Überzeugender Fleischersatz
Das von Lukas Böni und seinen Kollegen 2019 gegründete Startup Planted ist bereits eine grosse Erfolgsgeschichte. Planted hat heute mehr als 200 Mitarbeitende, und in zwei Finanzierungsrunden gelang es, mehr als 100 Millionen Franken einzusammeln. Die Mission von Planted ist es, pflanzliche Alternativen zu beliebten Fleischprodukten anzubieten. Das Vorzeigeprodukt «planted.chicken» ähnelt in Geschmack, Konsistenz und Aussehen echtem Pouletfleisch, verursacht aber im Vergleich zur konventionellen Fleischproduktion 77 Prozent weniger Treibhausgasemissionen. Planted konzentriert sich auf die mechanische Erzeugung von Proteinfasern, völlig frei von Chemikalien. Die positive Resonanz der Konsumentinnen und Konsumenten, insbesondere der sogenannten Flexitarier, die ihren Fleischkonsum reduzieren wollen, hat zu schnellem Wachstum im Einzelhandel sowie in der Gastronomie geführt. Planted fokussiert sich momentan auf die Erweiterung der Produktion sowie die Kreation von noch grösseren Fleischstücken.
Seafood, an Land produziert
Severin Eder und Lukas Böcker, beide Forscher an der ETH Zürich, konzentrieren sich auf die Entwicklung nachhaltiger Alternativen für Meeresfrüchte aus Mikroalgen und pflanzlichen Proteinen wie Reis und Soja. Ihr erstes Produkt, Garnelen auf pflanzlicher Basis, hat in der Schweiz ein erhebliches Marktpotenzial. Ziel der beiden Wissenschaftler ist es, die geschmacklichen und ernährungsphysiologischen Qualitäten von echten Meeresfrüchten zu reproduzieren. Um ihre Geschäftsidee zu realisieren und bis Ende des Jahres den richtigen Geschmack, die richtige Textur und den richtigen Nährwert zu erreichen, hatten sie sich ein Pioneer Fellowship der ETH Zürich gesichert. Sobald ihr Produkt perfekt ist, wollen sie es auf einem Markt einführen, der bereits pflanzliche Alternativen akzeptiert.
Eder und Böcker sind zuversichtlich, dass sie sich mit ihrem innovativen Ansatz, der auf Authentizität und Nährwert ausgerichtet ist, von der Konkurrenz abheben werden. Die wachsende Nachfrage nach pflanzlichen Meeresfrüchten und die bereits etablierten Lieferketten lassen die beiden Forscher optimistisch in die Zukunft blicken.
Jäten mit Roboter
Die Pioneer Fellows der ETH Zürich Aurel Neff und Patrick Barton leisten Pionierarbeit bei Caterra, einem Projekt, das sich mit den Herausforderungen des Unkrautjätens im Biolandbau befasst. Im Einklang mit der «Farm to Fork»-Strategie der EU, die darauf abzielt, die ökologische landwirtschaftliche Produktion zu steigern, bietet Caterra eine innovative Lösung: Ihr leichter, GPS-gesteuerter Roboter nutzt eine RGB-Farbkamera und einen integrierten Laser, um Unkraut in der Nähe von Kulturen präzise zu erkennen und zu beseitigen. Dieser laserbasierte Ansatz ergänzt die mechanischen Unkrautbekämpfungsmethoden, reduziert den Bedarf an gesundheits- und umweltschädliche Herbiziden und fördert eine nachhaltigere Landwirtschaft.
Die Vision von Caterra ist eine vollständig automatisierte Unkrautbekämpfung, bei der Roboter das Unkraut auf dem Feld selbstständig erkennen und beseitigen. In Zusammenarbeit mit agrarwirtschaftlichen Partnern wie dem Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung (Agroscope) wollen Neff und Barton ihre Pilotversuche im Anbau von Karotten, Zwiebeln und Salat ausweiten. Letztendlich wollen sie ein Unternehmen gründen, um ihre umweltfreundliche Lösung auf den Markt zu bringen.