«Dieses neue Smartphone gönn’ ich mir», sagt sich Ramona S. (34). Sie ist beruflich viel unterwegs und auf ein leistungsfähiges Mobiltelefon angewiesen. Der Akku ihres bisherigen Geräts hat spürbar nachgelassen. Vor allem aber verfügt das neue Modell über zusätzliche Funktionen, die Ramona begeistern. Und das alte Handy? Es könnte einfach als «Back-up» dienen, geht es ihr durch den Kopf.
Alle zwei Jahre neues Handy
Ramona S. ist kein Einzelfall. Jedes halbe Jahr kommen brandneue Smartphone- Modelle auf den Markt. Im Durchschnitt erwerben Herr und Frau Schweizer laut Swisscom alle zwei Jahre ein neues Handy. Das «alte» landet meist in einer Schublade – und gerät rasch in Vergessenheit. Anno 2022 fanden nur etwa ein Viertel der verkauften Mobiltelefone zurück zum Fachhandel. Der Rest liess den Elektroschrottberg weiterwachsen.
Was ist das Problem, wenn Handys einfach ausrangiert werden, auch wenn sie noch funktionstüchtig sind? Erstens gilt eine Faustregel: «Je länger man ein Gerät nutzt, desto umweltfreundlicher», sagt Saskia Günther, Leiterin Nachhaltigkeit bei Swisscom. 75 Prozent der CO2-Emissionen von Smartphones entstehen nämlich bei der Herstellung.
Zweitens entziehen abgelegte Smartphones der Kreislaufwirtschaft knappe Ressourcen. Schätzungen zufolge schlummern acht Millionen Handys ungenutzt in Schweizer Schubladen und Schränken. In ihnen stecken mehr als 20 Rohstoffe im Wert von über 60 Millionen Franken. Darunter sind Industriemetalle wie Kupfer, Aluminium, Nickel, seltene Erden, aber auch Silber und sogar Gold. Der Goldanteil beträgt rund 240 Kilogramm – das ist mehr, als aus einer Tonne Gestein in einer südafrikanischen Mine gefördert wird. «Statt gleich zu einem neuen Smartphone zu wechseln, ist es ökologischer, seinem alten eine Verjüngungskur zu verpassen », meint Günther und ergänzt: «Damit spart man erst noch Geld.» Defekte Smartphones können in allen Swisscom- Shops zur Reparatur abgegeben werden. Swisscom leitet die Geräte an einen Service-Partner zur Reparatur weiter. Eine andere Option bilden Secondhand- Modelle. Sie sind preiswert zu haben und weisen zudem ein Jahr Swisscom- Garantie aus.
Spenden für Mobile Aid
Wer aus guten Gründen dennoch den aktuellsten smarten Begleiter will, sollte aus seinem vertrauten Apparat zumindest das Beste machen. Im Rahmen eines «Buyback»-Programms kauft beispielsweise Swisscom alle Mobiltelefone, die noch funktionieren und einen Restwert haben, zu attraktiven Preisen ab und richtet sie für den Wiederverkauf her. Wie aber wäre es, mit seinem alten Telefon etwas Positives für andere zu bewirken? Genau dafür steht das Swisscom- Programm «Mobile Aid». Das Prinzip: Je nach Zustand wird das Handy wieder instandgesetzt und weiterverkauft oder recycelt. Im letzteren Fall finden wertvolle Rohstoffe in den Kreislauf zurück. «Urban Mining» nennt sich das. Nebenbei werden giftige Materialien mit aller Sorgfalt unschädlich gemacht.