Signalwirkung für Markt und Umweltpolitik
Nebst breiteren Trends wie Veganismus sind gerade die Einsichten in die Beliebtheit von Einzelprodukten wie Trinkmilch wegweisend: Erkennen Entscheidungsträger deren Wichtigkeit, kann nachhaltiger Ernährung der Weg bereitet werden – und zwar politisch und marktwirtschaftlich.
Wobei gerade der Markt mehr aus den Ernährungsprognosen mache als die öffentliche Hand, sagt Mann. Das Angebot würde einfach angepasst. «Flüssigmilch ist heute längst nicht mehr das wichtigste Segment der Milchproduzenten. Man kann das Beispiel Emmi nehmen: Die machen ihr Geld nicht mehr mit Milch, sondern mit ihrem Kaffeegetränk.»
Der Ernährungspolitik fehle diese Flexibilität und Effizienz heute noch. «Das ist sicher ein Defizit, an dem man arbeiten sollte», sagt Mann. Die Politik stehe in der Pflicht, Ernährungstrends zu berücksichtigen und prosoziales Verhalten wie die Reduzierung des Fleischkonsums zu fördern.
Nicht zuletzt haben Konsumgewohnheiten von Lebensmitteln einen erheblichen Einfluss auf unseren ökologischen Fussabdruck. Tendiert eine Generation dazu, weniger Fleisch zu essen, hat das Einfluss auf die Umwelt: Der Anteil der Viehzucht an den verursachten Treibhausgasemissionen liegt bei rund 14,5 Prozent.