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Video der Santa-Ana-Winde, die die Feuer rund um Los Angeles begünstigen
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Video: RAMMB/CIRA

Klima & Energie

Die Santa-Ana-Winde fachen die Brände in Los Angeles immer wieder an – so kräftig wie diesmal wehen sie nur selten

Sturmböen und Trockenheit haben die Brandkatastrophe in Südkalifornien begünstigt. Die Ursache für die Entzündung war das Wetter aber nicht.

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Die Santa-Ana-Winde fachen die Brände in Los Angeles immer wieder an – so kräftig wie diesmal wehen sie nur selten

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  • Die Santa-Ana-Winde, die mit Sturmstärke wehen, haben die Ausbreitung der Brände erleichtert. Diese Winde sind bekannt für ihre Trockenheit und Wärme, was die Brandbekämpfung erschwert.

Rauchschwaden zogen über Los Angeles. Bei den heftigen Bränden sind bereits mindestens fünf Personen ums Leben gekommen. In und um die Metropole in Südkalifornien haben sich die Brände rasant ausgebreitet, zum Teil in bewaldeten Hügeln am Stadtrand, zum Teil im Siedlungsgebiet. Zehntausende Menschen flohen aus ihren Häusern. Mehr als 1000 Gebäude hat das Feuer bereits zerstört.

Amerikanische Medien bezeichnen die Brandkatastrophe schon jetzt als historisch für die Stadt Los Angeles. Begünstigt wurde sie durch das Wetter – Trockenheit und starken Wind.

Die Santa-Ana-Winde sind diesmal besonders kräftig

In diesen Tagen wehen die Santa-Ana-Winde in Kalifornien mit besonders grosser Kraft. Zeitweise wurden Windgeschwindigkeiten zwischen 97 und 113 Kilometern pro Stunde gemessen, das entspricht Sturmstärke. Starker Wind erleichtert die rasche Ausbreitung der Brände und facht diese immer wieder an, was ihre Bekämpfung erschwert.

Die Santa-Ana-Winde sind in der Region berühmt und berüchtigt. Vor allem im Winter wehen diese trockenen, warmen Winde aus der Wüste in Richtung Pazifik. Zwischen einem Hochdruckgebiet im Landesinneren und einem Tiefdruckgebiet weiter südlich auf dem Meer wird die Luft Richtung Küste gesogen. Benannt sind die Winde nach dem Santa-Ana-Canyon in Südkalifornien.

Grafik der Santa-Ana-Winde, die die Feuer rund um Los Angeles begünstigen

Stand: 9.1.2025 Quellen: Cal Fire, Google

Dass die Winde selbst im Winter warm sind, liegt nicht an dem Ursprung in der Wüste, sondern an einem geografischen Faktor: Die Luft strömt Richtung Küste abwärts – und wird dabei komprimiert, so dass die Lufttemperatur steigt.

Wenn die Santa-Ana-Winde wehen, beträgt die relative Luftfeuchtigkeit an der Küste oft weniger als 10 Prozent, manchmal sogar nur 5 Prozent. Das bedeutet extreme Trockenheit. Der Grund dafür ist nicht allein der Ursprung der Luft in der Wüste. Hinzu kommt, dass die Luft durch die Erwärmung beim Absinken zusätzlich austrocknet. Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte; wenn sich Luft erwärmt und die Menge an Wasserdampf gleich bleibt, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit.

Grafik zur Trockenheit in Kalifornien

Rot bedeutet Dürre, Blau ungewöhnliche Feuchtigkeit – die Daten von einem Satellitenduo beziehen sich auf die Feuchte in den obersten 100 Zentimetern des Bodens. Gilt für 6. Januar 2025. Quelle: NASA Grace: Datensatz «Root-Zone Soil Moisture»

Normalerweise regnet es in Südkalifornien im Winter immer wieder, gerade in den beiden Wintern der Vorjahre kam genug Wasser von oben, Pflanzen und Bäume gediehen entsprechend gut. Doch in den vergangenen Monaten hat es in der Region viel weniger Niederschlag gegeben als gewöhnlich, die Vegetation trocknete aus.

Laut dem U.S. Drought Monitor herrscht derzeit eine mässige Dürre in der Region, das ist die zweite von fünf Stufen. Zusammen mit den starken Santa-Ana-Winden sind günstige Bedingungen für die rasche Ausbreitung von Bränden entstanden.

Die Wetterbedingungen haben die Brände zwar mit Sicherheit begünstigt, vor allem der starke Wind, ihre Entstehung aber lässt sich dadurch nicht erklären. Als Ursache der Entzündung kommen nur technische Defekte, Unachtsamkeit oder Brandstiftung infrage. Laut einer Studie von 2021 wurden in letzter Zeit alle Brände in Südkalifornien, die von Santa-Ana-Winden angefacht wurden, durch Defekte an Stromleitungen ausgelöst. Ob das auch diesmal die Ursache war, werden Untersuchungen zeigen müssen.

Sven Titz (Text), Jonas Oesch, Roland Shaw (Grafik), «Neue Zürcher Zeitung» (09.01.2025)

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