Studien zeigen, dass ein entspannteres Arbeitsklima die Produktivität erhöhen kann. Sofern der «Bürohund» die allgemeine Stimmung im Office hebt, dürfte sich seine Anwesenheit also auch leistungsfördernd auswirken.
Ängste und Allergien
Allerdings gibt es auch Argumente gegen den vierbeinigen Arbeitskollegen: Nicht jeder Mensch fühlt sich wohl in der Nähe von Hunden. Wer zum Beispiel Angst vor Tieren hat, wird sich von einem Hund im Büro beeinträchtigt fühlen, zumal wenn es sich um ein grösseres Exemplar handeln sollte. Das gilt auch für Mitarbeitende, die allergisch auf Hundehaare reagieren. Bei ihnen können Nies- und Augenreizungen oder auch Atemprobleme auftreten. Besonders in geschlossenen Büroräumen verbreitet sich Hundehaar schneller.
Hunde können Schmutz oder Bakterien ins Büro bringen, was zu einem erhöhten Infektionsrisiko führen könnte. In sensiblen Arbeitsbereichen, etwa im Gesundheitswesen und in der Lebensmittelindustrie, sind sie daher oft verboten. Hinzu kommt, dass unruhige Vierbeiner die Konzentration im Büroalltag stören oder zuviel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Wer haftet bei Schäden?
Hunde können auch etwas beschädigen oder im schlimmsten Fall Verletzungen verursachen, zum Beispiel wenn jemand über eine Leine stolpert. In solchen Fällen trägt der Hundehalter grundsätzlich die Verantwortung, aber auch Arbeitgeber sind möglicherweise von solchen unliebsamen Vorkommnissen tangiert.
In der Schweiz gibt es – wie in den meisten anderen Ländern – keine allgemeingültige Regelung zur Mitnahme von Hunden an den Arbeitsplatz. Der Arbeitgeber entscheidet darüber. Einige Punkte sind jedoch wichtig:
Es stellt sich auch häufig die Frage, welche Hunde für ein Mitbringen ins Büro überhaupt geeignet sind. Eine zentrale Rolle spielt hier nach Expertenaussage die Rasse. Hüte- oder Jagdhunde strotzen vor Energie und wollen gefördert werden. Sie sind nach Ansicht von Hundetrainern ungeeignet, wenn Herrchen oder Frauchen acht Stunden pro Tag Ruhe zum Arbeiten brauchen und sich auch davor oder danach nicht übermässig viel mit dem vierbeinigen Partner beschäftigen können. Wer in einem Büro mit viel Durchgangsverkehr arbeitet, sollte auch nicht unbedingt ein Tier mitbringen wollen, das ein ausgeprägtes Territorialverhalten zeigt.
Wichtig ist laut Hundetrainern, dem Vierbeiner Grenzen zu setzen, indem man ihm beispielsweise eine Ruhephase vorgibt, und ihm einen festen Platz im Büro zu geben, etwa ein Körbchen, eine Decke oder einfach nur einen Bereich, wo er sich hinlegen soll.
Mit entsprechenden Vorkehrungen, einer guten Planung und gegenseitiger Rücksichtnahme lassen sich mögliche Konflikte um den «Bürohund» von vornherein vermeiden.