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Evelyne Heckendorf und Dario Leardi (rechts) führten die Lidl-Filiale in Willisau – mit Unterstützung von Stefan Andexer, Chief Human Resources Officer bei Lidl Schweiz.

Evelyne Heckendorf und Dario Leardi (rechts) führten die Lidl-Filiale in Willisau – mit Unterstützung von Stefan Andexer, Chief Human Resources Officer bei Lidl Schweiz. Bilder: Lidl Schweiz

Produktion & Konsum Partner Inhalt: Lidl Schweiz

Chefs für eine Woche

Von der Kasse bis zur Schichtplanung: Eine Woche lang führen Lernende im dritten Lehrjahr die Lidl-Filiale in Willisau. Für sie ist es der Höhepunkt ihrer Ausbildung – und für Lidl Schweiz ein wirksames Instrument der Nachwuchsförderung.

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Chefs für eine Woche

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Wassermelonen, Mangos und weitere Früchte zur Linken, ofenwarme Gipfeli und knuspriges Brot zur Rechten: Dieses Frische-Gefühl erwartet die Kundinnen und Kunden beim Betreten der Filiale von Lidl Schweiz in Willisau. Es ist Konzept und wird auch in den andern rund 190 Lidl-Filialen im Land umgesetzt.

Dennoch scheint in Willisau etwas Besonderes in der Luft zu liegen. Es sind aber weder die Lidl-Sneakers, die feilgeboten werden, noch die Regale, die ein Marktambiente vermitteln, noch der blitzblanke Boden. Auf den zweiten Blick fällt viel mehr auf, dass das Personal überraschend jung und besonders motiviert wirkt. Und dann huscht da noch ein breitschultriger Hüne, der ein Paket schleppt, über den Gang. Irgendwie kommt er einem bekannt vor …

Die Auflösung: Eine Woche lang, vom 30. Juni bis zum 4. Juli 2025, haben rund 15 Lernende von Lidl Schweiz die Filiale in Willisau geführt – von der ersten Warenlieferung in der Morgenfrühe bis zum Ladenschluss. Dabei hat ihnen manchmal Christian Stucki unter die Arme gegriffen. Der einstige Schwingerkönig engagiert sich nämlich seit vielen Jahren als «Springerkönig» und Markenbotschafter bei Lidl Schweiz.

Anspruchsvolle Arbeitsverteilung

Die Lernenden sind alle im dritten Lehrjahr und stammen aus der ganzen Deutschschweiz. In Willisau übernachteten sie im Hotel und wickelten dann ihre Schichten im Einkaufsladen ab. Solche Projektwochen sind seit 2015 fester Bestandteil der Lehrlingsausbildung von Lidl Schweiz.

Die Aufgabe ist eine andere als jene in der Schulbank und am regulären Arbeitsplatz. Egal, ob es um einen Lieferengpass, Kundenreklamationen oder gar Ladendiebstahl geht: Die Lernenden müssen Verantwortung übernehmen und die praktischen Herausforderungen im Alleingang bewältigen. «Zwar habe ich in meiner Ausbildungsfiliale auch schon Schichten geführt, aber noch nie ein so grosses Team», sagt Dario Leardi (18), einer der beiden Filialleiter auf Zeit: «Eine solche Aufgabe zu übernehmen, ist etwas vollkommen Neues für mich.»

Am anspruchsvollsten sei die Arbeitsverteilung. Es gelte zu analysieren, wer welche Tätigkeit gerne erledige – und manchmal müsse man auch Kompromisse finden. «Wenn wir jemanden beispielsweise bei den Milchprodukten eingeteilt haben, diese Person sich aber besser mit Fleischprodukten auskennt, können wir auch flexibel wechseln», ergänzt Dario Leardi.

Teamgeist und Lagerstimmung

Seine Kollegin Evelyne Heckendorf (20) stand ihm während der Woche als stellvertretende Filialleiterin zur Seite. Sie ist froh, dass es zu keinen Schwierigkeiten mit der Kundschaft kam und das Tagesgeschäft reibungslos verlief. «Vorgängig war ich schon etwas nervös. Ich wollte das Vertrauen, das Lidl in uns setzte, keinesfalls enttäuschen», sagt sie. Doch es habe geholfen, dass alle Lernenden als Team zusammengewachsen seien. «Oft haben wir die Herausforderungen abends noch gemeinsam im Hotel besprochen. Da kam fast Lagerstimmung auf», erzählt sie weiter: «Im Notfall hätten wir aber auch den stellvertretenden Filialleiter kontaktieren können.»

«Ich träume davon, einmal Regionalleiterin zu werden.»

Evelyne Heckendorf

Lernende bei Lidl Schweiz

Für Dario Leardi wie für Evelyne Heckendorf steht bereits jetzt fest, dass sie das vierjährige Young- Leader-Programm von Lidl Schweiz absolvieren möchten. Dieses bereitet junge Talente auf die nächsten Karriereschritte vor. «Ich träume davon, einmal Regionalleiterin zu werden», verrät Evelyne Heckendorf. Bis es so weit ist, hat sie jedoch eine Lieblingsaufgabe im Alltag für sich entdeckt: «Ich mag es, das Brot aufzubacken!»

Sonderaktionen vor dem Geschäft

Für die beiden Lernenden war die Projektwoche der bisherige Höhepunkt ihrer Ausbildung. Sie empfehlen eine Lehre bei Lidl Schweiz aber auch aus anderen Gründen, wie sie schmunzelnd sagen: «Lernende erhalten auch ein SBB-Generalabonnement, ein Handy-Abo und einen Laptop geschenkt.»

