Im Kamingespräch erklärt die Operations- und Personalverantwortliche Sabine Bendiek, wie wir Voraussetzungen schaffen können für Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz. Teil der angeregten Diskussion sind Publizistin und NZZ-Kolumnistin Dr. Katja Gentinetta, Moderatorin Henriette Engbersen und Christina Kehl, Vorstandsmitglied der Globalance Bank.
Inklusion dank Flexibilität und Standards
Bendiek führt aus, was neben Menschen und Kultur noch zähle. «Technologie und klare Prozesse ergänzen die vier Säulen eines stabilen Unternehmens.» Wenn es nun um Nachhaltigkeit und die Zukunft gehe, werde ein Punkt oft aussen vorgelassen: «Nachhaltiges Personalmanagement. Das bedeutet, dass wir sicherstellen, dass jede und jeder ihr oder sein Bestes geben kann.» Hierfür brauche es mehr integrative Arbeitsplätze, in denen Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammenkommen und ihr Wissen einbringen und austauschen können, so Bendiek weiter. «Dazu gehört auch, das Thema psychische Gesundheit als hoch zu bewerten. Menschen sind Ressourcen – damit sie langfristig handeln können, muss man sich gut um sie kümmern.»
Moderatorin Henriette Engbersen befeuert die Diskussion mit einer provokativen Frage: «Könnten Banken in Zukunft Kredite verweigern, wenn Unternehmen nicht nachhaltig wirtschaften?» Christina Kehl antwortet: «Einheitlichen Standards fehlen noch. Wir stehen alle vor der Frage: Was ist gut, was ist schlecht? Erst müssen wir das definieren. Die Möglichkeit aber, dass zu einem späteren Zeitpunkt, wenn es klarere Richtlinien gibt, Kredite verweigert werden, ist sehr real.»
Darauf möchte Engbersen wissen, wer denn diese neuen Standards aufsetzen soll – Gremien wie die EU? Dr. Katja Gentinetta ist überzeugt: «Jetzt ist der Moment gekommen, dass sich alle gemeinsam an den Tisch setzen. Unternehmen und Politik müssen zusammenkommen und Standards definieren, damit sie funktionieren.» Das sei besonders wichtig, weil Technologie immer innovativer werde und die Politik kaum Schritt halten könne, ergänzte Bendiek. Gleichzeitig sei wichtig, dass man Raum für Kreativität und Flexibilität lasse. Kehl bestätigt diese Aussage: «Wenn es kaum Flexibilität gibt, wird Innovation ausgebremst.»
Schaffung von Transparenz durch Daten
«Beim Thema Digitalisierung wurde vor Jahren dieselbe Diskussion geführt. Dann hat Big Tech das Zepter übernommen und die Regeln gemacht. Dieselbe Chance haben wir jetzt – ein Aufruf an alle Startups also, Ideen und Lösungen zu entwickeln», betont Kehl.