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Foto: Oliver Messerli, Mobiliar

Produktmanager Raphael Zundel ist einer der Köpfe hinter dem ersten nachhaltigen Fonds der Mobiliar. Foto: Oliver Messerli, Mobiliar

Wirtschaft Partner Inhalt: die Mobiliar

Nachhaltige Anlagen: Realistisch bleiben, Zeichen setzen

Anlagen mit Fokus auf Nachhaltigkeit sind gefragt, auch in der privaten Vorsorge. Wie solche Fonds funktionieren und wie nachhaltig sie wirklich sind, weiss Raphael Zundel. Er hat als Produktmanager den ersten nachhaltigen Fonds der Mobiliar mitgestaltet.

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Nachhaltige Anlagen: Realistisch bleiben, Zeichen setzen

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Im August wurde der Mobilière Community Sustainable Goals Fund in der Sparversicherung lanciert. Warum ist die Mobiliar in den Markt für nachhaltige Fonds eingestiegen?

Raphael Zundel: Mehr und mehr Leute wollen Anlagen, die ihre Wertvorstellungen berücksichtigen. Ausserdem verfolgen wir das Ziel, mittel- bis langfristig das gesamte von der Mobiliar verwaltete Vermögen stärker auf Nachhaltigkeit auszurichten. Der neue Fonds ist ein Schritt auf diesem Weg.

Vorsorgegelder müssen besonders sorgfältig angelegt werden. Erzielen nachhaltige Fonds eine vergleichbare Rendite wie konventionelle?

Ja, wenn sie breit diversifiziert und langfristig angelegt sind. Vorsorgefonds in der Säule 3a sind dafür ideal, weil man dort in der Regel einen langen Anlagehorizont hat. Wichtig zu verstehen: Auch jeder nachhaltige Fonds wählt Unternehmen aus, von denen man erwartet, dass sie wachsen und Gewinn erzielen. Sonst hat das – etwas überspitzt formuliert – nichts mit Anlegen zu tun, sondern mit Wohltätigkeit.

Was ist dann der Unterschied zum konventionellen Fonds?

Der Unterschied liegt darin, dass das Spektrum an investierbaren Firmen aufgrund von Nachhaltigkeitskriterien eingeschränkt wird. Gewisse Branchen sind darin untervertreten oder ausgeschlossen, beispielsweise der Ölsektor. Kurzfristig kann das einen negativen Einfluss auf die Performance haben. Mittel- und langfristig werden damit finanzielle Risiken eher reduziert, indem nicht in Unternehmen investiert wird, die zu lange an nicht nachhaltigen Geschäftsmodellen festhalten.

Trägt mein Investment in einen nachhaltigen Fonds dazu bei, dass die Wirtschaft nachhaltiger wird?

Solche Anlagen leisten indirekte Beiträge zu mehr Nachhaltigkeit, zum Beispiel indem sie nachhaltige Geschäftsmodelle unterstützen. Ausserdem gibt jede Investition eine gewisse Signalwirkung in den Markt: Je mehr Menschen in nachhaltige Fonds investieren, desto eher wird Finanzdienstleistern und Unternehmen klar, wie wichtig Nachhaltigkeit ist. Auch dann, wenn Fondsvertreter an der Aktionärsversammlung ihre Stimmrechte unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten ausüben.

«Die Leute wollen wissen, woher ihre Rendite kommt.»

Ist das alles?

Als nachhaltige Fonds auf den Markt kamen, glaubte man, man könne damit viel bewegen. Es bewegt sich zwar etwas, aber weniger, als sich viele nachhaltig Anlegende erhofft haben. Das hat unter anderem mit unscharfen Begrifflichkeiten zu tun. Nehmen wir Impact, die Wirkung, die meine Investition hat: Impact muss in Zahlen messbar sein. Indirekte Beiträge wie die Signalwirkung in den Markt sind dies nicht. Ein weiteres Beispiel: Ein Portfolio kann einen tieferen CO2-Fussabdruck haben als ein anderes und entspricht damit besser meinen Werten, aber das ist nicht der Impact des investierten Geldes. Indem ich Aktien eines Unternehmens kaufe, reduziere ich seinen CO2-Fussabdruck nicht. Die Aktien wechseln nur den Besitzer. Wenn es um Wirkung geht, haben die Fondsanbieter teilweise Erwartungen geweckt, die sie nicht erfüllen konnten, ohne dies klar zu kommunizieren.

Wie nachhaltig ist der neue Fonds der Mobiliar?

Messbaren Impact hat er keinen, seine Wirkung ist ebenfalls indirekt. Unsere Stimmrechte an der Aktionärsversammlung setzen wir im Sinne der Nachhaltigkeit ein. Nachhaltige Fonds zu vergleichen ist generell schwierig, weil es in der Schweiz bis anhin keine Nachhaltigkeitsskala gibt und ihnen unterschiedliche Kriterien zugrunde liegen. Unser Fonds orientiert sich an den SDGs, den 17 Sustainable Development Goals, die von der UNO zur nachhaltigen Entwicklung definiert wurden. Die SDGs bilden viele verschiedene Aspekte von Nachhaltigkeit ab: Klimaschutz, Gesundheit, nachhaltige Städte, sauberes Wasser, die Bekämpfung von Armut etcetera. Wir bei der Mobiliar fokussieren auf die fünf SDGs, die unseren Kundinnen und Kunden am wichtigsten sind. In Zukunft werden die Anlegenden per Konsultativbefragung mitgestalten, welche SDGs das sind. Diese Mitgestaltung ist einmalig im Markt und passt zu unserer genossenschaftlichen Verankerung.

Wie werden die Unternehmen innerhalb der SDGs ausgewählt?

