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Ladestationen für elektrische Fahrzeuge der BKW in einer Tiefgarage. Bild: BKW

Klima & Energie Partner Inhalt: BKW

«Unternehmen sollten schon heute auf E-Flotten umsteigen»

Die Schweiz will bis 2050 klimaneutral sein. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Unternehmen auch ihre Fahrzeugflotten auf nachhaltige Alternativen umstellen. Peter Arnet, E-Mobilitätsexperte der BKW, erläutert im Interview, wie Firmen den Übergang zur Elektromobilität erfolgreich gestalten können.

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Design ohne Titel - 2024-06-20T105808.955.png Peter Arnet ist als Leiter Smart Mobility bei der BKW tätig. Der Experte arbeitet seit 2010 in der Elektromobilitätsbranche. In seiner Tätigkeit kümmert er sich um die Infrastrukturen für Elektromobilität – von einer Heimladestation bis zu Schnellladestationen.

Herr Arnet, welche Branchen und Firmen müssen sich in Zukunft besonders stark mit dem Thema einer nachhaltigen Flotte auseinandersetzen?

Arnet: Fahrzeuge gehören in den meisten Branchen zu den grössten Emittenten von CO₂-Emissionen. Daher sind schweizweit alle Unternehmen betroffen, die ihren Mitarbeitenden Geschäftsfahrzeuge zur Verfügung stellen.

Es müssen also alle Unternehmen in eine E-Flotte investieren?

Ja, es gibt einen Technologiewandel. Der Verkehr wird künftig elektrisch sein. Die Vorschriften dafür sind bereits vorhanden. Auch auf politischer Ebene ist eine Rückkehr zu Verbrennungsmotoren ausgeschlossen. Zudem haben Unternehmen eine ökologische Verantwortung. Daher rate ich allen Firmen, schon heute auf Fahrzeugflotten ohne CO₂-Emissionen umzusteigen.

Was sind die Vorzüge der Elektromobilität?

Die meisten Firmen können erheblich CO₂-Emissionen einsparen, wenn sie ihre Flotte elektrifizieren. Dafür wird zu Beginn eine Investition nötig sein. Doch im Betrieb und Unterhalt sind E-Fahrzeuge deutlich kostengünstiger als Verbrennungsmotoren. Zudem kann eine elektrische Flotte zur Stärkung des Firmenimages beitragen, da viele Unternehmen heute unter Druck stehen, nachhaltiger zu sein.

Angenommen ein Unternehmen möchte auf Elektromobilität umsteigen: Müsste es pro Fahrzeug eine Ladestation auf dem Firmengelände installieren?

Dies ist stark von der Grösse eines Unternehmens und des Einsatzwecks der Geschäftsfahrzeuge abhängig. Die BKW beispielsweise beschäftigt viele technische Fachpersonen, die im Homeoffice arbeiten und von dort aus Kundenbesuche tätigen. Diesen steht daher eine Ladestation zu Hause zur Verfügung. Für den zusätzlich genutzten Strom werden sie entschädigt. Andere Firmen haben ihre Fahrzeuge auf dem Werkhof und benötigen vor Ort mehr Ladestationen. Daher muss jede Situation neu beurteilt werden.

Wie sieht der Prozess von der Planung bis zur Installation einer Ladeinfrastruktur aus?

In einem ersten Schritt analysieren wir, wie die Unternehmensflotte von Kundinnen und Kunden eingesetzt wird, wie viele Fahrzeuge betroffen sind und welche Ziele mit der Elektrifizierung verfolgt werden. Ausserdem informieren wir uns über die bereits vorhandene Infrastruktur. Aus diesen Daten können wir im Anschluss ein detailliertes Konzept erarbeiten und den Kundinnen und Kunden offerieren, bevor wir in einem letzten Schritt das Projekt realisieren. Nach der Installation betreiben wir das IT-System der Ladestationen im Hintergrund und warten die Anlagen. Davon sind jedoch hauptsächlich Schnelllader betroffen. Herkömmliche Ladestationen müssen kaum gewartet werden.

