Zudem kann die Schweiz zu moderaten Kosten Netto-Null-Emissionen erreichen. Forscher des Paul Scherrer Instituts schätzen, dass das Erreichen von Netto-Null-Emissionen bis 2050 für jede Schweizerin und jeden Schweizer eine Investition von 300 bis 1400 Franken pro Jahr erfordert, etwa so viel wie ein Abendessen mit Freunden oder das neueste Smartphone. Auch wenn diese Zahlen nicht für alle Menschen hierzulande gleich hoch sind, so ist es doch ein relativ geringer Preis für eine sichere und saubere Energieversorgung.
Und natürlich kann die Schweiz dazu beitragen, den Klimawandel einzudämmen. Das grösste Risiko für die Alpen ist der Klimawandel. Messungen von MeteoSchweiz zeigen, dass die Temperaturen in der Schweiz bereits um 2,5 Grad Celsius gestiegen sind und tiefe Spuren in der Naturland hinterlassen haben.
Innovationen vorantreiben
Der Weg in die Zukunft ist klar, und er beginnt mit einem mutigen Engagement für Innovation und Investitionen in Technologien, die dem Ziel Netto-Null-Emissionen dienen. Der seit langem bestehende Ruf der Schweiz, ein Land der Innovation und hoher Qualität zu sein, muss sich auch auf diesen wichtigen Sektor erstrecken.
In erster Linie sollte die Schweiz den Einsatz von erneuerbaren Energien, Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen verdoppeln – drei Technologien, die etwa 80 Prozent der Emissionen reduzieren können.
Gleichzeitig muss die Schweiz die Forschung und Entwicklung in den Bereichen Wasserstoffproduktion, Kohlenstoffabscheidung und Energiespeicherung beschleunigen. Diese Technologien sind für die Reduzierung der verbleibenden 20 Prozent der Emissionen von entscheidender Bedeutung. Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Industrie und Politik kann richtungsweise sein, indem sie diese Technologien im grossen Massstab demonstriert, wie die kürzlich von der EPFL und der ETH Zürich ins Leben gerufene «Coalition for Green Energy and Storage» zeigt.
Darüber hinaus müssen Anreize für Unternehmen geschaffen werden, nachhaltige Praktiken anzuwenden und in saubere Technologien zu investieren, um Innovationen und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu fördern. Die transformative Wirkung einer solchen Politik ist in anderen Ländern zu beobachten, und es ist an der Zeit, deren Erfahrungen zu adaptieren und auf die Schweiz anzuwenden.
Der Übergang ist jedoch mit grossen Herausforderungen verbunden. Die Kosten könnten Unternehmen und Einzelpersonen ungleich belasten, und auch die Bedenken hinsichtlich der Verlagerung von Arbeitsplätzen in bestimmten Sektoren müssen berücksichtigt werden. Auch das Ausbalancieren der wirtschaftlichen Aspekte über alle Regionen hinweg ist entscheidend. Alle politischen Massnahmen, die zur Erreichung des Netto-Null-Ziels ergriffen, müssen zu einem gerecht gestalteten Transformationsprozess beitragen.
Die Uhr tickt
Die Schweiz steht an einem Scheideweg. Wenn sie jetzt handelt, kann sie in einer von Nachhaltigkeit und Innovation geprägten Ära zur Weltspitze gehören. Der Übergang zu Netto-Null-Emissionen ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine bedeutende wirtschaftliche Chance.
Es ist an der Zeit, mutig und entschlossen zu handeln. Die Schweiz muss sich den Innovationsgeist zu eigen machen, der sie seit Generationen auszeichnet, und in eine sauberere, nachhaltigere Zukunft investieren, die ihren künftigen Wohlstand sichert.
Die Uhr tickt. Es ist an der Zeit, auf den Zug in Richtung einer emissionsfreien Wirtschaft aufzuspringen.