Wir stützen uns auf die Bewertung einer Ratingagentur. Die Unternehmen müssen mit ihren Produkten, Dienstleistungen und/oder Arbeitsprozessen auf mindestens eines der im Fokus stehenden SDGs positiv wirken. Gleichzeitig dürfen sie zu keinem der anderen 17 SDGs einen signifikant negativen Beitrag leisten.

Nur einen «signifikant negativen» Beitrag?

Müssten alle Unternehmen in allen SDGs mindestens neutral oder positiv abschneiden, hätten wir ein zu kleines Spektrum an investierbaren Unternehmen. Dann wäre der Fonds zu risikoreich, weil zu wenig diversifiziert. Unserer Meinung nach ist der SDG-Ansatz aber insbesondere deshalb sinnvoll, weil er Nachhaltigkeit ganzheitlich definiert. Würde man die Auswahl auf wenige Branchen eingrenzen, wie zum Beispiel erneuerbare Energie, hätte man schnell ein gefährliches Klumpenrisiko.

Sind nachhaltige Fonds teurer, weil das Auswahlverfahren aufwendiger ist?

Es gibt Fondsanbieter, die deshalb mehr verlangen. Andere wie die Mobiliar haben für nachhaltige Fonds den gleichen Preis wie für konventionelle. Wir halten deutliche Preisaufschläge für nicht gerechtfertigt.

Wohin geht die Entwicklung bei den nachhaltigen Anlagen?

Es wird mehr Regulierungen geben. Dies wird es Anlegenden vereinfachen, Angebote zu vergleichen, und der Finanzindustrie wird es helfen, das Thema Greenwashing zu überwinden. Es wird sich jedoch nicht der ganze Finanzmarkt in Richtung Nachhaltigkeit bewegen, Gegenströme werden bleiben. Aber es werden mehr Fondsanbieter wie die Mobiliar mittel- und langfristig möglichst alle Assets nach Nachhaltigkeitskriterien anlegen.

Der Mobilière Community Sustainable Goals Fund

  • Ein vom Mobiliar Asset Management verwalteter, diversifizierter Fonds, der zu vier Fünfteln weltweit in Aktien und zu einem Fünftel in Schweizer-Franken-Obligationen investiert.
  • Die Investitionsentscheide richten sich nach den 17 Zielen der Uno zur nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDG). Aktuell stehen die SDGs «Gesundheit & Wohlergehen », «sauberes Wasser & Sanitäreinrichtungen», «bezahlbare & saubere Energie», «verantwortungsvoller Konsum und Produktion» sowie «Massnahmen zum Klimaschutz» im Fokus.
  • Mit Online-Konsultativabstimmungen, die mindestens jedes zweite Jahr stattfinden, gestalten Anlegende mit, auf welchen fünf SDG-Themen die Anlageschwerpunkte liegen. Jede Person hat eine Stimme, unabhängig von der Investitionshöhe.
  • Die Ausschlusskriterien für Investitionen stehen im Einklang mit den Prinzipien des Schweizer Vereins für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen, bei dem die Mobiliar Mitglied ist. Punktuell gehen sie darüber hinaus.
  • Der Fonds kann in die wandelbare Sparversicherung der Mobiliar (Säule 3a oder 3b) integriert oder über die meisten Schweizer Banken gezeichnet werden.
Mehr Informationen finden Sie hier oder bei der Mobiliar-Generalagentur in Ihrer Nähe

Worauf beim nachhaltigen Anlegen zu achten ist

Wie bei jeder Investition gilt auch beim nachhaltigen Anlegen: Prüfen Sie, wie viel Geld Sie investieren können. Es ist wichtig, immer eine Geldreserve sofort verfügbar zu haben, um bei Unvorhergesehenem finanzielle Engpässe zu vermeiden. Überlegen Sie, wie risikobereit Sie sind und welchen Anlagehorizont Sie haben. Stellen Sie sich ausserdem diese Fragen:

Welche nachhaltigen Fonds gibt es?

Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Angebote auf dem Markt und welche Kriterien berücksichtigt werden. Auf den Webseiten der Fondsanbieter finden Sie detaillierte Informationen dazu.

Welche Werte sind mir wichtig und wo sind meine Grenzen?

Jeder Mensch hat eigene Vorstellungen davon, was Nachhaltigkeit bedeutet. Wofür stehen Sie besonders ein? Definieren Sie, welche sozialen, ökologischen oder ethischen Ziele Ihnen besonders wichtig sind und in welche Unternehmen Sie auf keinen Fall investieren möchten.

Welcher Fonds passt zu mir?

Es ist wenig wahrscheinlich, dass ein Fonds zu 100 Prozent Ihren Wertvorstellungen entspricht. Wählen Sie deshalb den Fonds und den Anbieter aus, der am besten passt. Sonst haben Sie immer noch die Möglichkeit, sich beraten zu lassen und eine eigene Anlagestrategie über Direktanlagen zu entwickeln. Direktanlagen können, wenn sie zu wenig diversifiziert sind, jedoch riskanter sein als Fondsanlagen.

Hinweis: Dieser Beitrag ist Werbung. Die enthaltenen Angaben begründen weder eine Aufforderung noch ein Angebot oder eine Empfehlung zum Erwerb oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder zur Inanspruchnahme von Finanzdienstleistungen. Die rechtlich relevanten Fondsdokumente (insbesondere Prospekt und Basisinformationsblatt) können in der Schweiz kostenlos bei der Fondsleitung, der Depotbank und bei allfälligen Vertriebsträgern bezogen werden.

Deklaration: Dieser Inhalt wurde vom Sustainable Switzerland Editorial Team im Auftrag von der Mobiliar erstellt.

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