Sie bieten ihren Kundinnen und Kunden also eine komplette Lösung an?

Genau. Die BKW ist schweizweit das einzige Unternehmen, das Kundinnen und Kunden eine umfassende Ladelösung anbietet.

Was sind die Herausforderungen in diesem Prozess?

Die Herausforderungen liegen primär aufseiten der Kundinnen und Kunden. Diese müssen den für sie geeigneten Anbieter wählen (siehe Box). Die anschliessende Planung und Realisierung einer Umrüstung läuft dann – zumindest bei uns – meist reibungslos ab. Nur in Ausnahmefällen sind Anpassungen des Projekts nötig, wenn aufgrund der Elektrifizierung zum Beispiel die elektrische Anschlussleistung für ein Gebäude erhöht werden muss.

Die Stromversorgung könnte aber auch mit dem Einbezug einer Photovoltaikanlage verbessert werden.

Ja, genau. Die effektivste Methode der Stromnutzung ist, die Energie einer Solaranlage direkt in ein elektrisches Fahrzeug einfliessen zu lassen. Dadurch wird weder das Stromnetz belastet, noch entstehen hohe Kosten. Viele Unternehmen nutzen diese Methode.

Welche Alternativen zur Photovoltaikanlage bieten Sie Kunden, um Elektrofahrzeuge möglichst nachhaltig laden zu können?

Die BKW bietet Unternehmen sowie Privatpersonen einen grünen Strommix. Der Schweizer Strom wird zu grossen Teilen aus erneuerbaren Energien gewonnen, er zählt zu den saubersten Möglichkeiten der Stromnutzung in Europa. Mit jedem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien wird die Nutzung und das Laden eines elektrischen Fahrzeugs nachhaltiger.

Dennoch stehen viele Personen in der Schweiz Elektrofahrzeugen kritisch gegenüber. Wie können Unternehmen die Akzeptanz und das Vertrauen ihrer Mitarbeitenden in eine E-Flotte steigern?

Unternehmen müssen ihre Mitarbeitenden offen und transparent über die Pläne einer Umrüstung informieren und erläutern, welche Ziele mit einer Elektrifizierung verfolgt werden. Zudem sollten die Vorgesetzten eine Vorbildfunktion einnehmen. Die Sensibilisierung der Mitarbeitenden für E-Autos ist nur bedingt erfolgreich, wenn Führungskräfte weiterhin mit grossen Verbrennern auf das Firmengelände einfahren.

Welches Feedback erhalten Sie jeweils von Unternehmen, die bereits eine Ladelösung der BKW nutzen?

Die Rückmeldungen sind durchs Band positiv. Autofahren ist vor allem eine Sache der Gewohnheit. Die meisten Mitarbeitenden unserer Kundinnen und Kunden sind nach zwei Wochen überzeugt von ihrem neuen E-Auto und würden nicht wieder auf einen Verbrenner umsteigen wollen.

Worauf Unternehmen achten sollten

Die wichtigste Entscheidung eines Unternehmens bei der Planung von Ladeinfrastrukturen ist laut Peter Arnet die Wahl des Software-Anbieters. Diese spielt eine zentrale Rolle bei der Nutzung der Ladestationen. Die BKW bietet ein eigenes IT-System an, mit welchem sie die Kostenabwicklung ihrer Kundinnen und Kunden automatisiert. Indem Mitarbeitende sich mit einer Karte bei der Ladestation identifizieren, können die Kosten für den Ladevorgang der richtigen Kostenstelle zugewiesen werden. Autofahrende, welche zu Hause eine Ladestation ihres Arbeitgebers nutzen, werden direkt von der BKW entschädigt. Die gesammelten Kosten werden anschliessend den Unternehmen in Rechnung gestellt. Dadurch werden langwierige Prozesse zur Spesenabrechnung obsolet.

Deklaration: Dieser Inhalt wurde vom Sustainable Switzerland Editorial Team im Auftrag von BKW erstellt.

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