In unmittelbarer Nähe des NGO-Standorts befindet sich die Coop-Verteilzentrale Nordwestschweiz-Zentralschweiz-Zürich. «Von dort erhalten wir den Lebensmittelrückschub aus allen Filialen der Region, insbesondere viel Gemüse und Früchte», erklärt Zoller. Sonst würden diese direkt in der Biogasanlage landen. Daneben sammelt der- Verein weitere Produkte aus dem Handel, von Bauernhöfen und Bäckereien ein.
Jeden Tag fahren die Tischlein-Laster entweder als Foodsave-Shuttle zwischen dem Logistiklager und der Coop-Verteilzentrale hin und her oder beliefern in vier unterschiedlichen Touren die «Tischlein deck dich»-Abgabestellen in der Region. Der bisherige Tagesrekord des Foodsave-Shuttles: 11,5 Tonnen Gemüse und Früchte! «Wir planen die Routen so, dass die Wege möglichst kurz ausfallen», sagt Zoller: «Und wir verzichten auf grosse Laster, damit unsere ehrenamtlichen Mitarbeitenden sie lenken können.»
Auf Freiwillige angewiesen
Die Rettung von diesen Mengen an Früchten und Gemüse ist nur dank der zeitintensiven Triage durch freiwillige Helferinnen und Helfer möglich. Ein Freiwilligeneinsatz an der Rüststrasse dauert zwei Stunden. Wer Handarbeit nicht gewohnt ist, fühlt sich danach vielleicht müde, aber zufrieden: «Wir möchten, dass die Freiwilligen Spass haben und sich nicht überfordert fühlen. Schliesslich sind wir auf sie angewiesen. Deswegen bieten wir lieber kürzere Schichten an, auch wenn das für uns mehr Planungsaufwand bedeutet», erläutert Bianka Allenspach, Leiterin Personal bei «Tischlein deck dich» Nordwestschweiz. Mittlerweile kann sie am Standort Staufen auf einen Pool von 200 Freiwilligen zählen, schweizweit sind es 4500. «Die Resonanz auf unser Engagement hat meine Erwartungen übertroffen, wir konnten innerhalb von wenigen Monaten ein tolles Freiwilligenteam aufbauen. Für die Fahrten mit dem Foodsave-Shuttle oder die Touren zu den Abgabestellen benötigen wir jedoch immer wieder Leute. Wir arbeiten hier mit Menschen aus der Arbeitsintegration zusammen, diese Art von Mithilfe ist jedoch vom Arbeitsmarkt abhängig. Zurzeit haben wir weniger Teilnehmende aus der Arbeitsintegration als erwartet, sodass nun auch Freiwillige zum Einsatz kommen.»
Corporate Volunteering im Aufwind
Die meisten Freiwilligen sind offiziell im Ruhestand. «Den Berufstätigen fehlt einfach die Zeit», sagt Bianka Allenspach. Umso mehr freut sie sich, dass Corporate Volunteering an Bedeutung gewinnt: «Wenn Teams aus Unternehmen zu uns kommen, ist das immer eine Win-win-Situation. Wir erhalten Unterstützung – und die Mitarbeitenden spannende Einblicke, während sie den Teamgeist untereinander stärken können.»