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Gut für die Umwelt: Immer mehr Serviceleute von Schindler sind im Elektrofahrzeug unterwegs. Foto: Schindler

Wirtschaft Partner Inhalt: economiesuisse

Im Fahrstuhl zur Nachhaltigkeit

Über Nachhaltigkeit zu sprechen, ist einfach. Nachhaltig zu wirtschaften, bedeutet, eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen. Schindler Aufzüge zeigt, wie es funktionieren kann. Das Unternehmen hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt.

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2024 feiert Schindler Aufzüge sein 150-jähriges Bestehen. In den ersten Jahren war das Unternehmen, das damals noch in Luzern beheimatet war, auf die Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen spezialisiert. 1890 wurde der erste grosse hydraulische Aufzug ausgeliefert, wenig später folgten die ersten elektrischen Aufzüge mit Riemenantrieb. Rückblickend war dies der Startschuss in eine ausserordentlich erfolgreiche Zukunft. Heute gehört das Unternehmen zu den weltweit führenden Herstellern von Aufzugsanlagen, Fahrtreppen und Fahrsteigen.

Netto-Null bis 2040

In der heutigen Zeit ist eine Überzeugung weit verbreitet: Je grösser und erfolgreicher ein Unternehmen ist, desto mehr Verantwortung sollte es in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit übernehmen. Schindler stellt sich dieser Verantwortung in umfassender Weise, indem sich das Unternehmen 2022 ein wissenschaftsbasiertes Ziel von Netto-Null-Emissionen bis 2040 gesetzt hat. Bereits bis 2030 will Schindler eine absolute Reduktion der Treibhausgasemissionen aus dem eigenen Betrieb – in den Scopes 1 und 2 – um 50 Prozent erreichen. Die Emissionen der Wertschöpfungskette – Scope 3 – sollen bis dahin um 42 Prozent verringert werden. «Massnahmen zum Klimaschutz braucht es jetzt», sagte Verwaltungsratspräsident und CEO Silvio Napoli 2022 gegenüber der Öffentlichkeit. «Wir haben uns die wohl ehrgeizigsten Ziele in unserer Branche gesetzt und wollen so den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Zukunft beschleunigen.»

Elektrisch unterwegs

Um die ambitionierten Ziele zu erreichen, dreht Schindler an vielen grösseren und kleineren Stellschrauben. Seit einigen Jahren schreitet die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte voran; mittlerweile ist ein stetig wachsender Teil der Servicefachleute mit Elektrofahrzeugen unterwegs. «Wir haben das Ziel, bis 2030 fast die gesamte Fahrzeugflotte zu elektrifizieren», sagt Schweiz-Chef Patrick Hess.

Ebenfalls schon länger im Fokus steht deshalb der Strombezug des Unternehmens. Bereits seit 2017 nutzen die Mitarbeitenden auf dem Campus Ebikon ausschliesslich Strom, der mit dem Herkunftsnachweis «Schweizer Wasserkraft» zertifiziert ist. Zusätzlich wurde der Campus Ebikon auf den neusten energetischen Stand gebracht, von der Nutzung von Fern- und Abwärme für das Heizsystem über Photovoltaikanlagen auf den Dächern bis zu optimiertem Gebäudemanagement. Auf dem Schindler-Areal decken aktuell insgesamt neun Solaranlagen über 40 Prozent des Strombedarfs des Betriebs. Seit 2021 beziehen zudem alle Schindler-Geschäftsstellen in der Schweiz Strom aus erneuerbaren Quellen, je nach lokalen Bedingungen aus Wasserkraft, Windkraft, PV-Anlagen oder Biomasse.

Patrick Hess

«Wir haben das Ziel, bis 2030 fast die gesamte Fahrzeugflotte zu elektrifizieren.»

Patrick Hess

CEO von Schindler Schweiz

Viele Stellräder lassen sich auch an den Produkten von Schindler drehen – allen voran den Aufzügen –, um dem Netto-Null-Emissionen-Ziel näherzukommen. Neue Modelle erfüllen die Anforderungen an das Verbrauchslabel A; sie verbrauchen im Jahr ähnlich viel Strom wie ein Haushaltsgerät. Die Fahrzeuge der neusten Generation verfügen zudem über Antriebe mit Bremsenergie-Rückgewinnung: Beim Bremsvorgang freigesetzte Bewegungsenergie wird in elektrische Energie umgewandelt und ins Stromnetz des jeweiligen Gebäudes eingespeist. So lassen sich bis zu 40 Prozent der Energie aus den Fahrten zurückgewinnen und anderweitig nutzen. Dank der lernfähigen PORT-Steuerung wird der Personentransport und damit der Aufzugsbetrieb optimiert. Die smarte Lenkung der Personenflüsse sorgt für kürzere Warte- und Reisezeiten, weniger Leerlauf und einen geringeren Energieverbrauch.

