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Teilnehmende des European Youth Forum in Trogen

Teilnehmende des European Youth Forum in Trogen diskutieren gemeinsam über Lösungen für gesellschaftliche Lösungen. Bilder: Stiftung Kinderdorf Pestalozzi

Gesellschaft Partner Inhalt: Stiftung Kinderdorf Pestalozzi

Wie wollen junge Menschen die Zukunft Europas gestalten?

Beim 6. European Youth Forum Trogen diskutierten 130 junge Menschen aus neun Ländern über die drängenden Fragen Europas – von Klimakrise bis Demokratie. Gemeinsam entwickelten sie neue Ideen und Lösungen für eine gemeinsame Zukunft.

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  • Jugendliche aus ganz Europa trafen sich im Rahmen des European Youth Forum im Kinderdorf Pestalozzi, um die Zukunft Europas zu diskutieren.
  • Die Teilnehmenden identifizierten die für sie wichtigsten gesellschaftlichen Probleme und entwickelten gemeinsam Lösungsansätze.
  • Der interkulturelle Austausch durch Workshops, Diskussionen und Ausflüge stand im Zentrum des Forums.

«Gdzie jest serwowany lunch?», «Our workshop starts in five minutes», «Kad tas turpināsies?». Während einer Woche erklangen im Kinderdorf Pestalozzi verschiedenste Sprachen – noch mehr als bereits üblich. Jugendliche aus ganz Europa kamen im Kinderdorf Pestalozzi zusammen, um sich in Workshops mit der Zukunft Europas auseinanderzusetzen. Ganz im Sinne des Mottos des European Youth Forum Trogen: The Future of Europe.

Zur sechsten Ausgabe des EYFT trafen sich Delegationen aus neun Ländern: Ungarn, Lettland, Kroatien, dem Kosovo, Polen, der Türkei, Deutschland, der Ukraine und der Schweiz, darunter Teilnehmende der Kantonsschule Trogen. Die Jugendlichen im Alter von 16 bis 20 Jahren verbrachten gemeinsam eine Woche, lebten in den Häusern des Kinderdorfes und nahmen an Workshops zu aktuellen Themen wie Klimakrise, Frieden, Konfliktlösung oder Demokratiebildung teil.

Mitbestimmung im Mittelpunkt

Mykita aus Kiew war einer der Teilnehmer des EYFT. Nik, wie seine Freunde ihn nennen, identifizierte im Rahmen des Workshops «Beautiful trouble – the art of resistence», gemeinsam mit anderen Jugendlichen gesellschaftliche Probleme wie Armut, Umweltverschmutzung und Ungerechtigkeit und entwickelte mögliche Lösungsansätze. «Wir konnten selbst entscheiden, welche unserer Meinung nach die grössten aktuellen Probleme sind», so Nik.

Im Workshop «Truth and Media» thematisierten die jungen Erwachsenen Chancen und Gefahren der Mediennutzung. Um einen verantwortungsvollen Medienumgang zu demonstrieren, produzierten eigene Nachrichtenbeiträge, die über den internen Radiosender «powerup_radio» verbreitet wurden. In «Designing our Future» modellierten die kreativsten Köpfe neue Konzepte und Verbesserungsvorschläge, beispielsweise für das Kinderdorf. Während die «Agents of Change» gesellschaftliche Veränderungen anstrebten, fokussierten sich die Teilnehmenden im «It starts with us»-Workshop auf ein konfliktfreies Zusammenleben.

Von Tänzen und Flugzeugen

Neben den Workshops entwickelten die Jugendlichen an zwei Nachmittagen auch ihr eigenes Programm. Ob beim Breakdance, bei traditionellen Tänzen oder bei Diskussionsrunden im Open Space: Die Teilnehmenden hatten stets die Möglichkeit, sich mit anderen Delegationen auszutauschen und individuelle Erfahrungen zu sammeln. Weiterer interkultureller Austausch fand bei gemeinsamen Abendessen, im offenen Jugendtreff oder während eines Tagesausflugs nach St. Gallen statt.

Begleitet wurden die Delegationen von Jugendarbeiterinnen und Jugenarbeitern aus ganz Europa, die zeitgleich am Youthworker Forum (YWF) in Trogen teilnahmen und die Lehrpersonen am EYFT unterstützten.

«Ich finde es wirklich beeindruckend, wie schnell wir zu einer Familie geworden sind, die gemeinsam das Haus putzt, zusammen isst, miteinander Zeit verbringt, Spiele spielt, Musik hört und einfach das tut, was sie glücklich macht», sagte Nik mit leuchtenden Augen. «Ich durfte lernen, wie einfach es ist, Brücken zwischen Menschen und verschiedenen Nationalitäten zu bauen», ergänzt er, «und konnte mehr darüber erfahren, wie der Alltag in anderen Ländern aussieht». Und dass es für ihn schön sei, in Trogen wieder einmal ein vorbeifliegendes Flugzeug sehen, weil es ihn an unbeschwerte Zeiten erinnere.

Ein bewegender Abschluss

Am Ende der Woche präsentierten die Jugendlichen ihre Ergebnisse vor Publikum. Vor versammelter Mannschaft wurde schnell deutlich, welche Wirkung das EYFT erzielte: Die einzelnen Auftritte und Vorstellungen wurden bejubelt, es wurde applaudiert und fleissig mit dem Smartphone dokumentiert. Die Ergebnisse der einzelnen Workshops waren ebenso vielfältig wie die Workshops selbst. Etwas hatten sie alle gemeinsam: Die Begeisterung und der Einsatz der Jugendlichen, die in ihren Präsentationen ihre kreativen und konstruktiven Ideen mit grosser Leidenschaft und Engagement teilten.

Die abschliessende Ausstellung der Projektarbeiten im Schulhaus markierte das Ende des 6. European Youth Forum – mit vielen Begegnungen, ausgetauschten Kontakten und herzlichen Verabschiedungen. Auch Nik lächelte: «Was in dieser Woche passiert ist, ist schwierig, in Worte zu fassen. Es gibt bestimmt noch viel zu tun, aber ich werde diese Woche definitiv nicht so schnell vergessen.»

Deklaration: Dieser Inhalt wurde von der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi im Rahmen der Partnerschaft mit Sustainable Switzerland selbst erstellt.

Dieser Artikel behandelt folgende SDGs

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, vereinbart von den UN-Mitgliedsstaaten in der Agenda 2030. Sie decken Themen wie Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Bildung, Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser, erneuerbare Energie, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, Klimaschutz und den Schutz der Ozeane und der Biodiversität ab.

1 - Keine Armut
2 - Kein Hunger
16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
17 - Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

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