Für einen konsequenten Umweltschutz
Energiewende auf Kosten der Natur ist verantwortungslos!
Der Ausbau erneuerbarer Energien bedroht seltene Naturräume.
Dass der Ausbau von erneuerbarer Energie wichtig sei, betonen auch die Befürworterinnen und Befürworter eines konsequenten Naturschutzes. Schliesslich bedroht der Klimawandel auch die Biodiversität. Der Bau neuer Wind-, Solar- und Wasserkraftwerke wird für die Befürworterseite jedoch zum Problem, wenn dafür wertvolle Naturflächen beeinträchtigt oder sogar zerstört werden. Auf Widerstand stösst, dass in der Schweiz für eine rasche Energiewende nun sogar Biotope von nationaler Bedeutung als Standorte für Kraftwerke in Frage kommen sollen. Das sei nicht hinnehmbar, heisst es.
Bedrohte Flächen weisen eine enorme Artenvielfalt auf.
In Landschaften wie etwa der Greina-Hochebene in Graubünden leben heute rund ein Drittel aller bedrohten Tier- und Pflanzenarten der Schweiz – auf gerade einmal zwei Prozent der Landesfläche. Die Biodiversität in den letzten wilden Flächen hierzulande Schweiz ist enorm gross. Kritikerinnen und Kritiker des Ausbaus erneuerbarer Energien wenden sich gegen neue Grünstromanlagen, wenn diese zur Zerstörung geschützter Naturflächen führen. Die Biodiversitätskrise in der Schweiz würde sonst weiter verschärft. Auf dem Spiel stehe der Verlust von Tier- und Pflanzenarten, Naturlandschaften sowie der biologischen und genetischen Vielfalt.
Für neue Energien können bereits bebaute Flächen genutzt werden.
Der Ausbau von erneuerbaren Energien muss nicht unbedingt in abgelegenen Naturräumen erfolgen. Geht es zum Beispiel um Solarenergie, hat die Schweiz noch grosses Potenzial, auf bereits bebaute Flächen zurückzugreifen: Erst 2,5 Prozent der Dachflächen sind hierzulande mit Solarpanels ausgestattet (Stand 2022).
Naturschutz und Klimaschutz müssen Hand in Hand gehen.
Für Naturschützerinnen und Naturschützer geht es bei der Energiewende ums grosse Ganze. Sie betonen, dass der Ausbau erneuerbarer Energien nicht auf Kosten der Biodiversität gehen dürfe. Gefragt seien Lösungen, die Klimaschutz einerseits und Naturschutz andererseits vereinen und nicht gegeneinander ausspielen. Diese Position wird allerdings auch von denjenigen vertreten, die die Energiewende für besonders dringlich halten.