Doch zum Schluss waren die beiden Autoren überzeugt von ihrem Resultat. Es sei vor allem dann überraschend, wenn man es aus dem Blickwinkel der Wirtschaftswissenschaften betrachte, sagt Känzig. «Hingegen stimmt das Resultat sehr gut mit den Forschungen in den Klimawissenschaften überein.»
Die bisherigen Berechnungen zu den wirtschaftlichen Schäden der Klimaveränderung stammen insbesondere aus einem Modell des US-Ökonomen William Nordhaus, der dafür 2018 den Nobelpreis gewann.
Bisherige Berechnungen ergaben, dass ein durchschnittlicher Temperaturanstieg von 1 Grad dazu führt, dass sich die globale Wirtschaftsleistung um 1 bis 3 Prozent verringert. Das sieht nach wenig aus: «Wenn man sich mit Klimawissenschaftern unterhält, zeichnen diese ein viel dramatischeres Bild», sagt Känzig.
Doch woher stammt diese Diskrepanz? Känzig und Bilal fiel auf, dass die bisherigen ökonomischen Modellrechnungen länderspezifische Wetterdaten nutzen, um daraus dann auf die wirtschaftlichen Auswirkungen zu schliessen.
Extreme Wetterereignisse unterschätzt
Doch das vernachlässigt gemäss Känzig, dass der Klimawandel ein globales Phänomen ist. Länderspezifische Daten würden zum Beispiel die Temperatur der Ozeane nicht einschliessen – dabei beeinflussten diese sehr stark, wie sich etwa Stürme entwickeln, die dann auch über das Festland ziehen.
Insgesamt lautet die Erkenntnis aus dem Papier: Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, starker Niederschlag oder hohe Windgeschwindigkeiten werden stärker zunehmen, als das in den bisher verwendeten ökonomischen Modellen angenommen wurde. Und je mehr Hitzewellen es zum Beispiel gibt, desto stärker verringert sich die Produktivität – nicht nur von Menschen, die im Freien beschäftigt sind, sondern auch von Mitarbeitern im Büro. Ausserdem werden Ereignisse wie zum Beispiel Stromausfälle wahrscheinlicher.
Ein weiterer neuer Ansatz des Papiers ist, dass dieses nicht nur Schäden durch die verringerte Produktivität analysiert, sondern auch Kapitalverluste. «Niederschläge, Überschwemmungen oder Stürme werden hohe Schäden an der Infrastruktur verursachen», sagt Känzig. Strassen, Stromleitungen und andere Infrastruktur wird zerstört.
Lohnende Investitionen in den Klimaschutz
Das Papier zeigt aber auch: Weil die potenziellen Schäden so hoch sind, lohnen sich Investitionen in den Klimaschutz viel eher als bisher gedacht. Klimaschützer argumentieren darum, dass das Papier ein Umdenken in der internationalen Klimapolitik bringen könnte, etwa bei den Investitionen in klimafreundliche Technologien.Doch woher stammt diese Diskrepanz? Känzig und Bilal fiel auf, dass die bisherigen ökonomischen Modellrechnungen länderspezifische Wetterdaten nutzen, um daraus dann auf die wirtschaftlichen Auswirkungen zu schliessen.
Extreme Wetterereignisse unterschätzt
Doch das vernachlässigt gemäss Känzig, dass der Klimawandel ein globales Phänomen ist. Länderspezifische Daten würden zum Beispiel die Temperatur der Ozeane nicht einschliessen – dabei beeinflussten diese sehr stark, wie sich etwa Stürme entwickeln, die dann auch über das Festland ziehen.
Insgesamt lautet die Erkenntnis aus dem Papier: Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, starker Niederschlag oder hohe Windgeschwindigkeiten werden stärker zunehmen, als das in den bisher verwendeten ökonomischen Modellen angenommen wurde. Und je mehr Hitzewellen es zum Beispiel gibt, desto stärker verringert sich die Produktivität – nicht nur von Menschen, die im Freien beschäftigt sind, sondern auch von Mitarbeitern im Büro. Ausserdem werden Ereignisse wie zum Beispiel Stromausfälle wahrscheinlicher.
Ein weiterer neuer Ansatz des Papiers ist, dass dieses nicht nur Schäden durch die verringerte Produktivität analysiert, sondern auch Kapitalverluste. «Niederschläge, Überschwemmungen oder Stürme werden hohe Schäden an der Infrastruktur verursachen», sagt Känzig. Strassen, Stromleitungen und andere Infrastruktur wird zerstört.
Lohnende Investitionen in den Klimaschutz
Das Papier zeigt aber auch: Weil die potenziellen Schäden so hoch sind, lohnen sich Investitionen in den Klimaschutz viel eher als bisher gedacht. Klimaschützer argumentieren darum, dass das Papier ein Umdenken in der internationalen Klimapolitik bringen könnte, etwa bei den Investitionen in klimafreundliche Technologien.
Darauf hofft auch Känzig. «Das Klima ist ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt», sagt er. Zu Anfang seiner Karriere absolvierte er Praktika bei der Schweizerischen Nationalbank und der Bank of England. Er wollte eigentlich zum Thema Geldpolitik forschen. «Doch dann merkte ich: Angesichts der enormen Relevanz des Klimawandels gibt es zu wenige wirtschaftswissenschaftliche Arbeiten dazu», sagt Känzig.
Seit der Veröffentlichung des Papiers gab es viel Zustimmung, aber auch Kritik. Manche finden, die Modellrechnungen bezögen nicht ein, dass sich die Welt an den Klimawandel anpasse. Laut Känzig ist das ein nachvollziehbarer Einwand. «Nur kann heute niemand sagen, wie viel die Welt tatsächlich in Anpassungsmassnahmen investieren wird.»
Andere kritisieren die Ergebnisse als zu optimistisch, weil die Analyse keine sogenannten Tipping Points einschliesse – also Ereignisse, bei denen ein Ökosystem aufgrund der Erwärmung zusammenbricht, was katastrophale Folgen hätte. Känzig beantwortet auf X geduldig viele der geäusserten Kritikpunkte, denn er bleibt überzeugt davon: Die wirtschaftlichen Schäden der Klimaveränderungen sind bisher stark unterschätzt worden.