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Versicherer sind der Nachhaltigkeit verpflichtet

Versicherer sind der Nachhaltigkeit verpflichtet. Schwimmender Solarpark auf dem Lac des Toules, Pilotprojekt von Romande Energie. Foto: PD

Wirtschaft Partner Inhalt: economiesuisse

Versicherer sind der Nachhaltigkeit verpflichtet

Mehr als ESG: Die Schweizer Versicherungsbranche geht das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich an und zählt dabei auf verschiedene Hebel zur Verankerung der ökologischen, finanziellen und sozialen Nachhaltigkeit.

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Für die kommenden Generationen mindestens die gleichen Voraussetzungen schaffen, wie wir sie heute vorfinden.

Diesem Bekenntnis folgend, macht sich die Versicherungsbranche für das Thema Nachhaltigkeit stark. Denn Nachhaltigkeit und Risikoprävention gehören seit jeher zum Versicherungsgeschäft. Die Versicherer haben ein natürliches Interesse an ökologischer Nachhaltigkeit, da Klimarisiken und Wetterextreme in der Nichtlebensversicherung direkte Auswirkungen auf ihr Kerngeschäft haben. Doch der Begriff «ESG» (Environmental, Social, Governance) deckt nicht alle notwendigen Dimensionen ab. Denn ökologische Nachhaltigkeit kann nur erreicht werden, wenn finanzielle und soziale Nachhaltigkeit gegeben sind.

Die Kapitalanlagen als gewichtiger Hebel

Ein gewichtiger Hebel, mit dem die Versicherungswirtschaft Nachhaltigkeit vorantreibt, sind die Kapitalanlagen. Total trägt die Versicherungsbranche 4,2 Prozent zum Bruttoinlandprodukt bei und ist mit einem kumulierten Anlagekapital von 545 Milliarden Franken ein gewichtiger Investor. Der Fakt, dass bei 80 Prozent der selbstverwalteten Kapitalanlagen ESG-Kriterien im Investitionsprozess berücksichtigt werden, trägt dem Branchenbekenntnis zu Nachhaltigkeit Rechnung.

Ein überwiegender Teil der Versicherungsunternehmen verfügt dabei über interne Leitlinien mit Bestimmungen über die Investition in nachhaltige Kapitalanlagen, den Ausschluss von Kapitalanlagen sowie die Ausübung des Stimmrechts an der Generalversammlung. Am häufigsten werden Ausschlussregelwerke eingesetzt. Konkret bedeutet dies beispielsweise, dass Privatversicherer Investitionen in Unternehmen ausschliessen, die Einnahmen aus dem Abbau von thermischer Kohle erzielen oder einen definierten Kohleanteil zur Stromerzeugung einsetzen.

Foto: PD

Abgesehen von den Kapitalanlagen verfügt die Versicherungsbranche über weitere Möglichkeiten, die Nachhaltigkeitsentwicklung mitzuprägen. Mit ihrem Kerngeschäft, der Risikoübernahme, trägt die Versicherungswirtschaft zu einer widerstandsfähigeren Volkswirtschaft bei. Dank dem durch die Versicherer gewährten finanziellen Schutz müssen Unternehmen weniger Risikokapital vorhalten und haben dadurch mehr Mittel für die Geschäftsentwicklung wie auch zur Finanzierung von Innovationen. In der operativen Umsetzung des Risikomanagements (Underwriting) stellt sich für die Privatassekuranz die Frage, wie mit der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien umzugehen ist. Welche Risiken werden übernommen? Welche werden systematisch ausgeschlossen, weil diese nicht versicherbar sind oder aus ethischen Gründen respektive Reputationsgründen die Bereitschaft zu deren Übernahme fehlt? Die Privatversicherer halten individuell Antworten auf solche Fragestellungen im Rahmen ihres Risikomanagements fest.

Klar ist: «Durch den zusätzlichen Fokus auf Nachhaltigkeit legt das Underwriting nochmals an Komplexität zu», sagt Urs Arbter, Direktor des Schweizerischen Versicherungsverbandes SVV.

Auch in der Altersvorsorge orientiert sich der Brachenverband der Privatversicherer am Grundsatz, dass eine Generation nicht über ihre Verhältnisse leben darf, da dies zwangsläufig zu Einbussen bei den nachkommenden Generationen führt. Der SVV setzt sich deshalb für eine nachhaltige und generationengerechte Altersvorsorge ein, die auf dem bewährten Dreisäulensystem aufbaut.

Bekenntnis zu Transparenz

«So viel Regulierung wie nötig, so wenig wie möglich.» Dieser Grundsatz gilt aus Sicht des SVV auch bei der Nachhaltigkeit. Umwelt- und Klimarisiken sind dabei per se keine neuen Risiken, sondern vielmehr zusätzliche Risikotreiber, die sich auf bestehende Risikokategorien auswirken. Transparenzbestimmungen gewinnen dabei auch im Nachhaltigkeitsbereich an Bedeutung, da internationale Regelwerke wie die Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) vermehrt 1:1 in nationale Gesetze überführt werden. Der Branchenverband der Schweizer Privatversicherer bekennt sich – auch mit seinem dritten Nachhaltigkeitsreport – zur Transparenz. Transparenz braucht es wiederum, um Glaubwürdigkeit gegen innen und aussen aufzubauen und Verantwortung für eine breitere Diskussion des Nachhaltigkeitsbegriffs und die daraus resultierenden Massnahmen an den Tag zu legen.

Über die Autorin Deborah Keller ist Fachverantwortliche Strategiekommunikation, Schweizerischer Versicherungsverband SVV

Der Schweizerische Versicherungsverband SVV

Der Schweizerische Versicherungsverband SVV vertritt die Interessen der privaten Versicherungsbranche auf nationaler und internationaler Ebene. Dem Verband gehören rund 70 Erst- und Rückversicherer an, die in der Schweiz 49’900 Mitarbeitende beschäftigen. Seit 2020 berichtet der SVV jährlich zur Nachhaltigkeitsleistung der Branche. Der «Nachhaltigkeitsreport 2021» beruht auf konsolidierten, auf Unternehmensebene erhobenen Daten und umfasst einen Grossteil der in der Schweiz tätigen Versicherungsgesellschaften.

Deklaration: Dieser Inhalt wurde von economiesuisse im Rahmen der Partnerschaft mit Sustainable Switzerland selbst erstellt.

Dieser Artikel behandelt folgende SDGs

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, vereinbart von den UN-Mitgliedsstaaten in der Agenda 2030. Sie decken Themen wie Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Bildung, Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser, erneuerbare Energie, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, Klimaschutz und den Schutz der Ozeane und der Biodiversität ab.

8 - Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

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