Wie sollte ein idealer Speiseplan aussehen, der sowohl gesund als auch nachhaltig ist? Die Lösung liegt in einer bewussten, abwechslungsreichen Kost: Unter Einbezug verschiedener Fachbereiche hat die EAT Lancet Kommission, ein internationales Expertengremium, auf wissenschaftlicher Basis die «Planetary Health Diet» entwickelt. Gemeint ist eine ausgewogene Ernährungsweise, die bis 2050 eine gesunde Ernährung für 10 Milliarden Menschen ermöglichen soll, ohne dabei den Planeten zu überlasten.
Der Fokus der Planetary Health Diet liegt vorwiegend auf pflanzlichen Produkten, das heisst auf Obst und Gemüse, Vollkorngetreide und pflanzlichen Proteinquellen wie zum Beispiel Linsen oder Nüssen. Tierische Produkte wie Fleisch und Milchprodukte fallen dabei keineswegs aus dem Raster. Sie sind aber in geringeren Anteilen auf dem Menüplan vertreten, als dies heute im Durchschnitt der Fall ist. Laut WWF kann der ökologische Fussabdruck mit einer ausgewogenen Ernährung bis zu 40 Prozent geringer ausfallen als der überwiegend tierproduktbasierte Ernährungsstil in der Schweiz.
Sortiment erweitert
Die Erkenntnisse der Planetary Health Diet bilden die Grundlage für jene Ziele, die sich auch Lidl Schweiz im Bereich bewusste Ernährung gesetzt hat. Die Detailhandelskette ermittelte für das Geschäftsjahr 2022 erstmals, wie hoch in der eigenen Angebotspalette der Anteil tierischer Proteinquellen im Vergleich zu pflanzenbasierten ist. «Wir haben dabei das gesamte Sortiment inklusive der Markenprodukte bewertet – davon ausgenommen sind Convenience-Produkte, die jedoch nur einen kleinen Teil ausmachen», sagt Kassandra Marty, Verantwortliche für Nachhaltigkeit im Einkauf von Lidl Schweiz.
Aktuell beläuft sich das Verhältnis von pflanzlichen zu tierischen Proteinquellen im Sortiment von Lidl Schweiz auf 16 Prozent pflanzlich zu 84 Prozent tierisch. Molkereiprodukte wurden separat erhoben und stehen in einem Verhältnis von 5 Prozent pflanzlich zu 95 Prozent tierisch. «Im Rahmen unserer Proteinstrategie verfolgen wir das Ziel, bis 2030 den Anteil pflanzenbasierter Proteinquellen in unserem Sortiment auf 20 Prozent zu erhöhen», so Kassandra Marty. Geplant sei konkret ein Ausbau des Angebots mit vegetarischen und veganen Ersatzprodukten sowie mit weiteren pflanzlichen Proteinquellen wie Nüssen, Hülsenfrüchten (Linsen, Erbsen und Bohnen) und Samen. Auch der Anteil alternativer Molkereiprodukte soll bis 2030 auf 10 Prozent erhöht werden. «Mit dieser Sortimentsgestaltung möchte Lidl Schweiz nicht nur veganen Personen, sondern allen Kundinnen und Kunden den Weg zu einer feinen, gesunden und umweltfreundlichen Ernährung ebnen.»
Offen für Neues
Im Rahmen ihrer schon seit 2017 bestehenden Partnerschaft haben der WWF Schweiz und Lidl Schweiz jüngst eine eigene Sensibilisierungskampagne zum Thema lanciert. Ihr Anliegen ist es, die Verbraucherinnen und Verbraucher zu einem nachhaltigeren Konsum anzuregen. «Als wachsender Detailhändler übernimmt Lidl Schweiz Verantwortung. Gemeinsam mit dem WWF Schweiz setzen wir uns nach erreichten Meilensteinen stets neue ambitionierte Nachhaltigkeitsziele. Dabei stehen der weitere Ausbau unseres nachhaltigen Sortiments sowie die fortlaufende Optimierung unseres betrieblichen Handelns im Fokus. In diesem Sinne spielt auch die Sensibilisierung für eine bewusste Ernährung eine wichtige Rolle, um langfristig positive Veränderungen bewirken zu können», so Kassandra Marty. «Gleichzeitig soll nachhaltiges Einkaufen keine Frage des Portemonnaies sein. Daher ist es uns ein genauso grosses Anliegen, nachhaltige Produkte zu fairen Preisen anzubieten und Preisvorteile direkt an unsere Kundinnen und Kunden weiterzugeben. So wie wir es erst kürzlich bei der Preisreduktion von über hundert Bio-Produkten gemacht haben.» In Sachen Ernährung, erklärt Marty abschliessend, gehe es nicht darum, «alles auf den Kopf zu stellen, sondern bei der Zusammenstellung des Menüplans bewusst und offen für Neues zu sein und damit das Klima unseres Planeten zu schonen».
Die Zeit drängt: Nach Angaben der Experten beansprucht unsere Ernährung heute bereits 55 Prozent der Biokapazität der Erde. Und sie hat daneben einen grossen Einfluss auf unsere Gesundheit. So könnte gemäss dem von der UNO herausgegebenen Global Nutrition Report (2022) etwa ein Drittel der vorzeitigen Todesfälle in Europa und Nordamerika durch gesunde Ernährung verhindert werden.