, anstatt neue zu errichten.
3. Genossenschaftsunterstützung:
KMU können die Bildung von Genossenschaften fördern, die Haushalte ermutigen, sich zu verkleinern oder in kleinere Wohnungen umzuziehen. Dies trägt zur nachhaltigen Nutzung von Wohnraum bei und schafft gleichzeitig attraktive Wohnoptionen.
4. Zielgruppenorientierte Strategien:
Um bei kleineren Wohnungen zu bleiben: Gerade ältere Menschen zögern (verständlicherweise) vor dem Umzug in kleinere Wohungen. Nicht zuletzt, da es wenig attraktive Angebote gibt. Diese Zielgruppe bietet Chancen für KMUs, Wohnprojekte zu entwickeln, die den Bedürfnissen einer alternden Bevölkerung gerecht werden.
5. Erneuerbare Energien für den Betrieb von Gebäuden:
Erneuerbare Energien müssen im Zentrum stehen beim Betrieb von Gebäuden. Dadurch wird der CO2-Fussabdruck zu reduziert und gleichzeitig langfristige Kosteneinsparungen erzielt.
6. Einsatz von Sekundärmaterialien:
Mit etwas Nachhilfe können Investoren und Eigentümer von Gebäuden und Infrastrukturen davon überzeugt werden, Sekundärmaterialien in Bauprojekten zu verwenden. Dies beinhaltet den verstärkten Einsatz von Recycling-Technologien und -Verfahren ein.
7. Anpassung der Einbaupraxis von Baustoffen:
Beim Abriss steht Recycling noch häufig an letzter Stelle. Durch die Änderung der Einbaupraxis von Baustoffen, kann eine effiziente Trennung und Sammlung bei der Demontage ermöglicht werden. Alternative Einbaupraktiken können die Wiederverwendbarkeit von Materialien fördern. Der Einsatz von gefährlichen Stoffen in Baustoffprodukten zu liebe der Nachhaltigkeit soll natürlich ebenso gefördert werden.