Hierfür hat die Post im letzten Jahr die Post CDR AG (Carbon Dioxid Removal AG) gegründet. Die CDR AG soll alle Möglichkeiten ausloten, mit denen der Mutterkonzern CO₂ aus der Atmosphäre zurückholen kann. Momentan stehen zwei Methoden im Zentrum, die schon heute eine Neutralisation ermöglichen und für den Konzern finanzierbar sind: einerseits nachhaltige Wald-bewirtschaftung, andererseits die Nutzung von Pflanzenkohle.
Bäume sind echte CO₂-Speicher
Bei der Photosynthese entziehen Bäume der Atmosphäre CO₂, das im Holzkörper und in den Ästen gespeichert bleibt. Wenn ein Wald nachhaltig bewirtschaftet wird und kräftig wächst, kann er immer wieder neues CO₂ einspeichern. Wird das Holz nachhaltig geerntet und für langlebige Produkte wie Häuser oder Möbel verwendet, bleibt der darin gespeicherte Kohlenstoff über viele Jahrzehnte hinweg gebunden, während der Wald nachwächst und seinerseits wieder CO₂ einspeichert. Deshalb gehört auch eine konsequente, auf einen hohen Stammholzanteil ausgerichtete Waldbewirtschaftung zum Massnahmenportfolio der Post CDR AG. So hat sie kürzlich im deutschen Bundesland Thüringen eine Waldfläche von rund 2400 Hektar erworben. Die Wirkung des Waldes als CO₂-Speicher kann durch eine Kaskadennutzung erhöht werden, zum Beispiel durch die Verwendung des Restholzes als Pflanzenkohle.
Pflanzenkohle hat viel Potenzial
Eine weitere natürliche Methode, um der Atmosphäre CO₂ zu entziehen, ist das Speichern von CO₂ – zum Beispiel in Böden - durch speziell hergestellte Pflanzenkohle. Die Firma Inkoh AG stellt sie seit 2020 in Maienfeld her: aus unbehandeltem Schwei-zer Waldrestholz mittels eines Pyrolyseverfahrens. Durch ihre besonderen Eigenschaften lässt sich Pflanzenkohle vielseitig einsetzen: als Futtermittelzusatz, Hilfsstoff für trockene Böden, Feuchteregulator für nasse Böden und sogar als Bestandteil von klimaneutralem Beton. Die Post gehört zu den Pionierinnen bei der Nutzung von Pflanzenkohle zur Neutralisation ihrer nicht vermeidbaren Emissionen. Sie investiert in das Projekt, in dem sie exklusiv und langfristig CO₂-Zertifikate von ihrem Projekt-partner First Climate erwirbt, der langjährige Erfahrung im Bereich Klimaschutzprojekten hat.
Das ist erst der Anfang
Derzeit sucht die Post CDR AG nach weiteren Technologien, um ab 2030 rund 168 000 Tausend Tonnen pro Jahr aus der Atmo-sphäre zu entfernen. Ein Gremium von externen Expertinnen und Experten steht der Post CDR AG dabei beratend zur Seite. Dieser Beirat verfügt über viel Expertise im Bereich CO₂-Neutralisierung und unterstützt dabei, für die unvermeidbaren CO₂-Emissionen eine Lösung zu finden. Mit ihrem Klimaprogramm handelt die Post vorausschauend – und sendet durch ihr vorbildli-ches Handeln ein klares Signal an andere Unternehmen, sich ebenfalls für eine klimaneutrale Zukunft einzusetzen.