Die Städte werden heisser
Digitalisierung und Klimawandel sind aus meiner Sicht die beiden grössten Herausforderungen unserer Zeit, sie gehen Hand in Hand und sind viel mehr als nur Trendthemen. Ein Statement von Prof. Dr.- Ing. Annette Bögle.
Leuchtturmprojekt Kö-Bogen II in Düsseldorf vom Star-Architekten Christoph Ingenhoven. Foto: PD
Digitalisierung und Klimawandel sind aus meiner Sicht die beiden grössten Herausforderungen unserer Zeit, sie gehen Hand in Hand und sind viel mehr als nur Trendthemen. Ein Statement von Prof. Dr.- Ing. Annette Bögle.
2 Min. • • BKW
Wir müssen uns bewusst machen, welche Auswirkungen unser Handeln hat. Das gilt auch und ganz besonders für alle Disziplinen des Bauens.
Welche Baustoffe und Bauweisen haben welchen ökologischen Fingerabdruck, gibt es Alternativen und was sind Auslaufmodelle? Aus meiner Sicht muss hier ein Paradigmenwechsel stattfinden. Dazu müssen sich Disziplinen wie Bauingenieurwesen, Architektur, Gebäudetechnik, Landschaftsplanung, Umwelttechnik und Stadtplanung viel stärker und viel früher vernetzen.
Konkretes Handeln
Wir stehen bereits vor akuten Herausforderungen, diese zeigen sich beispielsweise in der Überhitzung unserer Städte und der Zunahme von Extremwetterereignissen bei gleichzeitig geringen Regewasserrückhalt und Versickerungsmöglichkeiten insbesondere in den Städten. Zusätzlich nimmt der Temperaturunterschied zwischen Stadt und Land zu, Hitzestauungen in der Stadt und eine hohe Luftschadstoffbelastung sind die Regel.
Völlig zu Recht fordert die «Friday for Future»-Bewegung deshalb konkretes Handeln ein. Doch Politik alleine kann die anstehenden Herausforderungen nicht meistern. Dies erfordert ein Umdenken in allen Bereichen des Lebens und Arbeitens. Der Bausektor steht hier besonders in der Verantwortung.
Grün statt Beton
Ein vielversprechender Ansatz zur Verbesserung des Stadtklimas stellt die Begrünung der Stadt dar. Dies umfasst mehr als nur Fassadengrün oder grüne Dächer, sondern auch den Rückbau von versiegelten Flächen und die Entwicklung von grünen Achsen und Flächen im gesamten Stadtvolumen. Ein optimierter Energie- und Wasserhaushalt, weniger Lärm, Biodiversität und saubere Luft sollten dabei unsere Ziele für eine lebenswerte Stadt sein. Dabei gilt, dass mit diesem ganzheitlichen Ansatz auch eine gestalterisch ansprechend bebaute Umwelt einhergeht.
Die erforderlichen Kooperationen der verschiedenen beteiligten Disziplinen und der Einbezug der Nutzenden wird zudem durch die Möglichkeiten digitaler Werkzeuge befördert. Wir haben die nötigen Werkzeuge und Kompetenzen für die Gestaltung nachhaltiger Städte – wir müssen es nur tun.
Leuchtturmprojekt Kö-Bogen II in DüsseldorfProf. Dr.- Ing. Annette Bögle ist Teil des wissenschaftlichen Beirates im Innovation Center von BKW Engineering. Sie promovierte im Bereich Bauingenieurwesen in Stuttgart und ist seit 2011 Professorin für Entwurf und Analyse von Tragwerken an der HafenCity Universität Hamburg.
Deklaration: Dieser Inhalt wurde von BKW im Rahmen der Partnerschaft mit Sustainable Switzerland selbst erstellt.
Dieser Artikel behandelt folgende SDGs
Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, vereinbart von den UN-Mitgliedsstaaten in der Agenda 2030. Sie decken Themen wie Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Bildung, Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser, erneuerbare Energie, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, Klimaschutz und den Schutz der Ozeane und der Biodiversität ab.
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