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Zum Glück hat die Schweiz Einfluss auf zwei bis drei Prozent der globalen Emissionen

Gastbeitrag von Alexander Keberle, Geschäftsleitungsmitglied bei economiesuisse und verantwortlich für die Themen Infrastruktur, Energie & Umwelt. Foto: PD

Klima & Energie Wirtschaft Partner Inhalt: economiesuisse

Zum Glück hat die Schweiz Einfluss auf zwei bis drei Prozent der globalen Emissionen

Will die Schweiz ihr Netto-Null-Ziel bis 2050 erreichen, spielen Schweizer Unternehmen eine zentrale Rolle. McKinsey wollte gemeinsam mit dem WWF und economiesuisse von über 180 Unternehmen und Verbänden wissen, wie sich die freiwillige Dekarbonisierung entwickelt, wo es Hindernisse gibt und wie diese abgebaut werden können.

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Zum Glück hat die Schweiz Einfluss auf zwei bis drei Prozent der globalen Emissionen

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Die erst kürzlich publizierte Studie «Klimastandort Schweiz – Schweizer Unternehmen als globale Treiber für Netto-Null» zeigt: Die Schweiz ist nicht nur ein weltweit führender Wirtschafts- und Finanzstandort, sondern auch ein zentraler Klimastandort. Von ihr aus können bis zu zwei bis drei Prozent der globalen Emissionen beeinflusst werden.

Die Schweiz ist ein kleines Land mit einem grossen Hebel

Die Schweizer Wirtschaft ist stark. Sehr stark im globalen Vergleich und sogar äusserst stark in Anbetracht der geringen Grösse unseres Landes. Stärke bringt auch Einfluss mit sich: auf die Wirtschaft ganzer Länder, auf die Arbeitsplätze unzähliger Menschen und natürlich auch auf das Klima. Der grosse Klimahebel ist daher keineswegs überraschend, sondern schlicht Ausdruck der hohen Wirtschaftsleistung unseres Landes.

Die Studie hat gezeigt, dass sich die Schweizer Wirtschaft ihrer Verantwortung nicht nur bewusst ist, sondern in eine Chance ummünzt. Die befragten Unternehmen bewerteten die Wichtigkeit der Dekarbonisierung für ihren Geschäftserfolg mit über vier auf einer Skala von fünf. Wir schätzen, dass Firmen mit etwa 400 Megatonnen CO2 wert an Emissionen sich mit der Science Based Targets initiative (SBTi) bereits zu Netto-Null bekannt haben – etwa achtmal die Inlandsemissionen der Schweiz (Scope 1–3). Auch haben über 4000 Unternehmen, darunter viele KMU, Reduktionsvereinbarungen mit der Energie-Agentur der Wirtschaft getroffen. Kurz: Während wir den Klimahebel errechneten, haben die Firmen bereits gehandelt.

Die Studie sieht auch Herausforderungen. Denn mit jeder eingesparten Tonne CO2 wird der Kampf um die nächste härter. Besonders KMU brauchen Unterstützung auf dem Weg zu Netto-Null. Ebenfalls müssen die Möglichkeiten noch besser vermittelt werden, denn über 80 Prozent der befragten Unternehmen haben bei der Wirtschaftlichkeit noch Fragezeichen. Die Wirtschaft braucht jetzt Unterstützung wie Beratungsdienstleistungen und gute Rahmenbedingungen. Auch innovative Ideen, wie die von economiesuisse angedachte Klimarisikoversicherung, können eine Rolle spielen. Nicht zuletzt ist aber eine ehrliche und offene Debatte erforderlich, eine vermehrte Polarisierung verträgt das Klima nicht.

Der grosse Hebel ist eine Chance im Kampf gegen den Klimawandel

Über alles gesehen ist der Schweizer Einfluss auf zwei bis drei Prozent der weltweiten Emissionen eine gute Neuigkeit: Die Schweiz ist eines der Länder, das Resultate liefert. Die hiesige Industrie hat als einziger Sektor die CO2-Reduktionsziele bis 2020 nicht nur erfüllt, sondern übertroffen und seine Emissionen seit 1990 um 15 Prozent reduziert. Der emissionsintensive Zementsektor beispielsweise sogar um zwei Drittel. Der grosse Einfluss unserer innovativen Unternehmen auf die globalen Emissionen ist deshalb Anlass für Hoffnung, nicht für Sorgenfalten im Kampf gegen den Klimawandel.

Deklaration: Dieser Inhalt wurde von economiesuisse im Rahmen der Partnerschaft mit Sustainable Switzerland selbst erstellt.

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