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Einsatz von Naturfasern im BMW M4 GT4: Der Autohersteller setzt auf die von Bcomp entwickelte Bio-Leichtbauweise.

Einsatz von Naturfasern im BMW M4 GT4: Der Autohersteller setzt auf die von Bcomp entwickelte Bio-Leichtbauweise. Foto: BMW

Produktion & Konsum Partner Inhalt: BMW

Fahrfreude beginnt beim Willen zur Innovation

Umfangreiche Forschung ist der Motor für die individuelle nachhaltige Mobilität. Die BMW Group sucht neue Ansätze für Rohstoffe, Herstellung und Antriebstechnologien ihrer Fahrzeuge. Schweizer Start-ups sind Teil des Projekts Zukunft.

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Das Schweizer Start-up-Unternehmen Bcomp ist filmreifmässig in einer Garage in Fribourg entstanden. Ziel der Gründer um den heutigen CEO Christian Fischer war es, neue leichte Materialien für die Herstellung von Ski und Snowboards zu entwickeln. Statt Karbon- oder Glasfasern verwendet Bcomp aber Naturmaterialien wie Flachs, was – unter anderem für die Automobilindustrie – von grossem Interesse ist. Die BMW Group hat sich deshalb über ihren Venture Fonds BMW i Ventures an Bcomp beteiligt und die innovativen Materialien aus der Westschweiz beispielsweise im Motorsport verwendet. Erstmals wurden die Flachs-Komponenten des Cleantech-Unternehmens 2019 bei BMW M Motorsport in der Formula E eingesetzt. Darüber hinaus bilden die BMW Group Forschung und Bcomp nun eine Entwicklungskollaboration mit dem Ziel, einen höheren Anteil an nachwachsenden Rohstoffen für die Produktion von Komponenten in zukünftigen Fahrzeugmodellen zu nutzen.

Ende des vergangenen Jahres wurde Bcomp als «Newcomer of the Year» unter den Zulieferern der Automobilherstellers ausgezeichnet. Aber das Schweizer Start-Up aus Fribourg, heute ein führender Hersteller von High-Performance-Verbundwerkstoffen aus Naturfasern, ist nur ein Beispiel für die signifikante Dekarbonisierung im Fahrzeugbau, die sich zum umfassenden Unterfangen auswächst, will man sie ernsthaft angehen.

Vegane Innenausstattung

Die Verwendung nachwachsender Rohstoffe und Naturfasern wie Hanf, Kenaf oder Flachs minimiert beispielsweise den Materialeinsatz und reduziert das Gewicht um bis zu 50 Prozent gegenüber herkömmlichen Materialien. Dadurch tragen sie zu einem sinkenden Energieverbrauch der entsprechenden Fahrzeuge bei. Zudem gehen die Naturmaterialien mit einem negativen Wert in die CO -Berechnung ein, da die verwendeten Pflanzen in ihrer Wachstumsphase CO2 aufnehmen und Sauerstoff abgeben können.

Neue Materialien sind also ein wirkungsvolles Mittel für das umfassende Ziel der CO2-Reduktion von Automobilen – vom Rohstoff bis zur Wiederverwertung am Ende des Lebenszyklus’. Die Nachfrage nach veganen Innenausstattungen beispielsweise steigt stetig und Lederalternativen senken den CO2e-Fussabdruck von Oberflächen im Fahrzeug um bis zu 85 Prozent. In Kooperation mit einem weiteren Start-up – diesmal aus Mexiko – arbeitet die BMW Group für die Zukunft ausserdem daran, das auf pulverisierten Kaktusfasern basierte Material DeserttexTM für die Automobilindustrie zur Serienreife zu führen. Die Kaktusfelder speichern jährlich 8100 Tonnen CO2 im Boden. Die Kakteen kommen ohne Bewässe- rung aus, ausserdem fällt kein Abwasser an, da anders als bei Rindsleder, keine traditionelle Gerberei mit Chemikalien notwendig ist. Im Gegensatz zur Rinderaufzucht entsteht auch kein klimaschädliches Methangas. Der Innenraum in künftigen BMW-Modellen könnte also dereinst umweltfreundlich aus Kakteen gestaltet sein.

«Wasserstoff wird als vielseitige Energiequelle eine Schlüsselrolle bei der Energie- wende und damit beim Klimaschutz spielen.»

Oliver Zipse

CEO der BMW AG

Recycelte Materialien

Innovation auf jedem Gebiet ist der Schlüssel zur CO2-Reduktion für die Zukunft der Mobilität, und ein Aspekt davon ist wiederum die Kreislaufwirtschaft. Autos müssen so konzipiert sein, dass am Ende ihrer Nutzungsphase wieder als Rohstoffquelle für Neuwagen zur Verfügung stehen. Bereits heute werden Fahrzeuge der BMW Group im Durchschnitt aus bis zu 30 Prozent recycelten und wiederverwendeten Materialien gefertigt. Im Mittelpunkt stehen dabei Rohstoffe, die in verantwortungsvoller Weise beschafft und möglichst CO2-arm verarbeitet werden sowie eine hohe Recyclingfähigkeit haben.

