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Nachhaltigkeitsdialog

Konsum

Erfahre hier weitere Informationen und Tipps zum Thema nachhaltiger Konsum.

Das Wichtigste in Kürze

  • Steigender Wohlstand führt zu überdurchschnittlichem Konsum und erhöhtem Ressourcenverbrauch sowie Abfallaufkommen, sowohl lokal als auch global.
  • Die Schweiz gehört zu den besten Recyclern weltweit, produziert jedoch mehr Siedlungsabfälle als der EU-Durchschnitt.
  • Um nachhaltigen Konsum zu fördern, müssen Verbraucher bewusster handeln, indem sie nachhaltige Produkte bevorzugen und Abfälle minimieren.
Tipps für nachhaltigen Konsum

Der steigende Konsum, angetrieben durch zunehmenden Wohlstand, führt zu einem erheblichen Ressourcenverbrauch und einer wachsenden Abfallmenge. Laut dem Circularity Gap Report 2023 gelangen weltweit nur etwa 7% aller Materialien zurück in den Wirtschaftskreislauf. Dies bedeutet, dass der Grossteil unserer Ressourcen entweder langfristig gebunden ist oder als Abfall endet.

Fakt ist: Die Schweiz erzeugt mehr Abfall als der EU-Durchschnitt.

709 Kilogramm

Siedlungsabfälle pro Kopf produzierte die Schweiz im Jahr 2020.

Zum Vergleich: Der EU-Durchschnitt betrug 505 Kilogramm pro Kopf. Positiv zu vermerken ist, dass die Schweiz zu den besten Recyclern weltweit gehört, mit einem Recyclinganteil von 52% im Jahr 2021.

Eine Müllhalde mit Siedlungsabfällen
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Der Materialvebrauch in der Schweiz liegt über dem europäischen Durchschnitt.

Eine zentrale Lösung für das Abfallproblem bietet die Kreislaufwirtschaft. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Produkte und Materialien so lange wie möglich im Umlauf zu halten. Dies geschieht durch Wiederaufbereitung, Reparatur und Wiederverwendung. Damit steht die Kreislaufwirtschaft im Gegensatz zum linearen Wirtschaftsmodell und bietet sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile.

Fokus: Landwirtschaft und Ernährung

Die Ernährung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Nachhaltigkeit. Die Schweizer Landwirtschaft ist stark auf die Tierhaltung ausgerichtet, was einen grossen Teil der Treibhausgasemissionen ausmacht. Eine Reduzierung des Konsums tierischer Produkte könnten erhebliche Umweltauswirkungen mindern.

Auch die Lebensmittelverschwendung stellt ein ernsthaftes Umweltproblem dar, das sowohl ökologische als auch ökonomische Auswirkungen hat.

Fakt ist: Food Waste in der Schweiz führt zu erheblicher Umweltbelastung.

2,8 Millionen Tonnen

vermeidbare Lebensmittelabfälle entstehen jährlich in der Schweiz. Dies entspricht rund 330 Kilogramm pro Person und Jahr.

Diese Verschwendung belastet nicht nur die Umwelt, sondern auch die Haushaltsbudgets: Allein in Schweizer Haushalten entstehen Kosten von über 600 Franken pro Person und Jahr durch verschwendete Lebensmittel.

Lösungen zur Reduzierung von Food Waste umfassen bessere Planung und Lagerung von Lebensmitteln, die Förderung von Marktplätzen für nicht normgerechte Produkte und die Sensibilisierung der Konsumierenden.

Frisches Gemüse auf einem Markt
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Konsumierende setzten vermehrt auf heimische Produkte.

Fokus: Textilindustrie

Die Textilindustrie ist weltweit für erhebliche Umweltauswirkungen verantwortlich, darunter mehr CO₂-Emissionen als der Flug- und Schiffsverkehr zusammen. Die Produktion ist energieintensiv und verbraucht grosse Mengen an Wasser und Chemikalien. Auch die Verwendung synthetischer Materialien wie Polyester trägt erheblich zur Umweltverschmutzung bei. Die Modebranche steht zudem vor sozialen Herausforderungen, da viele Arbeitskräfte unter schlechten Bedingungen tätig sind.

Für Konsumierende bietet der Second-Hand-Markt Potenziale für nachhaltigen Konsum. Der Kauf von gebrauchten Kleidungsstücken reduziert die Notwendigkeit für neue Produktionen, senkt den Verbrauch von Rohstoffen und minimiert die CO₂-Emissionen, die mit der Herstellung neuer Textilien verbunden sind. Zudem tragen Second-Hand-Käufe zur Minimierung von Textilabfällen bei, da sie die Lebensdauer von Kleidungsstücken verlängern.

Secondhand Kleider an einem Flohmarkt
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Der Kauf von Secondhand Kleidung wird immer beliebter.

Tipps für nachhaltigen Konsum

  • Ernährung: Reduziere den Konsum tierischer Produkte und bevorzuge saisonale, regionale Produkte. Achte darauf, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
  • Textilien: Kaufe weniger, aber hochwertigere Kleidung. Bevorzuge natürliche Materialien und vermeide synthetische Stoffe. Entdecke auch Second-Hand-Mode als nachhaltige Alternative, um Ressourcen zu schonen und die Lebensdauer von Kleidungsstücken zu verlängern.
  • Recycling und Abfallmanagement: Trenne deinen Abfall sorgfältig und nutze Recyclingmöglichkeiten, um Ressourcen im Kreislauf zu halten.
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