Erneuerbare Energien fördern
Auch Slalom-Spezialist Daniel Yule (30) unterstützt den Verein als Botschafter. «Eine grosse Herausforderung für den Schneesport in der Zukunft wird der Zugang zu Schnee für eine grosse Anzahl von Menschen sein», sagt er. «Der Verlust von Stationen in niedrigen und mittleren Bergregionen würde die Popularität des Schneesports stark verringern.» In seinen Augen liesse sich am meisten erreichen, wenn weniger gereist und der Einsatz von erneuerbaren Energien gefördert würde.
Skicrosser Ryan Regez würde es ebenfalls begrüssen, wenn zwischen zwei Rennen nur minimal gereist werden müsste. Er ist überzeugt: «Eine bessere Kalenderplanung könnte schon viel bewirken.»
Regez und Yule achten auch privat auf Nachhaltigkeit. «Ich ernähre mich plant based, also pflanzenbasiert, weil mir eine gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit wichtig sind», sagt Ryan Regez. Auf der Strasse ist er zudem mit einem Elektroauto unterwegs – genau wie Daniel Yule. Letzterer versucht zudem, umweltbewusster zu leben, indem er sich saisonal ernährt und weniger Fleisch isst. «Und indem ich weniger reise», so Yule. «Auf der sportlichen Seite versuche ich, meine Plattform als Sportler zu nutzen, um die Menschen für den Klimawandel zu sensibilisieren.»
Auf die Frage, was ihm Snowstainability bedeutet, sagt Yule: «Eine gute Zukunft für den Schneesport.» Regez meint: «Den Tatsachen ins Auge zu schauen und etwas für unsere Welt zu tun.»
Noch mehr Athlet:innen setzen sich ein
Auch in den nordischen Disziplinen gibt es Cracks, die sich für einen nachhaltigeren Schneesport und den Verein Snowstainability engagieren. Zum Beispiel die Biathletin Lea Meier. «Snowstainability heisst für mich eine Zukunft im Schneesport. Und eine Zukunft für den Schneesport», sagt die 22-jährige Bündnerin. Der Wintersport sei für sie und ihr Umfeld sehr wichtig, und sie wolle auch noch in Zukunft über den Schnee gleiten können. «Es geht aber nicht nur um die Athletinnen und Athleten, sondern um alle Schneesportbegeisterten in unserer Gesellschaft», betont sie.
Darauf angesprochen, wie ihr persönlicher Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Schneesport aussieht, meint sie: «Unter anderem habe ich meinen Wohnort zur Trainingsanlage verlegt. Das heisst, ich wohne und trainiere mittlerweile in Lantsch/Lenz GR. So kann ich meinen Alltag ökonomischer gestalten, da lange Anfahrten von zu Hause zum Training wegfallen.»
Nägel mit Köpfen macht auch Skispringer Killian Peier, unter anderem beim Reisen. «Ich versuche, immer als Team und mit möglichst wenig Fahrzeugen unterwegs zu sein, und nutze dazu auch gerne mein Elektroauto», sagt er. So lasse sich der Energieverbrauch des ganzen Teams reduzieren.
Auf die Frage, warum er sich als Botschafter von Snowstainability engagiert, meint der 28-jährige Waadtländer: «Ich möchte zeigen, dass sich Sport und Nachhaltigkeit mit ein bisschen Willen gut kombinieren lassen.» Sein Ziel sei es, den Leuten Mut zu machen. «Und ihnen aufzuzeigen, dass wir, wenn wir zu unserer Umwelt etwas mehr Sorge tragen, auch in der Zukunft noch Schneesport betreiben werden können.
Foto: BKW
Wir alle können etwas beitragen
Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zählt jede Bemühung. Und jede und jeder Einzelne von uns kann einen Beitrag leisten – auch beim Schneesport. Am meisten bewirken können wir, wenn wir möglichst mit der Bahn reisen und längere Aufenthalte planen. Also besser eine Woche Skiferien am Stück buchen als über die Saison verteilt immer wieder zwei, drei Tage Ski fahren gehen.
Wer nur auf offiziellen Pisten, Loipen und Wanderwegen unterwegs ist, hilft zudem mit, die Wildtiere zu schonen. Stört man diese in ihren Verstecken, treten sie die Flucht an und verbrennen dabei im tiefen Schnee Kalorien, die sie aufgrund des Futtermangels im Winter nicht zurückgewinnen können. Das kann sie ihr Leben kosten. Bei der Wahl des Hotels lohnt es sich ausserdem, darauf zu achten, ob dieses auf erneuerbare Energie setzt und auch sonst ressourcenschonend unterwegs ist.
Nachhaltig ist es auch, Schneesport-Ausrüstungen mehrere Jahre, anstatt nur eine Saison zu nutzen. Will man sich doch mal neue Ski oder Schlittschuhe zulegen, kann man die alten Exemplare an Freunde oder Verwandte weitergeben – oder ins Brockenhaus bringen. Die Chancen stehen gut, dass
man dort gleich noch eine Wintermütze, Handschuhe oder Stöcke findet, sollte man etwas Entsprechendes benötigen.
Mit vereinten Kräften können wir also dafür sorgen, dass die alpinen Lebensräume für uns alle lebenswert bleiben – und auch die kommenden Generationen den Schneesport noch erleben können.
Mehr Informationen zu Snowstainability finden Sie hier.