Während die reguläre Crew von Lidl in Willisau einige Ferientage genoss oder in einer anderen Filiale aushalf, stellten die Lernenden drei Sonderaktionen auf die Beine. Vor der Filiale bauten sie einen Grillstand auf und verkauften Wurst mit Brot und Getränke zum Spezialpreis von einem Franken. Daneben organisierten sie ein Kinderschminken und eine Hüpfburg. «Wir spenden den Erlös aus dieser Verpflegungsaktion den Caritas-Märkten in der Schweiz», sagt Lidl-Schweiz-Sprecher Sandro Kissayi.

Aber auch die Lernenden und Lidl gingen nicht leer aus. Die Lernenden haben einen Vorgeschmack auf ihre Zukunft erhalten – und Lidl Schweiz die Bestätigung einer Erkenntnis: Frische kommt nicht nur aus dem Ofen, sondern auch von der nächsten Generation.


«Wir benötigen immer mehr Führungskräfte»

Lidl Schweiz geht in der Nachwuchsförderung neue Wege – auch weil der Detailhändler einen Expansionskurs fährt. Das erklärt Stefan Andexer, Chief Human Resources Officer bei Lidl Schweiz.

Herr Andexer, welche Noten geben Sie Ihren Lernenden für die Filialführung in Willisau?

Stefan Andexer: (Lacht) Bestnoten! Seit unsere Lernenden vor zehn Jahren zum ersten Mal eine Filiale führten, haben wir durchs Band positive Erfahrungen gemacht. Lidl Schweiz bildet mittlerweile rund 100 Lernende aus. Diesen Herbst starten wieder 66 junge Menschen. Unser Herz schlägt für den Detailhandel, aber wir bieten auch Lehrstellen im kaufmännischen Bereich, in der IT, der Logistik und der Mediamatik an.

Welche Karrierechancen bietet eine Berufslehre im Detailhandel?

Andexer: Sehr gute. Wir sind auf Expansionskurs und möchten noch viele weitere Filialen in der Schweiz eröffnen. Deshalb benötigen wir immer wieder neue Führungskräfte. Am liebsten sind uns solche, die schon mit unseren Werten vertraut sind. Deshalb ist eine Lehre bei uns das Sprungbrett zur Filialleitung und einer weiteren Karriere. Wir fördern diesen Weg nach der Lehre gezielt mit unserem Young-Leader-Programm.

Stefan Andexer, Chief Human Resources Officer bei Lidl Schweiz

Die Lernenden im dritten Lehrjahr eine Filiale führen zu lassen, ist auch ein Experiment. Wie tickte Ihr Puls?

Andexer: Völlig normal. Denn die Lernenden kennen unser Tagesgeschäft. Im Alltag werden sie von Praxisbildnern begleitet. Zudem erhalten sie Unterstützung durch Berufsbildner und lernen viel in der Berufsschule. Nicht zuletzt bereiten wir sie gezielt auf unsere spezielle Woche vor. Wir sind überzeugt, dass die Projektwoche eine ideale Möglichkeit für die Lernenden ist, ihr Wissen zu erweitern und ihre Führungskompetenz unter Beweis zu stellen. Ausbildung heisst bei uns «ausprobieren», nicht «zuschauen».

Gibt es niemanden, der im Hintergrund kontrolliert, dass in der Filiale nichts aus dem Ruder gerät?

Andexer: Nein. Aber tatsächlich steht ein ehemaliger Lernender, der jetzt Stellvertreter der Filialleitung ist, den Lernenden als Coach zur Verfügung. Er schaut gelegentlich vorbei und ist ihr Ansprechpartner, wenn sie irgendwo anstehen oder einen Tipp brauchen. Das Schöne daran: Dieser ehemalige Lernende hat unser Projekt selbst erlebt – und unterstützt jetzt den Nachwuchs.

Auch wenn rund 15 Lernende eine Filiale leiten, gibt es unter ihnen einen Chef …

Andexer: Ja, es braucht jemanden, der die Hauptverantwortung trägt, die Schichten einteilt und prüft, wer welche Aufgabe übernehmen kann. Doch unsere Erfahrung zeigt, dass die Lernenden gerade in dieser Projektwoche als Team gemeinsam wachsen. Es ist nicht so, dass die Chefs die Entscheidungen im Alleingang treffen – das würde unserer Kultur widersprechen. In einer Filiale kann man nur miteinander gewinnen, nicht gegeneinander.

Wer bestimmt, wer der Chef ist?

Andexer: Wir evaluieren mit den Berufsbildnern, wer aufgrund der Erfahrungen im Alltag diese Reife mitbringt.

Erhalten Sie auch Feedback von der Kundschaft?

Andexer: Aufgrund unseres Grills vor der Filiale in Willisau haben schon einige gemerkt, dass da etwas Spezielles im Gange ist. In der Regel finden es die Kundinnen und Kunden grossartig, dass wir jungen Menschen eine Chance geben. Ich habe noch nie etwas Negatives gehört.

Deklaration: Dieser Inhalt wurde vom Sustainable Switzerland Editorial Team im Auftrag von Lidl Schweiz erstellt.

Dieser Artikel behandelt folgende SDGs

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, vereinbart von den UN-Mitgliedsstaaten in der Agenda 2030. Sie decken Themen wie Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Bildung, Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser, erneuerbare Energie, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, Klimaschutz und den Schutz der Ozeane und der Biodiversität ab.

4 - Hochwertige Bildung
12 - Verantwortungvoller Konsum und Produktion

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