Wartung aus der Ferne

Je länger eine Anlage im Einsatz ist, desto besser – denn die umweltfreundlichsten Produkte sind jene, die gar nicht erst hergestellt werden müssen. Schindler veranschlagt für seine Produkte einen Lebenszyklus von im Schnitt weit über 30 Jahren. Eine entscheidende Rolle kommt dabei der regelmässigen und präzisen Überwachung und Wartung zu, auch aus Gründen der Betriebssicherheit. Um eine maximale Effizienz und damit möglichst minimale Ausfallzeiten von Anlagen zu gewährleisten, laufen die Betriebsinformationen von einem Grossteil der Anlagen im Portfolio mit Datenverbindung in der Schweiz im Technical Operations Center zusammen. Hier werden die Daten analysiert und bei einem anstehenden Service zusammen mit relevanten Informationen den Technikerinnen und Technikern zur Verfügung gestellt. Diese können so schon im Vorfeld den Zustand der jeweiligen Anlage begutachten und benötigte Ersatzteile zusammenstellen. Das spart Zeit, verringert die Anzahl Fahrten – und damit auch den CO₂-Ausstoss. «Bei der Mobilität geht es in erster Linie darum, unnötige Fahrten zu vermeiden», sagt Patrick Hess. «Damit sparen wir am meisten Energie ein.» Der Länderchef von Schindler Schweiz ist überzeugt, dass sich diese Entwicklung dank Big Data und künstlicher Intelligenz noch beschleunigen wird. Ressourcen zu schonen und möglichst optimal einzusetzen, gehört zu den wichtigsten Grundsätzen nachhaltiger Wirtschaft. Dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft kommt dabei eine immer grössere Bedeutung zu. Ausgedientes und Fehlerhaftes soll nicht einfach entsorgt und ersetzt werden. Vielmehr sollen Komponenten möglichst oft genutzt, wiederverwertet, recycelt oder repariert werden, um deren Lebenszyklus zu verlängern und damit Abfälle zu verringern. «Durch die Langlebigkeit der Schindler-Anlagen kommt es immer wieder vor, dass gewisse Komponenten einfach nicht mehr hergestellt werden», sagt Björn Beyer, Leiter Reparaturwesen Schweiz. «In Absprache mit den Kundinnen und Kunden bauen wir solche Komponenten aus, wir reparieren und erneuern sie intern oder in Zusammenarbeit mit Herstellern und bringen sie dann wieder in den Kreislauf.»

Runderneuerte Motoren

Bei Schindler kommt diese Aufgabe dem 14-köpfigen Team im Repairs Center in Ebikon zu. «Unsere Kernkompetenz ist das Refurbishment von Antrieben jeglicher Grösse», sagt Urs Nick, Leiter des Repairs Centers. Alte oder ausgemusterte Antriebsmotoren werden geöffnet, gereinigt und analysiert. Beschädigte Teile werden ersetzt, und der gesamte Antrieb wird auf den neusten Stand gebracht. In einer abschliessenden Funktionsprüfung wird sichergestellt, dass der rundum erneuerte Motor wieder fit für den Betrieb im Alltag ist. Neben solchen mechanischen Komponenten, zu denen auch Türmotoren, Geschwindigkeitsbegrenzer und vieles mehr gehören, widmet man sich nun auch immer mehr elektronischen Bauteilen. «Ein klassisches Beispiel sind Frequenzumrichter, die man ohne weiteres wieder herrichten kann», so Björn Beyer. Auch Steuerungen und Bedientableaus kommen zunehmend in den Refurbishment-Fokus. «Das ist nachhaltiger, als das fragliche Bauteil komplett zu entsorgen, nur weil zum Beispiel eine Originalfolie nicht mehr erhältlich ist.» Für Kundinnen und Kunden hat diese Vorgehensweise ebenfalls Vorteile: Sie erhalten einwandfrei funktionierende Bau- teile in der Regel zu einem günstigeren Preis. «Das kommt im Markt sehr gut an», weiss Björn Beyer, «zumal die Alternative oft nur darin besteht, eine ganze Baugruppe zu ersetzen, was deutlich mehr finanziellen Aufwand bedeuten würde.» Aber auch der Umweltaspekt ist den Kundinnen und Kunden von Schindler zunehmend wichtig. Der Trend, zu reparieren statt wegzuwerfen, ist deutlich erkennbar.

Deklaration: Dieser Inhalt wurde vom Sustainable Switzerland Editorial Team im Auftrag von economiesuisse erstellt.

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