So wird das neue elektrische MINI Cooper SE Cabrio als weltweit erstes Serienmodell überhaut auf Leichtmetallrädern vom Band rollen, die zu 100 Prozent aus Sekundäraluminium gefertigt sind. Was relativ simpel klingt, ist mit einem hohen Entwicklungsaufwand verbunden. Selbstverständlich müssen auch Bauteile aus Sekundärrohstoffen die hohen Standards der BMW Group in Bezug auf Qualität, Design, Sicherheit und mechanischen Eigenschaften erfüllen. Am Ende ihres Lebenszyk- lus‘ können die Leichtmetallräder des MINI Cooper SE Cabrio zudem vollständig recycelt werden.

Auf dem Weg zu umfassend nachhaltig produzierten Autos darf kein Aspekt ausgelassen werden. So hat sich das batterieelektrische Fahrzeug (BEV) zwar als Konzept weitgehend durchgesetzt, aber gerade die Wasserstofftechnologie hat für die Zukunft der Mobilität viel Potential, das nur ungebremster Forschergeist entfesseln kann. «Wasserstoff wird als vielseitige Energiequelle eine Schlüsselrolle bei der Energiewende und damit beim Klimaschutz spielen», sagt Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzen: der BMW AG. «Denn er ist eine der effizientesten Möglichkeiten, erneuerbare nergien zu speichern und zu transportieren. Wir sollten dieses Potenzial nutzen, um auch die Transformation des Mobilitätssektors zu beschleunigen. Wasserstoff ist das fehlende Puzzleteil für emissionsfreie Mobilität, denn eine einzige Technologie wird nicht ausreichen, um klimaneutrale Mobilität weltweit zu ermöglichen.»

Foto: Bcomp

Bcomp

Christian Fischer, CEO des Schweizer Start-ups Bcomp.

Hocheffiziente Brennstoffzellen

Mit dem BMW iX5 Hydrogen hat das Unternehmen ein Fahrzeug entwickelt, dessen Wasserstoff-Brennstoffzellen- System ein gutes Beispiel für den erwähnten Forschergeist ist. Im eigenen Kompetenzzentrum für Wasserstoff (H1) in München produziert die BMW Group die hocheffizienten Brennstoffzellensysteme für die Pilotflotte des iX5 Hydrogen. Dabei wird H1 in Strom umgewandelt, der die Elektromotoren im Auto antreibt. Im Vergleich zu batterieelektrischen Fahrzeugen hat Wasserstoff eine Reihe von Vorteilen: Er kann in kurzer Zeit getankt werden und ermöglicht eine gleichmässige Reichweite, die nicht von der Aussentemperatur abhängig ist, was die entsprechenden Autos alltags- und langstreckentauglich macht.

Das Bekenntnis zur stetigen Innovation und die konsequenten Investitionen in Forschung und Entwicklung zeigen messbare Erfolge. Im Jahr 2022 hat die BMW Group 433’795 elektrische und elektrifizierte Fahrzeuge absetzen können. Und seit 2006 konnten die Emissionen pro Fahrzeug während der Produktion bereits um mehr als 70 Prozent gesenkt werden. Das angestrebte Ziel der BMW Group ist es nun, die Emissionen bis zum Jahr 2030 um nochmals 80 Prozent (auf Basis von 2019) zu senken. In Summe und im Vergleich zu 2006 bleiben dann noch weniger als 10 Prozent der ursprünglichen CO2-Emissionen.

Preis für engagierte Mitarbeitende

In jedem Bereich nachhaltig zu wirtschaften, geht aber über die Material- und Energiebeschaffung hinaus und betrifft nicht nur fortschrittliche Antriebskonzepte für moderne Fahrzeuge, sondern ist vor allem eine Frage der Menschen, welche die Transformation vorantreiben. Für ein Unternehmen ist es unerlässlich, die Belegschaft in die Transformation hin zur Klimaneutralität einzubinden und zu fördern. Jedes Jahr werden deshalb Mitarbeitende mit einem BMW Group Award für gesellschaftliches Engagement ausgezeichnet, die sich ehrenamtlich in nachhaltigen sozialen und ökologischen Projekten engagieren. Zum Ende des Jahres 2022 wurde die Auszeichnung zum elften Mal verliehen, die Preisträger setzen sich für be- nachteiligte Familien ein, unterstützen Kinder mit Behinderung, begleiten Familien mit schwerkranken Kindern und helfen jungen Menschen, ihre Potenziale zu entdecken. Jedes Jahr bewerben sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der ganzen Welt um den im Unternehmen hoch angesehenen Award. Neben der Wertschätzung für ihr Engagement erhalten die Preisträger ein Preisgeld von je 10 000 Euro, das in die Hilfsprojekte fliesst. Die Finalisten des mehrstufigen Auswahlverfahrens erhalten je 2500 Euro für ihre Initiativen. Soziales Engagement, das zeigt sich am Beispiel des BMW Group Award, ist ein wichtiges Bauteil einer verantwortungsvollen, umfassend nachhaltigen Mobilität mit guten Zukunftsperspektiven.

Deklaration: Dieser Inhalt wurde vom Sustainable Switzerland Editorial Team im Auftrag von BMW erstellt.

Dieser Artikel behandelt folgende SDGs

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, vereinbart von den UN-Mitgliedsstaaten in der Agenda 2030. Sie decken Themen wie Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Bildung, Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser, erneuerbare Energie, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, Klimaschutz und den Schutz der Ozeane und der Biodiversität ab.

9 - Industrie, Innovation und Infrastruktur

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